Dienstag, 26. Juli 2016
Volkes Stimmen
In der Sendung „kontrovers“ im Deutschlandfunk können Hörer anrufen, und manchmal kommen sie auch zu Wort. In der letzten Sendung ging es um die Aktualitäten, Integrationsamok und Depressionsgesellschaft und Willkommenskult trotz Terror. Hörermeinungen können mitunter ein Licht auf die Verbreitung der Ansichten sein, die zu den Medien passen.
Einer sagte, er sei zu einhundert Prozent sicher, nicht Terroranschlagsopfer zu werden, die Wahrscheinlichkeit ist fast null.
Da hat er Recht, nur sieht man hieran die dissoziative Wirkung des Terrors. Er kann ganz und gar nicht sicher sein, dass bis zum Abend nicht jemand anderes zum Terroropfer wird, aber das scheint ihn nicht zu interessieren.
Eine Frau meinte, die Neuankömmlinge haben doch hier schon Landsleute, die länger hier sind und die sich um sie kümmern könnten, das kann man doch organisieren, dass die Leute aus den Herkunftsländern die neuen betreuen.
Das ist national gedacht. Na hoppla. Völkisches Gedankengut, Volksgemeinschaft und so. Hier projiziert sie die Erwartung, wie es wäre, wenn Deutsche oder Tschechen oder Japaner im Ausland wären und sich zu einer Community zusammenschlössen. Mit Syrern oder Irakern läuft das so nicht. „Was, auch aus Syrien? He, ein Landsmann hier!“ nein, da ginge es darum, welchem Clan man entstammt, welche Position man innehat und, ja, welcher religiösen Sekte man angehört. Wenn’s passt, kann der Neuankömmling dem alten Herren dienen. Wie bei den Burschenschaften, nur ohne Bildung. Und gegen die anderen sind sie allesamt, das vereint.
Dass es nicht geht, heißt natürlich nicht, dass es nicht gemacht wird. Ein Generationenvertrag bei der Integration, damit wird bestimmt jemand in die nächste Wahl gehen.

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