Mittwoch, 9. August 2023
Ins Gerede gekommen
Ein Wirkmechanismus der aktuellen linksfeudalen Propaganda ist keiner aus dem klassischen totalitären Repertoire, er gehört eigentlich nicht mal zu den Methoden Framing oder Nudging, weil er die Empfänger in eine Stimmung versetzt, die gar nicht auf die propagandistischen Inhalte bezogen sein muss, sondern ein Debattenverhältnis vortäuscht, in dem sich viele mittelnormale brave Bürger als gleichrangig wähnen. Viele würden ihre politischen Ansichten und Überzeugungen ohne Scheu vortragen und glauben, damit etwas, das sie für richtig halten, in den Diskurs einbringen, auch wenn sie wissen, dass es nicht der ganz knallharten Linie entspricht. Was mit Integration oder Umwelt oder Steuern oder Wahlen oder Pandemie wie und warum laufen soll, da haben alle eine eigene Meinung, und der Punkt hier ist gar nicht, dass sie diese weitaus stärker, als sie selber glauben, gepolt gekriegt haben, sondern dass sie davon ausgehen, mit den Leuten aus den Talkshows reden zu können.
Das ist nicht der Fall, sie würden für ihre Meinungsäußerungen sofort entsprechend behandelt. Aber die Fernsehrederunden und Kommentare und Kolumnen täuschen vor, es ginge darum, etwas zu meinen. Und das stabilisiert. Alle denken, sie könnten was sagen. Die da auf dem Bildschirm tun es ja auch und die sind niemand Besonderes.
Das dauernde Gerede vermittelt das Gefühl, man könnte über alles reden und man könnte mitreden.
Darum sind viele vielleicht auch mal eher nicht ganz einverstanden mit dem, was ihnen von der Herrschaft gesagt wird, würden aber kaum an der Berechtigung der Herrschaft zweifeln.

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Dienstag, 8. August 2023
Schild und Schwert
Wenn der Parteischutzpräsident im Staatsfernsehen die Gegenpartei der Verfassungswidrigkeit schilt, weil sie gegen Menschenwürde und Muslime sei und antisemitisch, klingt das zuerst nach dem Wegfall jeglicher Schamschranken. Die Rhetorik ist die gängige und gewohnte, es wird nur mit negativen Begriffen assoziiert, nicht einmal subsumiert und begründet. Was war jetzt antisemitisch? Warum wird das, was antisemitisch war, nicht zum Skandal gemacht, es müsste doch einer sein? Wie schon Katrin Göring-Eckardt und andere es tun, wird nur etwas entworfen, um sich als besser zu kontrastieren.
Aber das ist nicht alles bei dem. Auch sollen etwaige Beamte oder sonstwie Schaffende abgehalten werden, sich in die Nähe des Verdächtigtwerdens rückbar zu machen. Es wird verstanden. Und für viele Mittelnormale wirkt die Dauerbeschallung.
Aber wenn das Wort von Feindlichkeit gegen Muslime fällt, ist das nicht nur ein Mangel an Differenzierung, die sonst immer verlangt wird, wenn es ja nicht alle sind. Alle Muslime werden hier, zeitungsdeutsch und militärisch, in Stellung gebracht.
Die wird man bei den nächsten Wahlen dringender brauchen als die paar Verfasstheitschützer.

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Montag, 7. August 2023
Beobachtungsfall
Die Nancy Faeser kündigt an, gesetzlich regeln zu wollen, dass Mitglieder krimineller Clans clanweise abgeschoben werden können.
Klingt vernünftig, hört sich an, als ob wir das brauchen.
Es bedarf keiner großen Phantasie anzunehmen, dass weder in der Theorie noch in der Praxis etwas herauskommt, was dem nahekommt. Phantasie muss man eher aufwenden, um zu überlegen, wie sie darauf gekommen ist.

Das Nichts, das dabei herauskommt, wird aber nicht alles sein. Wir werden Berichte von Fällen hören, lesen und sehen, wo ein gut integriertes Familienmitglied allein aufgrund verwandtschaftlicher und so weiter.

Und gegen den Nachschub krimineller Clans und Clanmitglieder will sie nichts machen, darum kann sie, die da ganz kollektivistisch rechnet, ein Erfolgserlebnis abrechnen.

