Samstag, 22. Juli 2017
Schulzialdemokraten
Martin Schulz hat sich mit seinem Guthaben-Plan schon lächerlich gemacht, wobei – hätte es so was vor vierzig Jahren gegeben, hätte es ihm vielleicht den vorzeitigen Ausstieg aus dem Trinken ermöglicht, wer weiß.
Ein anderer der zehn Punkte sagt auch was über die Leute, die regieren wollen, das mit dem Automatismus, die staatlichen Überschüsse in Investitionen zu investieren. Wenn mehr Geld hereinkommt als geplant, sollen Brücken erneuert und Schulen saniert werden und so, es muss jedenfalls zum Teil in vorher Geplantes gesteckt werden. Das sagt nicht nur etwas über die Vorstellungen, wie das Geld entsteht, welches auszugeben staatliche Aufgabe ist, auch die Vorabplanung hat einen inneren Sinn, damit soll vermieden werden, dass es dann zu Streit und Begehrlichkeiten kommt und zu neuen Bedürfnissen.
Und das ist für SPD-Verhältnisse schon wieder recht vernünftig.

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Dienstag, 20. Juni 2017
Für mehr
Wenn Martin Schulz mit dem Thema Gerechtigkeit herauskommen möchte, ist das schon albern genug, aber wenn der Slogan dann auch noch heißt: „Zeit für mehr Gerechtigkeit“, macht das nur fassungslos darüber, für wie bescheuert man gehalten wird oder wie bekloppt die selbst sein müssen. Wollen die nicht gleich mehr Zeit versprechen? Das wäre noch packender. Zeit kann man immer gebrauchen. Mehr Zeit für Gerechtigkeit vielleicht. Oder Mehr Zeit für mehr Gerechtigkeit. Man möchte nicht einmal mehr „wagen“, sondern „mehr Zeit dafür“. Irgendjemand hat ihnen erklärt, „mehr“ und „für“ seien so positiv besetzt, dass sich alle angesprochen fühlen, und gegen Gerechtigkeit kann keiner was haben.
Mehr Schulz für SPD.

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Samstag, 6. Mai 2017
Der Schulz-Affekt
Es hat nicht an Herrn Schulz gelegen, sondern am Wechsel. Die Aussicht auf einen Wandel hat der SPD ein paar Zustimmungspunkte eingebracht, die nicht sämtlicherweise von den Medien erfunden waren. Die Medien waren es, die zuerst gemerkt haben, dass man mit Schulz nur einen Tag lang eine Zeitung verkaufen kann, danach erschöpft es sich in Wiederholung. Gerechtigkeit. Europa. Noch mal Gerechtigkeit, dann wieder Europa.
Der Affekt zeigte das Bedürfnis nach neuen Gesichtern und einer Art von undogmatischer Politikmacherei, man war bereit, der SPD wieder Kredit zu geben. Verzicht und Rückzug von Sigmar Gabriel hätten das Signal sein können, wenn dem eine weitere Perestroika gefolgt wäre.
So aber ist die Schulzzuweisung eine Wiederholung von Egon Krenz.

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