Montag, 14. Juni 2021
Triumph des Wollens
Manche Altjournalisten meinen, die Grünen hätten jetzt merken müssen, auf die falsche Stute gesetzt zu haben, und Annalenachen auswechseln sollen.
Ganz und gar nicht.
Dann hätte man gezeigt, dass eine Wende drin ist. Dass man Fehler macht, richtige Fehler. Und dass sich Qualität vielleicht durchsetzt, weil Qualitätsmängel bemerkt und aussortiert würden.
Geht nicht.
Das Grüne Reich ist nicht von dieser Welt, ist unfehlbar, die Basis muss zusammenhalten. Wenn es zur Wahl kommt, wollen alle Journalisten wieder Annalenachen. Weil es um Wichtigeres geht als verhaspelte Reden.
Das Wahlergebnis wird vielleicht mindergrandios, aber der grüne Einfluss wächst umso mehr. Er betrifft nicht die Realität, sondern den Mentalzustand.

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Sonntag, 13. Juni 2021
Ziel undZweck
Was würden die Grünen eigentlich machen, wenn es kälter wird? Weil die Klimapolitik Erfolg hätte oder weil die Sonne nachließe? Dürfte man dann wieder Auto fahren?
Es ist wie mit all diesen Verheißungen, sie sind nicht Endzweck, sondern Mittel.
Wir erleben es schon mit Corona. Die Notlage wird nicht aufgegeben.
Und die grüne Herrschaft auch nicht, sie richtet sich gegen das Individuum, und solange das droht, finden sie einen Grund, der ihre Macht pseudolegitimiert.

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Samstag, 12. Juni 2021
Zwei Abstürze
Journalisten ziehen immer den ersten naheliegenden Vergleich, das war früher einer aus dem alten Rom, jetzt was aus dem letzten Wahlkampf. Annalenachens Absturz wird mit dem von Martin Schulz verglichen, dabei gibt es kaum Gemeinsamkeiten außer den sinkenden Umfragewerten.
Aber die Rechtlerin der Völker wird sich davon erholen.
Es war ja nicht so, dass bei Martin Schulz aufgeflogen wäre, dass sein Abitur gefälscht und seine Doktorarbeit fast fertig und sein Alkoholismus vorgetäuscht war. Die dreißig Prozent kamen zustande durch den Gabriel-Effekt; es geht was, es kann mal was anders kommen, dachte man, bis man es besser merkte.
Annalena Baerbocks Korrekturbedürftigkeiten kommen den Wahlkampfmachgrünenden ungelegen, aber das sitzt sich aus. Die Klientel ist etwas enttäuscht, aber es geht um viel mehr. Klima, Geld durch CO2-Einsparungsprojekte. Man wendet sich nicht ab wegen ein paar Blendereien.
Die Journalisten sind derzeit etwas distanziert, das kommt aber aus der Zwitschersphäre. Sie greifen auf, was einen Daumen kriegt. Und das wird sich wieder ändern. Sie kriegen bald ihr Grünes Reich, in dem Relotius voll rehabilitiert wird.

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Freitag, 11. Juni 2021
Gegenwehr
Folgendes steht in der Zeitung:

'Seit Jahren steht ein teilbesetztes Haus in Berlin-Friedrichshain im Zentrum gewalttätiger Auseinandersetzungen mit der Polizei. Nun soll eine Brandschutzprüfung stattfinden. Linksradikale vermuten einen Hinterhalt und rufen zur Gegenwehr auf.'

Man merkt schon, dass es nicht die TAZ oder Frankfurter Rundschau sein kann, wenn es 'Linksradikale' heißt.
Es ist WeLT.
Auch bei ihr ist es 'Gegenwehr', wozu aufgerufen wird. Ohne Ironie, ohne Distanz. So sehr ist Linksdenk zum normalen gewöhnlichen Muster geworden. Es geht nicht mehr um die Frage nach der Rechtmäßigkeit, eine absurde Frage wäre das. Die linksextreme Perspektive ist der Maßstab.
Die Phase, in der man die Linksextremen bloß nicht noch weiter provozieren wollte durch unlinke Berichterstattung, dürfte vorüber sein, das war schon verinnerlicht.

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Donnerstag, 10. Juni 2021
Ohne-Arbeiter-Einheitsfront
In Südthüringen bündeln sich nun die demokratischen Kräfte für einen gemeinsamen Direktkandidaten. Dabei hieß es eben noch, der SPD-Mann läge in den Umfragen vor dem Gegenkandidaten. Aber man weiß ja nie.
Der Gedanke scheint schlüssig, denn so müsste der Gegenkandidat über fünfzig Prozent kommen, um das Direktmandat zu erlangen, wogegen alle anderen Wählerstimmen sich summieren.
Man darf gespannt sein, ob das wirklich funktioniert, dass die Wähler von sagen wir den Grünen den gemeinsamen Kandidaten nehmen, um den Gegenkandidaten zu verhindern. Bei den Grünen selbst dürfte das funktionieren, bei den Nur-so-grün-Wählern nicht unbedingt, Selbiges für SPD und Linke.
Wie man den Kandidaten findet, wäre auch eine Frage, aber da eint der Feind.
Zweck ist wohl eher die Einheitsfront als solche. Wer macht nicht mit? Die FDP vielleicht? Dann zeigt man ihr, wo es langgeht.
Wer wegen Diktatursozialisierung nicht schon wieder die Einheitsfront will, hat jedenfalls eine Wahlempfehlung.

