Freitag, 9. Dezember 2016
Verräterischer Titel
Die FAZ-Woche titelt „Zurück zur Nation“, in Anlehnung an „Zurück zur Natur“, mit den schlimmen Petry, Trump, LePen und Wilders.

Die schreiben, wie sie es verstehen.

Die nationalen Bewegungen waren die Demokratiebewegungen. Die Gründungen der Nationalstaaten bedeuteten die Abkehr vom Feudalsystem und ermöglichten die rechtsstaatlich verfassten Gesellschaften. Wie es der Nationalsozialismus schaffte, sich als national und völkisch auszugeben, ist hinlänglich erforscht, geglaubt wird es nur noch von antidemokratischen Pseudoeliten.
Denn in der Demokratie haben die Herrschenden ein grundsätzliches Problem mit dem Souverän. Einen König kann man stürzen oder ruhigstellen, beim Volk ist das nicht so einfach. Methoden sind die Segmentierung, das heißt, man unterteilt das Volk in Interessengruppen, die sich jeweils gegen den einzelnen freien Bürger positionieren lassen, oder man schafft Volk und Nation gleich ganz ab. Was dann bleibt, ist nicht etwa die globale Gemeinschaft der gleichberechtigten Menschen, sondern eine Willkürherrschaft.
Der Nationalstaat ist längst nicht Garant, aber Voraussetzung für demokratische Verfasstheit. Wenn sich die Frage nach einem Zurück stellt, dann mit guten Gründen.

Die FAZ-Woche räumt damit, indirekt, ein, dass seit Langem Politik gegen das Volk gemacht wird.
Sie hätte auch titeln können „Weg von Nation und Rechtsstaat“, mit Merkel, Roth, Gabriel und Hofreiter.

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