Sonntag, 15. April 2018
Feindeslager
Der DLF fragt im Feature „Herd, Heimat, Hass“, wieso sich ehemals linke Intellektuelle dem rechten Lager zuwenden.
Vielleicht wegen so was.
Man kann eine Weile ertragen, wenn dem Intellekt nichts geboten wird, aber man sieht sich zum Handeln genötigt, wenn der Intellekt bekämpft und beleidigt wird.
Ein rechtes Lager gibt es noch weniger als Islam und Abendland nach linksiger Auffassung, das ist eine Übertragung der eigenen Strukturen. Einfach gefragt: Welche Aufstiegsmöglichkeiten böte dieses Lager? Dass man einen Fuß in der Tür bei Mediengremien hat und es mal zum leitenden Ressortsekretär einer großen rechten Wochenzeitung bringt? Dass man den Großen Nationalpreis erhält? In der Nationalen Volksarmee befördert wird, als Kandidat der Nationalen Front aufgestellt wird, ein rechtes Bundesland regiert oder Versorgungsposten in rechten Stiftungen ergaunert?
Im Wort Lager steckt die Freudsche Minderleistung, sich die Gegner dahin zu wünschen.

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Freitag, 6. April 2018
Die Sprache des Grünen Reiches: Arbeiterviertel
Gesundheitsminister Spahn hat es in der NZZ durchgestochen, die FAZ reagiert beschwichtigend, das Thema Rechtlos-Gegenden.
„Schauen Sie sich doch Arbeiterviertel in Essen, Duisburg oder Berlin an. Da entsteht der Eindruck, dass der Staat gar nicht mehr willens oder in der Lage sei, Recht durchzusetzen.“
Ja schon, Spahn war ausreichend clever, nicht zwei Themen zugleich umstritten zu machen. Da kann man ihm nichts, da ist er abgesichert, wenn es um die Durchsetzung von Recht geht.
Nur hängt es ja doch irgendwie zusammen, dass das so ist und dass die Gegenden am Austauschprogramm teilgenommen haben.
Arbeiterviertel – wenn es solche wären, würden sich jetzt die Gewerkschaften wegen Generalverdachts aufregen. Natürlich nur, wenn es Gewerkschaften wären.

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Montag, 6. Juni 2016
Vorübergehende Lächerlichkeit
Man ist geneigt, Inszenierungen wie die mit aus den Erstaufnahmeeinrichtungen herbeigeeilten Fluthelfern oder voreilige Meldungen von Bombenwürfen und Brandanschlägen auf selbige und andere Fake-Nachrichten für lächerlich zu halten, weil sie die sprichwörtlichen kurzen Beine haben und bald als Pressemärchen auffliegen.
In der Tat ist dies dann immer ein Moment der Lächerlichkeit.
Aber man irrt, wenn man glaubt, damit wäre die Sache erledigt, weil man es nun besser weiß. Man täuscht sich, wenn man sich für den Adressaten der Lügen hält.
Wir sollen schon nicht einmal mehr damit angelogen werden. Es wird Geschichte geschrieben.
In den Geschichtsbüchern oder eben der History-App bleiben die Bilder der Fluthelfer, der Dresdener Pegida-Tote, der erfrorene Flüchtling in Berlin, die rassistischen Äußerungen der Rassisten. Es wird kaum mehr möglich sein zu sagen: aber so war es nicht; niemand wird es tun.
Was heute noch schlecht gelogen ist, ist die Wahrheit von morgen.

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