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Mittwoch, 9. Juni 2021
Diktatursozialisiert
Der Ostbeauftragte sagte irgendwo, er mache ja in seinem Wahlkreis Bürgersprechstunden, da könne jeder kommen, es kommt aber keiner.
Das zeugt von hoher demokratischer Reife des Volkes. Das ist unter der Würde eines freien mündigen Bürgers, zu so einem in die Audienz zu gehen.
Er merkt selbst nicht, wie peinlich er ist, und das liegt an seiner Diktatursozialisierung. Nicht von der DDR, sondern aus der Merkelära.

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Dienstag, 8. Juni 2021
Linke Erzählung
Gelesen im Nachrichtenteil des eMail-Dienstes, die Linkspartei überlegt sich was nach der Wahl in Sachsen-Anhalt und kommt darauf, der Osten brauche eine ''neue linke Erzählung''.
Linke Erzählungen gab es eigentlich genug, was soll da noch eine bringen?
Aber der Anfang ist schon damit gemacht, dass niemandem auffällt, was für eine Arroganz und Abgehobenheit darin steckt. Wem sollte dies auch auffallen in den Medien, die fühlen sich ja dafür zuständig, linke Erzählungen zu vermitteln.
Wenn die Vermittlungsbemühungen nicht reichen, wird Geld für die Durchsetzung bereitgestellt.

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Montag, 7. Juni 2021
Wahlbesprechung
Komisch, nach dem Wahlergebnis hat man dem Wahlgewinner nicht vorgehalten, er habe am rechten Rand gefischt, weil er gegen die Rundfunkgebührenerhöhung gestimmt hatte. Vor einem Dreivierteljahr war das noch gleichauf mit Ramelow-Abwahl.

Ein normaler Typ mit normal vertretbarer Politik, das reicht schon. Jedenfalls, wenn Merkel nicht mehr mitgewählt wird.
Wir werden schauen, ob er weiter mit den Grünen macht. Wenn ja, wäre daran abzulesen, wieviel die Kanzlerin noch ihr Mitbestimmungsrecht ausübt.

Linkenchef Hennig Wellsow bemerkte, dass es eine rechte Mehrheit in jenem Land gebe. Der Kampf gegen rechts muss gegen die Mehrheit geführt werden. Aber sie werden es schaffen.

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Sonntag, 6. Juni 2021
Unrühmlicher Abgang
In Robin Alexanders Buch 'Machtverfall' fällt die professionelle Distanziertheit zum Stoff auf, die der Verfasser bei aller Informiertheit aus der Mitte der Vernetztheit haben muss; er schreibt ohne Häme und auch ohne prinzipielle Kritik, er ist eigentlich milde in der Bewertung, mit der er sich zurückhält, so nennt er Ursula von der Leyen fleißig und hat auch nichts Prinzipielles gegen Söders Ehrgeiz, jedenfalls stellt er keine Haltung heraus. Erst bei Seehofers Ansinnen, Angst und Panik zu schüren, um Akzeptanz für die Maßnahmen zu schaffen, tritt er als Autor hervor und sagt, dass das so nicht geht.

Bei der Thüringen-Sache hat er kein Problem damit, dass eigentlich der linksgrüne Presse-Politik-Komplex die Deutung vorgibt, er stellt das Tun der Kanzlerin dar. Und hier ist ein neuer Aspekt, dass es die SPD war, die von Merkel verlangte, alle zu beseitigen, die dem Kemmerich gratuliert haben. Sie hat es ausgeführt, weil sie nicht die Koalition riskieren wollte. Sie will einen unrühmlichen Abgang vermeiden. Den hätte es gegeben. Allerdings aus Mangel an Geschick, mit dem Koalitionsbruch durch die SPD umzugehen.
Die Kemmerich-Wahl hätte also tatsächlich der Wende-Punkt sein können, der Beginn der Wende.
Wurde rückgängiggemacht.

Es bleiben noch drei Monate, um Merkel mit Schimpf und Schande aus dem Amt zu jagen.

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Samstag, 5. Juni 2021
Führung und Geführter
Die Süddeutsche Zeitung sieht Probleme im Osten und in der CDU und weiß: ''Engagierte Christdemokraten wie der Ostbeauftragte Wanderwitz sind Teil der Lösung. Die CDU tut gut daran, Leuten wie ihm zuzuhören.''
Abgesehen von der 68er-Kampfrhetorik, wir haben hier wohl eher einen Hinweis auf die Kaderschmiede. Dann ist es nicht so, dass dieser Wanderwitz den journalistischen Beobachter begeistert, welcher in ihm den nächsten Hoffnungsträger sieht, sondern dann ist es andersherum, in der Presse ist die Kaderleitung, die diesen Wanderwitz installiert hat, damit er das tut und ist, was er tut und ist. Oder beide haben denselben Kaderleiter, jedenfalls ist die Positionierung anders verteilt, als es scheinen soll. Da sind nicht welche, die Politik machen, und die Presse bespricht ? die Presse ist auch nicht Verlautbarungsorgan der Politik, sondern der Teil des Machtapparates, der für die Kaderleitung zuständig ist.
Man kann sie nicht abwählen.

