Sonntag, 29. September 2024
Stabile Erosion
Man hätte erwarten können, dass die CDU Bemühungen unternimmt, sich zu regenerieren nach der dunklen Zeit. Nicht hart vielleicht und ohne Schuldzuweisungen, und Aufarbeitung muss es auch nicht heißen, einfach eine neue politisch handlungsfähige Strukturierung, die ein brauchbares Wahlangebot darstellt.
Aber die Einheit von Zeit und Entropie, genannt Raum, ist, wenn auch nur vergleichsweise, deutlich zu beobachten. Die Partei CDU macht, wie in Thüringen, das, wofür sie in der Infosphäre geduldet und hier sogar gefeiert wird. CDU und BSW haben ihr Eintrittsgeschenk an den Systemkomplex dargebracht.
Und das besteht eben nicht nur nebenbei, sondern in der Hauptsache darin, den Wählerwillen, den Volkswillen obsolet zu machen. Vor den Wählern hätten sie das nicht verantworten können, das geht gegen alle, nicht nur die Wähler der Gegenpartei, aber die anderen wollen das so, die wollen ihre eigene Verächtlichmachung, wozu hat man sonst eine Führung.

Ein paar Leute sind entsetzt, aber die sind sowieso schon demobilisiert. Der CDU bringt es den Status als merkeladäquat.
Für Prof. Dr. Mario Voigt ein paar Zeitungsseiten, für Friedrich Merz Talk-Sendeminuten.

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Samstag, 28. September 2024
Angewandte Demokratie
Wie haben die Thüringendemokraten eigentlich so sicher sein können, damit durchzukommen?
Die qualitätsinformierte Öffentlichkeit war ja schon emotional vorbereitet, sich nicht zu wundern, wenn es einen Eklat gibt, denn dann muss die Gegenpartei ihn ausgelöst haben. Der Innenminister forderte sogleich Verbot, die Zeitung schrieb, der Alterspräsident bleibt stur auf Gegenpartei-Linie um den gesicherten Vorsitzenden, Demonstranten demonstrierten dagegen, dass ein Alterspräsident so sein Amt missbraucht.
Wenn nun das Verfassungsgericht zu der ja mindestens vertretbaren Auffassung gekommen wäre, während der Rede dürfen keine Anträge zur Geschäftsordnung gestellt werden, was dann? Wäre der Demonstrationszug wieder zurückgegangen mit der Skandierung „dann eben beim nächsten Mal“?
Wie konnten die wissen, dass ihnen das Verfassungsgericht nicht die Schau verdirbt?

Sie wussten es.

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Freitag, 27. September 2024
Das Recht an der Seite
Momentan behandeln die Kommentare die Thüringen-Landtagsaffäre, und das Interessante ist, dass wie schon in Corona ohne Maske gezeigt wird und zu sehen ist, wer und was man ist.
Hier festzuhalten ist ein Gespräch aus dem mitteldeutschen Kulturradio mit einem Ostexperten, der gefragt wird, ob die Gegenpartei die Verfassung beziehungsweise Geschäftsordnung gebrochen habe oder bis zur Schmerzgrenze ausreize.
Wessen Schmerz soll da an der Grenze sein? Des Herrn Moderator, der Partei?
Der Experte sagt: beides.
Was ja eigentlich nicht sein kann, entweder Bruch, der ja schmerzlich sein kann, oder nur Ausreizung, dann eben im rechtlichen Rahmen, was auch jemandem wehtut, aber auszuhalten sein muss.
Der Experte versucht weiterhin, über den Dingen zu stehen und nur gegen die Gegenpartei zu sein, er sagt aus seiner Draufsicht, ja, die Gegenpartei „hat die Geschäftsordnung auf ihrer Seite“. Und das ist ja nun eine Ungeheuerlichkeit, die gar nicht danach klingt. Da ist das Denken in Parteiseiten. Nicht in Rechtskategorien. Man entspricht dem Recht oder hält sich dran oder eben nicht, aber man hat nicht das Recht auf seiner Seite und der politische Gegner auch nicht, das kann man nur so sehen, wenn man eben nicht meint, es nötig zu haben, sich ans Recht zu halten, sondern das Recht als Instrument versteht und als nichts weiter.

