Samstag, 15. Juni 2024
Partei neuer Typen
Bei den Wahlniederlagen und deren Untersuchungen wird die Typenfrage völlig übersehen.
Ja sicher, Wahlprogramme und Enttäuschungen, die Leute merken an den Effekten, was die Politik tut. Ein wichtiger Grund, sich abzuwenden.
Aber bei der Frage, wen man wählt, guckt man halt doch darauf, was für jemanden. Welchen Typ. Annalena Baerbock und Robert Habeck gaben, als Parteivorsitzende, vor der Kanzlerkandidatur, das Bild eines glücklichen Pärchens ab, ohne sich als solches auszugeben oder dafür gehalten zu werden. Die hätte man als das befreundete Paar haben können, und so standen sie für irgendwas Grünfrohes. Auch Olaf Scholz war als der dargestellte Typ gar nicht verkehrt, ein sachlicher unaufgeregter Politiker ohne Wind und Getue, das kann man sich wünschen.
Funktionstüchtige Kandidaten wirken auch über die Parteianhängerschaft hinaus.
Der Aufschlag in der Realität ist natürlich sehr ernüchternd, aber das ist nicht neu und keineswegs ungewöhnlich.
Aber dann die nachfolgenden Kräfte, was will man denn mit denen? Omid Noripur und Ricarda Lang, Saskia Esken und Lars Klingbeil plus Kevin Kühnert, ja du lieber Himmel, welche Partei ist so abgehoben zu glauben, man habe es nicht mehr nötig vor lauter Linkssein, anbietbare Figuren anzubieten?
Von da gesehen ist es völlig folgerichtig, dass Sahra Wagenknecht so heißt wie ihre Partei und als Option angesehen wird, zum Beispiel.
Wir sind von der Politik schon sehr heruntergezogen worden. Aber dann wollen wir wenigstens Führungstypen, die nicht nur unsere eigene Unzulänglichkeit personifizieren.
So etwas kommt aber in den Gremien nicht vor. Sich selbst können die nicht betrachten. Die können sich genausowenig sehen wie wir sie.

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