Sonntag, 15. November 2015
There Is a War
tagesschauder, 12:01h
Das heutige Ärgernis, das zusätzliche, entnehmen wir der Zeitschrift „liberal“, dem Heft der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung, Ausgabe 4/2015. In der Ganz-hinten-Kolumne schreibt Joachim Lottmann, er „gilt als Erfinder der deutschen Popliteratur“.
Nach dem Eingangszitat, „Die äußere Freiheit des Geistes ist der Humor, er ist immer souverän“ von Ludwig Börne beginnt er mit seiner alten Bundesrepublik mit Friedrich Naumann, Genscher, Thomas Dehler und so fort, dann folgt ein Gedankengang bezüglich Charlie Hebdo: „Angenommen, ein Karikaturist dieser Zeitschrift hätte eine muslimische Freundin. Sie würde ihn lieben, trotz seines seltsamen Berufes, der all ihre Verwandten und Freunde verschreckt. Bei familiären Festen ist er zwar dabei, aber niemand mag ihn oder sucht das Gespräch mit ihm. Auch er liebt sie, weil sie so reinen Herzens ist, anders als die atheistischen Frauen seines Milieus.“
Wenn die Prämisse schon Schmarrn ist, sind die Folgerungen noch größerer Schmarrn, diese Alltagstheorie bestätigt er in den folgenden Absätzen.
Doch die Konklusion ist Schmarrn potenziert mit Dreck. Wenn sie etwas sagt, dann, dass das Feuilletonmilieu aufgegeben hat und nur noch daran arbeitet, die Illusionen der alten Bundesrepublik aufrechtzuerhalten: Was soll der Karikaturist tun, nach Charlie Hebdo? „Die Antwort ist ganz einfach. Er sollte das Thema verdrängen. Es ist eine Entscheidung, die ihm vielleicht nicht leichtfällt, aber es wäre immerhin seine eigene. Diese Freiheit bleibt ihm.“
Das steht nicht in der Jungen Welt, sondern in „liberal“.
Das ist genau die Rückgratlosigkeit, wegen der die FDP aus der Regierung geworfen wurde.
Nicht provozieren, kein Öl ins Feuer gießen, die sind ja selber schuld mit ihren Mohammedkarikaturen.
Seit dem Wochenende wissen wir, es nützt nichts, keine Mohammedkarikaturen zu zeichnen. Dann beleidigen Fußball, Musik und Nachtcafé.
Nach dem Eingangszitat, „Die äußere Freiheit des Geistes ist der Humor, er ist immer souverän“ von Ludwig Börne beginnt er mit seiner alten Bundesrepublik mit Friedrich Naumann, Genscher, Thomas Dehler und so fort, dann folgt ein Gedankengang bezüglich Charlie Hebdo: „Angenommen, ein Karikaturist dieser Zeitschrift hätte eine muslimische Freundin. Sie würde ihn lieben, trotz seines seltsamen Berufes, der all ihre Verwandten und Freunde verschreckt. Bei familiären Festen ist er zwar dabei, aber niemand mag ihn oder sucht das Gespräch mit ihm. Auch er liebt sie, weil sie so reinen Herzens ist, anders als die atheistischen Frauen seines Milieus.“
Wenn die Prämisse schon Schmarrn ist, sind die Folgerungen noch größerer Schmarrn, diese Alltagstheorie bestätigt er in den folgenden Absätzen.
Doch die Konklusion ist Schmarrn potenziert mit Dreck. Wenn sie etwas sagt, dann, dass das Feuilletonmilieu aufgegeben hat und nur noch daran arbeitet, die Illusionen der alten Bundesrepublik aufrechtzuerhalten: Was soll der Karikaturist tun, nach Charlie Hebdo? „Die Antwort ist ganz einfach. Er sollte das Thema verdrängen. Es ist eine Entscheidung, die ihm vielleicht nicht leichtfällt, aber es wäre immerhin seine eigene. Diese Freiheit bleibt ihm.“
Das steht nicht in der Jungen Welt, sondern in „liberal“.
Das ist genau die Rückgratlosigkeit, wegen der die FDP aus der Regierung geworfen wurde.
Nicht provozieren, kein Öl ins Feuer gießen, die sind ja selber schuld mit ihren Mohammedkarikaturen.
Seit dem Wochenende wissen wir, es nützt nichts, keine Mohammedkarikaturen zu zeichnen. Dann beleidigen Fußball, Musik und Nachtcafé.
... link (1 Kommentar) ... comment