Es geht im vorliegenden Fall um die herrschende und logische Meinung, Anträge zur Geschäftsordnung können erst nach Konstituierung des Landtages eingereicht werden.
Interessant werden dürfte, was das Verfassungsgericht sagt. Wir sind so weit, dass möglich ist, dass es unserer Demokratie den Vorrang vor Logik gibt.

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Donnerstag, 26. September 2024
Regeneration
Es ist festzustellen, dass die Aktion, den Parteivorstand zu feuern, funktioniert.
Nicht nur, weil die schlechten Wahlergebnisse damit der Vergangenheit angehören, und nicht nur, weil die Vorsitzenden etwas zu viel die Partei vor der Regierung in Schutz nehmen wollten. Sondern weil Robert Habeck der starke Mann ist.
Er wird im Fernsehen gefragt, was und wieso, er gibt unlogische Antworten, aber: er ist, der gefragt wird. Er ist der Boss.
Die Leute wollen den Boss und wählen den Boss. Vielleicht nicht gleich alle Leute, aber die Journalisten, die Multiplikatoren. Die haben Bock auf Boss, um es grün zu formulieren, und da schlappte Robert Habeck zuletzt etwas ab, aber nun, nun ist er regeneriert.
Er ist das neue Gesicht.




Nachtrag: Zutreffend Julian Reichelt
https://www.youtube.com/watch?v=OaRz9NJo6KY
dazu im dritten Drittel.

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Mittwoch, 25. September 2024
Jugend wählt
Es ist wie vor 35 Jahren und wie es Hannah Arendt zutreffend beschrieben hat; die totalitären Herrscher herrschen total oder nicht. Es gibt keinen gemäßigten Totalitarismus.
Vor 35 Jahren war die SED mit dem Problem konfrontiert, nicht etwa die Macht verloren zu haben, sondern nur nicht mehr die absolute Macht zu haben, doch sie war nicht in der Lage, mit Realitäten außerhalb der ideologischen Kontrolle umzugehen.
So haben es jetzt die Grünen zu erleiden. Ihre Macht ist total im virtuellen Bereich, in der Deutungsmacht, im Ideologischen. Oder eben nicht ganz total, dann stürzt es sie in die Krise, wenn sie sich damit befassen müssen, dass die Jugend nicht die Infantilen wählt.

Insofern ist der Schreck darüber etwas vergrößert. Der Vorstand muss reagieren, und das kann er nur mit Zurücktreten. Er hat ja offenkundig nicht die komplette Macht mehr, für die man ihm folgt als Gefolgschaft.

Aber mit der Jugend ist das nicht ganz so wild. Die Überraschung ist groß und wird registriert, aber nehmen wir das Wahlergebnis der Gesamtjugend als das künftige, da kommt die Gegenpartei auf das durchschnittliche Drittel. Und die Grünen auf sieben Prozent. Das reicht zum Dominieren, zum Vergiften, zum Verteilen von Geld an die linke Gefolgschaft mit den anderen Linken, das reicht zum Besetzen der relevanten Stellen in Medien und Universitäten.
Damit lässt sich arbeiten.

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Dienstag, 24. September 2024
Unerklärbar
Im Kulturfunk wird eine Veranstaltung besprochen, auf der Robert Habeck ein Buch über Angela Merkel vorstellt, das sehr kritisch sein soll. Der Radioansager geniert sich hörbar.
Der Vizekanzler soll die Analysen weitgehend geteilt haben, aber bei der Bewertung deutlich positiver gewesen sein. Das wäre natürlich das Schlimmste, was sich sagen ließe.

Im Buch soll auch Merkel-Nichtfreund Roland Koch zu Wort kommen mit einer überraschenden Milde; bezüglich des Atomausstiegs sage er, nach Fukushima sei "keine Politik mehr möglich" gewesen.
Tja, ist das jetzt Milde oder Gift in hohen Dosen?
Keine Politik möglich, das heißt, es war keine. Was dann? Unterwerfung unter die Grünen.
Dann ist es gleichgültig, ob Roland Koch das verständnisvoll meint oder als harte Feststellung, die es auf jeden Fall ist. So ist das also. Politik wird nicht mehr gemacht.
Dann muss auch nichts erklärt werden.
Nichts anderes ist das Merkel-Erbe. Da haben wir es im Parteifunk mal gehört.

