Sonntag, 12. Februar 2017
Das Steinmeier-Rätsel
Richtig erklärlich ist es nicht, was Merkel – und Seehofer – sich dabei gedacht haben, Sigmar Gabriel diesen Sieg zuzuschieben. Offiziell heißt es, es hätte sich kein Unionskandidat finden lassen, schon unionsintern. Merkel hätte aber auch eine SPD-Karte ziehen können, wie Journalisten es formulieren, also Peer Steinbrück einwerfen oder, na gut, da gibt es nicht viele.
Aber irgendein passabler Unionskandidat hätte sich doch immer finden lassen, etwa nicht? Horst Köhler kannte auch vorher kaum jemand. Wäre eine Niederlage in einer Kampfabstimmung wirklich so sicher gewesen, zumal dann auch die SPD einen überzeugenden Kandidaten hätte anschleppen müssen?

Es ist wohl so, dass einfach eine richtige Wahl, wie mit Wulff gegen Gauck, vermieden werden sollte. Die Ruhe hat Vorrang. Die Leute sollen sich nicht an das offene Austragen von Gegensätzen oder auch nur Unterschieden in Nuancen gewöhnen, dann stünde auch die Kanzlerin zur Disposition.
Das hat funktioniert. Der Konsens ist gerettet.
Steinmeier dürfte Merkels letzter Erfolg sein.

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