Sonntag, 30. August 2015
Negative Faschisten
Nun kann man Joko und Klaas und Böhmermann minderehrenwerte Motive unterstellen, warum sie Gesicht gegen Nazis zeigen, die wollen ihre Altersvorsorge im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sichern oder so.
Es wird nur gar nicht besser, wenn man es nicht tut, wenn man ehrenwerte Motive unterstellt, denn sie wird es bei ihnen zumindest auch geben – sie glauben wirklich, dass die Gesellschaft vor den Nazis geschützt werden muss.
Ja muss sie das denn nicht? Die Nazischläger, die gibt es doch, da muss man doch den einfachen Leuten sagen, dass sie denen nicht hinterherlaufen sollen.

Wäre ja schön, wenn es so einfach wäre. Es ist aber ein Kategoriefehler.
Evolutionäre Ausfälle gibt es, die sind unvermeidlich mit herkömmlichen Methoden. Ob die sich einer Nazi- oder Salafi-Ideologie anschließen, ist eher zufällig und trivial.
Von ihnen distanziert hat man sich bereits, indem man die Person ist, die man ist, und nicht Teil einer Vermassung.
Nicht ihre Existenz ist faschistisch, sondern ihre staatliche Benutzung kann es werden. Auch die parastaatliche, die parallelgesellschaftliche, zwecks Ausübung von Herrschaft über das Volk.
Faschistisch, das ist ein Funktionszusammenhang, keine Frage der Extreme. Nicht die Leute sind faschistisch, nicht ihr Gedankengut. Faschistisch ist, Gedankengut einzupflanzen, die Leute einzuteilen in Zugehörige und Andere. Faschistisch ist, wenn die da oben besser sind als die da unten, ihrer Auffassung nach.
Deshalb ist es ein Grund zu erschrecken, wenn Personen sich in einen Funktionszusammenhang begeben, in dem sie der Herrschaft über das Volk dienlich sind.

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