Samstag, 6. Dezember 2014
Er ist wieder da
Normalität, Zukunft, das sind die häufigsten journalistischen Beschwörungsformeln zur Thüringer Koalition.
Wieder: Wunsch, keine Beschreibung. Man muss damit rechnen, dass das Gegenteil näher an der Wirklichkeit ist.
Als ob eine Regierung dazu da wäre, Modelle auszuprobieren und Normalitäten zu installieren.
Eine vernünftige Regierungsarbeit wird gar nicht mehr erwartet, wenn Farben zur Beschreibung von Politik benutzt werden.

Die Thüringer CDU und Lieberknecht als abgewirtschaftet zu bezeichnen und ihnen schwere Fehler vorzuwerfen, ist durchaus berechtigt.
Nur: diese Affären, die sind eben so, wie sie sind, wenn der Plebs die Staatsgewalt stellt. Wenn Aufsteiger aufsteigen und wie Lottogewinner sich für schlau halten, weil sie wissen, wo es was gibt. Wenn Posten bewirtschaftet werden und wenn sich die Lümmel für was noch besseres halten, weil sie einen noch besser bezahlten Posten ergattern. Wenn die Politiker genauso dumm sind wie die Wähler.
Das sind die Probleme, die man als Demokrat will.

Was sich kaum einer vorstellen kann, sind die Probleme, von denen man nichts erfahren wird. Es ist etwas Anderes, wenn die Ideologen nach dem ganzen Staat greifen und die gesamte Gesellschaft untertan machen wollen.

Die SED wird neues Selbstbewusstsein bekommen, sagt der bundesweite Gregor Gysi.

Als ob das alte nicht gereicht hätte.

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