Montag, 17. Juni 2013
Mit den Augen einer Claudia Roth
So funktioniert wunschgesteuertes Denken. Ich dachte schon, vielleicht ist Claudia Roth gar nicht so übel. Sie empört sich mal nicht aus der Ferne, sie geht selbst gegen Erdogan demonstrieren, gegen eine islamistische Sultanine, die riskiert ja wirklich was. Respekt.
Sie wäre aber nicht Claudia Roth, wenn sie das nicht wieder einreißen würde. Die Vorfälle dürfe man keineswegs als Argument gegen den EU-Beitritt der Türkei heranziehen, sagt sie, Erdogan sei nicht die Türkei.
Das ist es ja. Welche Türkei sie dann aber aufnehmen möchte, bleibt im Dunkeln. Entweder ist die Regierung Repräsentant des Volkswillens, wie es Zeit-Jens-Jessen ausführt, dann sollte man über das Volk mal nachdenken, oder sie ist es nicht, dann sollte man sich für die Beitrittsverhandlungen einen anderen Partner suchen.
Doch die Türken so sehr zu idealisieren, dass man die EU ihrem Staat anpassen möchte, dazu muss man schon Claudia Roth sein.

Ich fürchte, Claudia Roth ist gar nicht böse. Sie ist wirklich überzeugt.

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