Samstag, 15. Oktober 2016
Gemeinnütziger Journalismus
Im Perlentaucher wir etwas verlinkt, das aufschrecken lassen sollte: Es wird in Berlin erstmals eine Tagung über die Möglichkeit gemeinnützigen Journalismus  abgehalten – „bisher gehört Journalismus nicht zu den Zwecken, die mit diesem Label gefördert werden können. Stiftungen scheuen mit wenigen Ausnahmen vor journalistischen Projekten zurück, erzählt Daniel Bouhs in der taz und zitiert Marcus von Jordan von der Autorenplattform Torial, der 'die Förderpolitik vieler journalistischer Projekte offen als kontraproduktiv bezeichnet. Namhafte Geldgeber förderten gezielt Prestigeträchtiges, das aber mit viel zu kleinen Summen. Das bringe zwar junge Leute dazu, unter 'teils brutaler Selbstausbeutung' ein paar Monate hart zu arbeiten, schaffe aber nichts Nachhaltiges.“

Gemeinnütziger Journalismus ist dann nicht etwa einer, der uns nützt, sondern der von uns bezahlt wird, und zwar unabhängig davon, ob wir den wollen. Bisher kennt man das vom Rundfunk. Der da betriebene Journalismus ist danach ausgerichtet, was die Geldverteiler und Personalentscheider, also die Politiker, für Qualitätsjournalismus halten. Nur dass man die GEZ nicht als gemeinnützige Spende von der Steuer absetzen kann.

Da man sich den Journalismus für Nachhaltigkeit schon selbst denken kann, ist er überflüssig, damit entfällt die Gemeinnützigkeit.

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