Sonntag, 14. April 2019
Faktenpost
Der Browser empfiehlt einen Artikel aus spiegel.de:
„Gewalt gegen Minderheiten wird in Deutschland massiv unterschätzt. Neue Zahlen des Bundeskriminalamts und der Beratungsstellen für Opfer rechter Gewalt zeigen das erschütternde Ausmaß.“
Jetzt ist es nur so, selbst wenn das stimmt, alles den Fakten entspricht oder von den Tatsachen gedeckt ist, selbst dann ist das nicht mehr glaubwürdig. Vormundschaftlicher Journalismus entzieht sich selbst die Grundlage, dieser Punkt ist längst überschritten. Man kommt ohne manipulative Techniken nicht mehr aus, selbst wenn man dann die Wahrheit spricht, die es allein darum schon nicht mehr ist. Erschütterndes Ausmaß. Einzelfälle reichen ja nicht mehr zum Erschüttern, da muss ein Ausmaß her. Von rechter Gewalt, andere kennen wir ja nicht. Bundeskriminalamt und Beratungsstellen. Die Zusammenlegung der Zahlen könnte nützlich sein. Unterschätzt wird massiv. Nicht einfach nur durch Unterschätzen. Gegen Minderheiten. Diese Formulierung hätte nur Sinn, wenn es sich um Gewalt einer Gruppe in Überzahl gegen Menschen in Unterzahl handelte, das wird ja wohl nicht gemeint sein, kann aber so klingen.
Es bleibt die Emotion, zum besseren Teil einer schlechten Mehrheit zu gehören.
Daran lassen die Journalisten die Leser teilhaben.

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Dienstag, 22. Mai 2018
Eine Nachricht und wie sie wirkt
Mehrfach ist derzeit zu lesen, Erdogans Wahl sei keineswegs sicher, oder wie Journalisten es formulieren: sein Thron wackle.
Es gab mal eine Zeit, und aus Gewohnheit halten wir sie immer noch für gegeben, da hätte man eine solche Meldung einfach mit Aha hinnehmen können. Heute aber sagt sie gar nichts. Wir können nicht sicher sein, ob die Nachricht die Information enthält, nach der es aussieht. Wir müssen nämlich damit rechnen, dass diese Meldung gemacht wird, damit wir sie glauben sollen, denn wenn wir das glauben, wird der Wahlsieg von Erdogan gleich viel demokratischer aussehen – oder etwa nicht? Doch. Kann es also sein, dass die Meldung gemeldet wird als Antwort auf die Frage: „Wie können wir Erdogans Wiederwahl möglichst demokratisch erscheinen lassen?
Vielleicht tun wir ja den Journalisten Unrecht, ihnen so was zu unterstellen in diesem Fall. Aber das Vertrauen, sie würden so nicht verfahren, haben sie sich nicht erworben.

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Freitag, 4. März 2016
Unterwerfung als Chance
„Was nach Rechtspopulismus klingt, soll etwas ganz anderes bedeuten“, schreibt die Süddeutsche, nämlich eine, natürlich, Chance, die vom Papst so bezeichnete arabische Invasion.

Na dann geht’s ja. Der Papst als Rechtspopulist, das hat noch gefehlt.

Die Hauptsorge der Zeitung hat sich dann auch gleich erledigt. Wenn man es gut meint, darf man es ansprechen, wir sind ein freies Land.

Darf man also arabische Invasion sagen? Ja, wenn man damit eine Chance meint.
Kann man von Islamisierung sprechen? Nicht, wenn man dagegen ist. Dann gibt es keine.

Diese Verschränkung von Tatsachenfeststellung und moralisch wertender Emotion ist, was die Herrschaftsanmaßung ausmacht.

Wer wundert sich noch, dass Volker Beck als Moralist gegolten hat?

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Unterwerfung als Chance
„Was nach Rechtspopulismus klingt, soll etwas ganz anderes bedeuten“, schreibt die Süddeutsche, nämlich eine, natürlich, Chance, die vom Papst so bezeichnete arabische Invasion.
Na dann geht’s ja. Der Papst als Rechtspopulist, das hat noch gefehlt.
Die Hauptsorge der Zeitung hat sich dann auch gleich erledigt.
Darf man also arabische Invasion sagen? Ja, wenn man damit eine Chance meint.
Kann man von Islamisierung sprechen? Nicht, wenn man dagegen ist. Dann gibt es keine.

Diese Verschränkung von Tatsachenfeststellung und moralisch wertender Emotion ist, was die Herrschaftsanmaßung ausmacht.

Wer wundert sich noch, dass Volker Beck als Moralist gegolten hat?

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