Freitag, 30. März 2018
Der ungute Hirte
Der neue Ostbeauftragte ist ein Rechtsruck; wo die Vorgängerin noch nach Rechts suchen ließ, heuchelt er Verständnisfähigkeit und fordert Verständnissimulation.
In der WeLT hirtelt er laut WeLT:
„'Auch heute noch ist der Osten des Landes deutlich homogener als der Westen', sagte Hirte der WELT.
Es sei 'menschlich verständlich, wenn man auf Fremdes aus Angst vor Veränderung zunächst mit Ablehnung reagiert'.“
Das soll nach Verstehen klingen, lügt aber schon in den Prämissen. Die Homogenität der Bevölkerung sei das, was der Fall sei und mal nicht als Problem, aber als Ursache anzusehen sei.
Schon das stimmt nicht und geht darüber hinweg, dass vielleicht Personen sich eine Meinung bilden. Und wenn sie es tun, haben sie nicht den Überblick. Die sind noch nicht so weit.
Dass Angst vor Veränderung der Grund für Ablehnung von Fremden wäre, das hätte er gern. Es könnte gerade das sein, was man kennengelernt hat, was die Ablehnung bewirkt. Er muss es aber als Dummheit hinstellen.
Wäre die Angst vor Veränderung und Zusammenbruch so groß gewesen, hätte man die DDR behalten.
Und der wie üblich gemachte propagandataktische Trick ist, die Herrschaft aus dem Problem herauszurechnen. Diese Art der Bevormundung, auch freundschaftlich formuliert, ist es, was weit mehr Unmut bewirkt – aber so leitet der Ostbeauftragte den Unmut von den Herrschenden ab.
Dafür darf es kein Verständnis geben.

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