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Sonntag, 6. August 2023
Rechtsschutz
Nach dem Urteil auf Bewährung wegen „gut integriert“ wird immer noch und immer wieder diskutiert, milde Justiz und grobe Kultur, aber das Entscheidende ist doch, was hier über die Integration gesagt wird und über die Gesellschaft, in die integriert wird: ja, das ist sie, die Integration, ja, das ist die Gesellschaft, inzwischen, so war das gewollt und so will man das weiterhin.
Das ist die neue Linie; nicht mehr: wir brauchen mehr Integration, was ist mit der Integration schiefgelaufen, Linke müssen mehr Geld kriegen. Geld ist im Moment so eine Sache. Jetzt erklärt man den Zustand als Ergebnis des gemeinsamen Gelingens.
Der Richterspruch schützt nicht den Vergewaltiger, wie man meinen möchte und wie es den Anschein haben soll, sondern die politische Klasse, die ja alles richtig gemacht hat. Nicht dass die noch angefeindet wird.

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Samstag, 5. August 2023
Neue Archetypen
Man hat bestimmt die WDR-Frau aus dem Penny-Bericht vor Augen, es war bei Beiträgen darüber meistens dasselbe Bild aus dem Film. Wir nehmen mal sie als Beispiel, auch Annalena Baerbock wäre eins, Luisa Neubauer auch, Beispiel für einen gegenwärtig oft anzutreffenden Typ junger Frauen.
Den Typ, diese Art Frau, gibt es schon länger, der ist nicht neu. Aber völlig anders als sagen wir vor dreißig Jahren ist die Bedeutung, der Typ hinter der Gestalt, und das kann nicht nur an unserem eigenen fortgeschrittenen Alter liegen, dass diese Frauen anders zu verstehen sind als damals. Damals wäre eine Person dieser Anmutung jemand anderes gewesen, nett, umgänglich, helle, vertrauenswürdig, nicht abgearbeitet, aber intellektuell vielversprechend, fachkundig in einem selbstgewählten Gebiet, all so was hätte man erwartet aufgrund von Erfahrung, jedenfalls nicht: eine ideologisiere abgehobene Hofdame.

Das ist nun komplett anders. Deren Welt, deren Umfeld und deren geistige Verfasstheit sind von Beschränkung geprägt, hier kann man geprägt sagen. Sie wurden nie geprüft. Ihre Persönlichkeit ist ausgelagert, angebunden an ein System, das kein freies ist. Ihre gute Laune ist kein Resultat von Erfolg, sondern Mangel an Selbstsicherheit, die durch ideologische Festigkeit ersetzt ist.

Früher hätten solche auch ausgesehen wie eine Politkommissarain, etwa wie Saskia Esken. Heute sehen sie aus wie die von einem befreundeten Pärchen.

Man muss die Phänotypen ganz anders lesen. Man muss sich zum Misstrauen zwingen.

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Freitag, 4. August 2023
Information für unsere älteren Leser
aktuelles Akrützel

Das neue Senioren-Akrützel ist da:

https://seniorenakruetzel.blogger.de/static/antville/seniorenakruetzel/files/senioren-akruetzel%2048.pdf

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Die Mitwirkung der CDU-Basis
Von CDU-Basis zu sprechen, ist schon ein Kategorienfehler, weil Parteibasis als Wort eine Erfindung der Grünen ist und als Vorstellung eine Illusion. Bei den Grünen war vor 40 Jahren die Basis das, was die Funktionäre zu verehren hatten. Das hat sich dort geändert und das war in anderen Parteien ohnehin nicht so, schon gar nicht in der CDU. Die Mitgliederschaft ohne Funktion ist nicht Basis. Und die Funktionsträger wollen alle was werden, die wollen aufsteigen, die schauen, wo das geht.
Nichtsdestoweniger trifft es zu, dass die Demontage von Friedrich Merz von ihm eingeleitet wurde, sich mit den Merkelianern verstehen zu wollen und die Mitgliederschaft, die ihn gewählt hat, für bedeutungslos zu halten.
Die Sache ist nur die: dazu gehören auch zwei, Friedrich Merz und die Mitgliederschaft. Wenn die, die man mit Basis meint, es nicht fertigbringen, ihren Vorsitzenden darin zu bestärken, wovon er noch gar nichts weiß, und ihn gegenüber den örtlichen Merkelisten als Gorbi zu funktionalisieren, sollen die sich mal nicht wundern.