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Freitag, 4. Juni 2021
Sprache des Grünen Reiches: Nähe
Jemand hat Nähe zu jemandem, solchen oder denen. Eine ganz simple Anschwärzungsmasche, Nähe kann nicht widerlegt werden, weil nichts ausgesagt ist. So kann man jemandem etwas andichten oder anhängen, wogegen es keine Widerspruchsmöglichkeit gibt.
Darin steckt natürlich Feigheit, denn man vermeidet eine direkte konfrontative Aussage, aber mehr noch ist es intellektuelle Unzulänglichkeit, denn die Denunzianten glauben ja wirklich, eine Aussage getroffen zu haben.

Die ganze Art der Pseudoargumentation ist stalinistisch-bolschewistisch; wer es schon nötig hatte zu beteuern ?aber ich bin doch kein Trotzkist?, war genauso erledigt wie einer, der es unumwunden zugegebenhätte. Der Verdacht begründete die Schuld, und die Familie oder der Bekanntenkreis hatten Nähe zu dem, gegen die war vorzugehen.

Jetzt ist es vielleicht Nähe zu Boris Palmer oder sonstwen. Diese Vorgänge geschehen geradezu gesetzmäßig, weil die Konformität nicht einmal für die Konformisten der gewünschte Endzustand ist, sondern sich immer wieder beweisen muss, dazu benötigt man die Abweichler.

Weil man aber vermeidet, sie inhaltlich-argumentativ zu behandeln, wird ihnen Nähe unterstellt.
Das genügt.

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Donnerstag, 3. Juni 2021
Vortheorie
Sobald es eine schlüssige Theorie gibt, ist sie eine Verschwörungstheorie, bisher ist es nur seltsam und wirft die Frage nach der Theorie auf. Robin Alexander schreibt, Obama habe 2017 Merkel gebeten weiterzumachen, weil Trump nun US-Präsident geworden war, sie hätte sonst vorgehabt, es bleibenzulassen. Aber nun müsse sie die freie Welt führen, argumentierte er.
Obama. Will Merkel. Gut, da passt zusammen, was zusammengehört. Aber wussten wir das damals, hätten wir das wissen können, vor allem, spielte das im Wahlkampf eine Rolle?
Was wäre denn aus Obamas Sicht so schlimm gewesen an Martin Schulz? Wäre der nicht noch mehr oder wenigstens gleichermaßen in seinem Sinne gewesen?
Demnach nicht.
Und dann begann Martin Schulz' Stern zu sinken, hängt das vielleicht zusammen?
Waren vielleicht andere Dinge wahlentscheidend als die Entscheidung der Wähler?

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Mittwoch, 2. Juni 2021
Mitmachmacht
Es ist ziemlich leicht und einfach geworden, gegen den freien mündigen Bürger vorzugehen; man behandelt ihn als Volk, Pöbel und Plebs. Das können alle nachvollziehen, niemand will zu Plebs, Pöbel und Volk gehören. Alle finden gut, dass die Regeln für alle erlassen werden und das Volk unterdrückt wird, man selbst findet schon einen Weg. Ja, alle sollen getestet werden, und wenn man selbst positiv ist, sagt man es eben keinem, um nicht in Quarantäne zu müssen. Solche Sachen.
Totalitarismus, Kollektivismus, sie funktionieren ganz gut, indem dem Einzelnen verkauft wird, doch etwas besser zu sein als das niedere Volk und sich schon durch Bekenntnis auf die Seite des Hofes schlagen kann.
Das Mitmachen suggeriert Macht ? bei gleichzeitiger Nichtverantwortlichkeit.
Nicht mitmachen wäre Verantwortung für eigene Machtlosigkeit.
Wer will das schon.

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Dienstag, 1. Juni 2021
Gemäßigte Linke
SPD, Grüne und Linkspartei, das ist fast schon Gewaltenteilung. Geht es um Macht und um die Einflusssphären, und um nichts anderes geht es links, dann bekämpft man sich doch wieder, jedenfalls wenn die Ressourcen begrenzt sind. Beim Begehren, an die außenstehenden Ressourcen heranzukommen, ist man vorübergehend einig, bis man sich wieder gegenseitig bekämpft. Die Linke mäßigt sich damit selbst.
Man braucht also den gemeinsamen Feind und die Möglichkeit der Vorwerfbarkeit, zum gemeinsamen Feind zu gehören oder sich nicht abzugrenzen und so weiter. Das ist links seit hundertfünfzig Jahren.
Da ist die CDU nun auch angekommen.

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