Montag, 9. November 2015
Unberechtigte Argumentation
Einwände, die sich darauf beziehen, dass die Gleichberechtigung der Frau und der Schutz von Minderheiten wie den Homosexuellen auf dem Spiel stünden, werden derzeit wie etwa jüngst von „Augstein“ weggewischt mit dem Verweis, aus dieser Richtung, gemeint ist nichtlinks, dürften solche Argumente gar nicht kommen -- auf einmal würden diese Kreise Frauen und Homos für sich entdecken, nur weil es gegen Islam und Muslime gehe, dabei hätten die Konservativen sich nie für deren Belange eingesetzt.
Dies ist Standard geworden. Das ist, was erwidert wird, wenn man darauf verweist, was los ist.
Erstaunlich ist schon, wie schnell eine solche rhetorische Konstruktion zum Gemeinplatz geworden ist.

Hierzu ist festzustellen, dass der vermeintliche Widerspruch nicht existiert.
Niemand von denen, die maßgeblich gegen Frauenquoten in Vorständen oder Homo-Ehe waren, haben jemals Kopftuchzwang oder Todesstrafe für Homosexualität befürwortet oder all die anderen kulturellen Abscheulichkeiten. Man kann ein konservatives Familienbild vertreten und dennoch gegen Zwangsehe und Ehrenmord sein.
Es wird übrigens nie vorgebracht, der Islam mit seinem Rollenmuster könnte den Konservativen in die Hände spielen.

Ferner ist festzuhalten, dass die beschriebene Argumentation den Ideologen mit Machtbestreben offenbart. Er ist es, dem es nie um die Person oder die Randgruppe als solche ging, sondern darum, über sie die eigene Herrschaft aufzubauen und Macht über andere zu erlangen. Er ist es, der das Errungene verspielt.

Warum wir denen das durchgehen lassen, dafür gibt es allerdings auch hier keine Erklärung.

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