Samstag, 24. Oktober 2015
Linksliberal
Manche Leute bezeichnen sich oder ihr Milieu als linksliberal oder reden von anderen als den Linksliberalen, so, als könnte man sich etwas Bestimmtes darunter vorstellen, als gäbe es einen definierten Bereich im politischen Spektrum mit ihm zuzurechnenden Vertretern. Manch einer möchte aus Beliebigkeitsgründen liberal sein, aber nicht als neoliberal rechtskapitalistisch gelten, und nennt sich deshalb irgendwie konform. Gemeint ist es wohl hauptsächlich als links, ohne Steine zu werfen.

Aktuell gibt es ein empirisch anwendbares Kriterium, ein kognitives Messer, dafür, was linksliberal ist.
Wer sagt: „Akif Pirincci ist nicht unser Mann und ich würde nicht gleich mein Leben einsetzen, damit er seine Meinung aussprechen kann, aber seine Bücher zu bannen, das ist einer Demokratie unwürdig, damit geben wir einen Kern der Kultur auf, und was soll das Ausland denken, wenn in Deutschland wieder Bücher personenbezogen geächtet werden? Immerhin hat der Mann Migrationshintergrund!“, wer das kundtut oder auch nur unterschreibt, ist linksliberal.

Wer sagt: „So passiert’s. Selber schuld, geschieht ihm recht“, ist linksfaschistisch.

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