Samstag, 17. September 2016
Die Informationsgesellschafts-Falle
Diejenigen, die jetzt die aktuellen Wahlergebnisse und Prognosen beklagen, sind dieselben, die vor einem Jahr die Erneuerung und das Durchrütteln des Landes bejubelten, sich sogar schon lange danach sehnten.
Da muss man sich fragen, wieso jemand auch nur für möglich hält, das Durchrütteln durch die geschenkten Menschen könnte vor den parlamentarischen Machtgefügen haltmachen. Nicht nur als Reaktion darauf seitens der durch die normative Kraft des Faktischen Unbelehrbaren, sondern mindestens durch das begrüßte Geschehen selbst.

Diese Illusion resultiert daraus, dass man meint, sich durch den herablassenden Blick in eine erhabene Position zu begeben. Die Informationsgesellschafts-Falle ist das; man identifiziert sich mit der Herrscherschicht durch die Einnahme ihrer Perspektive. Informatorisch besteht dann auch kein Unterschied mehr. Die herrschaftliche Sicht ist charakterisiert von Selbstüberschätzung und Verabscheuen des Volkes.

Die Verachtung für das Volk ist eben nicht nur auf das eigene Volk beschränkt, das wäre ja ganz furchtbar völkisch, man schätzt das andere Volk genauso gering und bewundert nur die Masse, man ergötzt sich daran, darüberhinaus keine Bewunderung aufbringen zu müssen und es bei ein paar Floskeln des Respekts belassen zu können.

Das tut gut.
Ist aber nichts als Hochmut.

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