Freitag, 13. Februar 2015
Mao und der Euro
Verschwörungstheorien ranken sich für gewöhnlich um eine Art der Machterlangung, um das Erreichen einer globalen oder regionalen Weltherrschaft, darum, wie eine geheime Gruppe danach trachtet, sich an die Spitze von was auch immer zu setzen. Verschwörungen werden auch so vorgenommen, oftmals sind sie Beteiligten bloß nicht geheim, sondern agieren ganz offen, etwas wie Andrea Nahles und Ralf Stegner, denken wir an die Müntefering-Abschaltung.

Weniger spannend, aber genauso zweckdienlich und ebenso offenkundig vollzogen ist die andere Seite, die zur Herrschaft gehört, sie betrifft die Beherrschten. Wer bereits eine Art von Herrschaft erlangt hat, ist daran interessiert, die Personen zu schwächen, ihnen die Kompetenz über sich selbst zu entziehen. Je totalitärerer der Herrschaftsanspruch, desto dringender ist es, die Beherrschten verzagt, verängstigt, tolerant und mit anderen Dingen beschäftigt als Politik zu halten.

Wenn Kritiker der Eurorettungspolitik mit den Warnungen vor Enteignung der Sparer und Versicherten die Politik warnen wollen, haben sie nicht verstanden, worum es geht. Sparer, Eigentümer also, sind in einer Position der Unabhängigkeit, der Eigenständigkeit, haben also Voraussetzungen, dem Staat, den Herrschenden, gegenüber selbstbewusst aufzutreten.
Ihre Herabsetzung, ihre Degradierung, macht sie beherrschbarer.

Man muss die Politik maoistisch verstehen.

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