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Donnerstag, 3. August 2023
Was Scholz wollen muss
Olaf Scholz hat auch dazugelernt. Nach Amtsantritt sagte er noch, „es gibt keine roten Linien“, womit die Demonstranten ihren Slogan hatten: „Wir sind die rote Linie!“ Noch einmal passiert ihm das nicht, das Scholzgeschwurbel blieb inhaltslos, nichts Angreifbares wurde gesagt.
Wenn er wie geschehen in der Süddeutschen Zeitung die Kinderbuchüberarbeitung anspricht, dann muss es ihm also sehr sehr ernst sein mit der Umverbesserung der Menschengesellschaft. So was unterläuft einem nicht, weil man von Wichtigem ablenken will.
Das bedeutet nicht, dass das seine eigene Ambition wäre und er genau dies schon immer vorgehabt hätte. Er gibt ein Signal der Macht, und das zieht die Machtgierigen an. Er signalisiert den noch mächtigeren Mächten, das sind die linkswoken, seine Zugehörigkeit. Er hätte in der Süddeutschen kaum ausrufen können, dass er den Genderquatsch beendet. Es wäre sein letzter Kanzlersommer gewesen.



Nachtrag: Jetzt müsste es eigentlich ebensolche Demonstrationen geben gegen die Verscholzung der Kinderbücher, aber keine noch so griffige Parole hätte eine brauchbare Wirkung.

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Mittwoch, 2. August 2023
Deutschlandfunky
Da hat sich ein Verdacht bestätigt, den wir hier gar nicht dokumentiert haben, hinterher kann man ja alles behaupten.
Aber er kommt auf beim Programmhinweis im DLF auf eine Sendung über pädophile veranlagte Menschen, die gegen ihre Neigung ankämpfen. Was wird da gemacht – ein Thema gesetzt, normalisiert, Verständnis gemacht. Bestimmt keine Hintergrundmusik wie bei der Maaßen-Reportage eingespielt.
Und so war es auch, wie zu erfahren ist, sogar noch undezenter und noch propagandistischer und propädophiler. Mit O-Ton einer Frau, vielleicht auch WDR-Mitarbeiterin, sie lasse ihre zwei Kinder von einem Pädophilen babysitten, weil sie Vertrauen habe und weil sie gegen Sexismus bescheidwisse.
Genau. Gegen Sexismus, und das wird passieren, wenn doch der eine oder andere aufmerksame Hörer aus der nichtgrünen Szene Protest anmeldet. Wird als Hass gegen Randgruppen gewertet werden, deren Rechte und Würde mit Füßen getreten wird.
Gebührenfinanziert.

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Dienstag, 1. August 2023
Postbescheidwissen
Das neue Chemnitz ist Görlitz, im Frühstücksradio wird berichtet – wir sagen einfach „berichtet“, was man darunter eben inzwischen versteht – dass es da Demonstrationen gibt, die Auslöser hatten, und es gibt noch rechtere Demonstrationen, und zur Ausgewogenheit wird ein deutsch sprechender Syrer gefragt, wie es so ist in Görlitz. Er kommt klar, falls es jemanden interessiert.
Eigentlich müsste die Berichterstattung sich selbst entlarven. Man müsste heraushören, dass vom Thema abgelenkt wird, denn das Thema müsste sein, was die Görlitzer dazu machen, nicht, was Journalisten wollen, dass es passt.
Aber so wird es nicht wirken. Die Hörer sind emotionalisiert und vorgeprägt nach den langen Jahren der medialen Behämmerung. Sie hören die Wertung und merken nicht, dass die Substanz gar nicht dazu passt. Wenn es welche gäbe, würde sie groß aufbereitet.

Man bekommt zu hören, es gab Vorfälle, dann schlimme Demonstrationen, aber auch Gegendemonstrationen von den Netten. Man fühlt bescheid.

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Montag, 31. Juli 2023
Grüne Neuerung
Hier etwas, das wieder die „War doch schon immer so“-Auffassung widerlegt.
Zufallsfund eines Radiogesprächs von vor zweieinhalb Jahren, SWR1 unterhält sich mit dem Late-Night-Mythos über alles, etwa, wer Kanzler wird.
Ja, doch Armin Laschet, meint er, mit dem schönen Robert, der schneller als Joschka Fischer in den Dreireiher schlüpfen werde, denn Grüne als Minister seien nie grüne Minister.

