Donnerstag, 29. November 2012
Tell the Sun Not to Shine (Madonna)
Eine Unterschriftenliste fordert zum sachgerechten, inhaltlichen Umgang mit Buschkowskys Buch auf und fordert ein Ende der Diffamierungen: „Mit stetig wachsender Sorge betrachten wir den Verfall der demokratischen Debattenkultur, wenn brisante Themen wie Integration, Parallelgesellschaften und Frauenrechte in bestimmten Migrantencommunitys zur Sprache gebracht werden. Heinz Buschkowskys Buch „Neukölln ist überall“ hat erwartungsgemäß die üblichen Verharmlosungs- und Diffamierungsreflexe hervorgerufen. Große Teile der Kritik, die nun dem Autor entgegenschlägt, zeichnet sich durch Unwilligkeit und Unfähigkeit aus, einem nachdenklichen und problemorientierten Text angemessen zu begegnen, der Befunde in konkrete Lösungsvorschläge überführt.“
Das ist nett und fast geradezu westerwellig diplomatisch.
Genausogut hätte man die Mafia ermuntern können, Richter Falcone nicht zu verteufeln. Oder Breshnjew um Glasnost ersuchen. Oder eine Eingabe an Erich Honecker schreiben, um das Neue Forum zuzulassen.
Und das auch noch, ohne die Adressaten zu benennen, damit sie sich nicht gereizt fühlen.
Dazu müssten diese Leute aber nicht diejenigen sein, als die sie sich zu erkennen geben.
Die Fürbitte für Buschkowsky verfehlt ihr Thema. Das Thema ist nicht, ob man Buschkowsky annihilieren soll oder nicht, das Thema müssten die sein, die das tun.

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