Dienstag, 30. August 2016
Wertediskussion
Hat es schon früher gegeben, die Diskussion darum, ob wir eine Wertediskussion brauchen. Eine Mindermeinung war damals: eigentlich nicht, als Ergebnis gibt es dann keine Werte, sondern Diskussion.
Die das meinten, sind nun widerlegt.
Das Ergebnis ist, dass es nicht einmal mehr Diskussion gibt. Die Debatte hat sich selbst zerredet, Werte, von denen es ohnehin schon schwer war, sie unter der eigenen Bevölkerung zu verbreiten, sind abgeschafft und durch ein auf Konformität und Unauffälligkeit gerichtetes Wunschgefühl ersetzt.
Werte gibt es natürlich, unabänderliche, sie werden nicht einmal mehr täglich neu ausgehandelt, sie werden herzlich begrüßt.

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Freitag, 1. Juli 2016
Kopf oder Tuch
Unsere Kopftuchmädchen werden groß und können sogar Richterin werden, vorerst zumindest Referendarin. Für Süddeutsche TAZ und andere ein Grund zum Freuen, zeigt es doch, dass alles vereinbar ist und Toleranz gelebt werden kann.
Wenn wir als Aufgeklärte den Blick auf die Person richten, kann es dann doch richtig sein, dass die Frau, die als Richterin dem Recht dient, ihre Religion damit in Einklang bringt und wir dies nicht nur dulden, sondern freudig begrüßen sollen?
Nein, nicht mit Kopftuch.
Wenn sie im Gericht das Kopftuch trägt, zeigt sie: Hier urteilt eine Muslimin. Anhängerin der Scharia.
Spannend, ob man deshalb einen Befangenheitsantrag stellen kann oder ob man daraufhin als islamabscheuend veknackt wird.

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Montag, 2. Februar 2015
Rechtssubjekte
In Wilmersdorf gab es einen Kopftuchstreit, eine Schulleiterin wollte einem neun- oder zehnjährigen Mädchen das Tragen des Kopftuchs verbieten. Dann lief alles wie üblich, Türkischer Bund, Netzwerk gegen Diskriminierung und Islamfeindlichkeit, das Programm.

Viele Schulen wollten, so zu lesen im Tagesspiegel, ein Kopftuchverbot durchsetzen, obwohl sie das gar nicht dürfen. Dennoch, so der Türkische Bund:
„Viele Eltern nehmen dieses Verbot als gegeben hin, weil sie nicht wissen, dass es gegen ihre Rechte verstößt.“

Man gibt sich nicht einmal mehr Mühe, die Interessen zu verbergen, man hätte doch wenigstens so tun können, als ginge es um die Rechte der Betuchten.
Oder doch, man hat die Interessen verborgen; sonst hätte man formuliert: „gegen unsere Rechte“.

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