So war es früher, in der Vorbereitungsphase des Grünen Reiches.
Robi ist genau das, Grüner Minister, weit entfernt von dem Sachzwang, den die Realität bisher immer setzte. Da ist nichts mehr mit ministeriellem Amtseid, nur noch Grüner Eid.
Und da ist er ja weder der erste noch der einzige; das Grüne Reich regiert durch.

Wir müssen uns daran gewöhnen, dass Prinzipien ausgewechselt werden und vielleicht nicht alle Versprechen umgesetzt werden, aber alle Vorhaben.

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Sonntag, 30. Juli 2023
Postchinesisch
Wir wissen auch nicht, ob das Internetbild so stimmt oder noch nicht, eine Warnung auf dem chinesischen Handy, wenn jemand anruft, der im Sozialpunktesystem unten steht, man würde beim Kontakt mit dem auch Sozialkredit verlieren. Auf chinesisch, deshalb schwer zu überprüfen für Außerchinesische.

Kann gut sein. Man soll vorsichtig sein und überlegen, mit wem man sich abgibt und was das für den sozialen Status heißt.

Der Unterschied von uns zu China ist nur: Die brauchen dazu noch ein Handy.

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Samstag, 29. Juli 2023
Unhelfbar
Auch bei CDUs hat man die Formulierung Spalter/Spaltung als Vorwurfswort übernommen, die politischen Gegner wollen spalten, so hört man.
Diese Redeweise ist, wie hier schon mal dargestellt, Sprache des Grünen Reiches, sie entspringt dem kommunistischen stalinistischen Sprech, hört sich politisch an, weil die politischen journalistischen Sprachstanzen sehr häufig Metaphern militärischen Ursprungs sind. Zeichen setzen, Schulterschluss, gut aufgestellt, Boden bereiten, auf dem Vormarsch. Eigentlich passt nichts davon, wenn man nicht denkt wie ein Feldherr und die Sache ansieht wie einen Feldzug mit gegnerischen Linien und Durch- und Dolchstößen.
Hier ist es wirklich so, wie Soziologen meinen, die Wirklichkeit wird von der Sprache bestimmt; Bürger und Wähler, die sich eine Meinung bilden und nach Mandatsträgern Ausschau halten, kommen gar nicht vor.
Wenn die CDU stalinistisch redet, kann ihr auch kein Andropow mehr helfen.

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Freitag, 28. Juli 2023
Tourdemokratie
Der Teil, wo die Politiker in unvorhersehbare Situationen treten, ist an der ganzen Bürgersprechsache noch etwas achtenswert; Verrückte oder ganz Böswillige hätten es äußerst leicht. Aber die gibt es kaum, das wissen die Politiker dann doch, sie fürchten auch mehr die Ablehnung, für die sie bezahlt werden.
Katrin Göring-Eckardt fährt nun, oder hat es schon zu Ende gebracht, mit dem Fahrrad auf Demokratietour durch den Osten, um Leute, Bürger und Bevölkerung zu treffen, wobei nicht gesagt wird, ob sie auch mit dem Fahrrad wieder wegfährt.
So weit ist es ganz richtig gedacht.
Und dann wird sie von den Zeitungen dazu befragt, sie erzählt, wie sie die Menschen erlebt hat.

In einem demokratischen Land würde die Zeitung die Leute fragen, wie sie die Politikerin erlebt haben.

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Donnerstag, 27. Juli 2023
Maßstabsgetreue Debatte
Die linke Prämisse der Linken ist: „Wir sind links, das heißt, wir stehen für Offenheit, Vielfalt, Toleranz, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, Gleichverteilung und alles noch unbekannte Gute, und dann gibt es die Rechten.“
In diesem Sinne ist rechts alles, was abweicht, weil jemand den Prämissen nicht glaubt oder die Folgen sieht oder gegen Schwindel ist. Und weil man, wenn man Schwindel nicht glauben will, nicht links ist, hält man sich in Übernahme der falschen Terminologie für rechts. Manche in diesem Sinne Rechten versuchen nun, dem Begriff rechts einen Inhalt zu geben und ihn positiv zu besetzen beziehungsweise rückzuerobern.
Das kann nicht funktionieren.
Weil die linke Prämisse impliziert und anerkannt wird.
Nicht viel einfacher, aber möglich, ist, im Gespräch, so es zustandekommt, zu postulieren: Gut, legen Sie die Maßstäbe fest, und die mögen dann beiderseitig und in jede Richtung und auf alle bezogen gelten.
Dann raucht der Blechcomputerkopf und zerstört sich selbst.
Ein guter Anfang.

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