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Montag, 23. September 2024
Nulloption
Die FDP hat nichts.
Wörter wie Ampel-Aus, Koalitionsbruch, Ausstieg bis Weihnachten, das ist Gerede und keine dramaturgische Option. Ein Vollzug wäre eine interne Sache, vermittelt als Dolchstoß oder Panik oder wirre Aktion gegen die Grünen, die sich davon nicht beeindrucken lassen müssten.

Vor 42 Jahren war eine geistig-moralische Wende das Wort, um das es ging, die FDP hatte ein Wirtschaftspositionspapier eingereicht, das ernstgenommen wurde, daraus ergab sich die Handlungsoption. Davon abgesehen wechselte sie von einem Gewinner zum anderen Gewinner, das macht Eindruck, nämlich den des Gewinnens. Schelte in den Medien gab es. Aber, wie es heute heißt: doch nicht in allen.
Heute spielt alles in den virtuellen Welten, und da hat die FDP keine Möglichkeit zu wirken und hat auch nichts vorbereitet.
Das ist eine der Fallen, von denen wir immer reden, wenn wir Grünsprech und Zeitungsdeutsch geißeln, in diesen Denkwelten kann die FDP formulieren, „ein Weitermachen wäre plusungut“, aber es gibt keine Erwartung, die sie erfüllen könnte, weil sie keine erzeugt hat.
Ihre Position reicht nicht einmal, um innerhalb der Koalition eine Drohkulisse zu behaupten.
Stattdessen hat sie zu viel mitgemacht und die letzte Möglichkeit, Haushaltsurteil letztes Jahr, verstreichen lassen.
Die FDP müsste aus sich selbst aussteigen, virtuell und politisch.

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Sonntag, 22. September 2024
Denken in der Umlaufbahn
In einer von den richtigen Science-Fiction-Erzählungen gibt ein Professor Unmengen an Informationen in den Computer ein, alles, was er kriegt, und man erfährt, dass er herausfinden und beweisen will, dass die Information eine Gravitationswirkung hat.
Die Mengen, die damals viel erschienen, dürften heute kaum beeindrucken. Aber was ganz sicher so ist in der Masse der Informationen, die wir haben und die erzeugt werden, das ist die mentale Schwerkraft. Die Wirkung der Masse lässt sich, vergleichsweise, als Anziehungskraft beschreiben, und dafür haben wir ein Beispiel.
Die SPD-Frauen in dem Video, die vor sexistischer Belästigung ja was, warnen, sich dagegenstellen, ein klares Zeichen setzen.
Wenn man es sieht, fragt man sich, was die dazu beizutragen haben wollen. Aber darum geht es nicht. Hier wird Masse produziert.
Wenn nämlich ein echter Fall auftritt, einer von denen, über die man nicht spricht, dann wird jene Information von dieser Masse geschluckt. Dann fragt der Moderator, ob die Dame englisch vorgetragenes Catcalling meine. Nein, tut sie nicht, aber der Fall ist erledigt. Die unliebsamen Informationen gehen nicht nur in der Masse unter, sie werden an Masse angelegt, die Verarbeitung fließt ab. Noch mehr Masse wird dadurch angehäuft.
Dieses Video und alle Informationen dieser Art dienen nicht dem Informieren im Sinne von Inhalt vermitteln, dazu sind sie alle zu ähnlich, sondern sie bilden die dunkle Materie für die Ideologie, oder, in einem anderen Bild, sie sind das Schwarze Loch, in das die Gedanken gesogen werden.

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Samstag, 21. September 2024
Gefühlswelt im Tagesspiegel
Die meisten, die an der Tagesspiegel-Propaganda, was man mit dem undemokratischen Kind tun solle, etwas auszusetzen haben, richten sich darauf, dass jetzt schon Eltern ihre Kinder politisch überwachen sollen, dass also der Staat in die Familien hineinregiert und so.

Nun werden die wenigsten, nicht einmal die Tagesspiegel-Leser, die Anweisungen befolgen, nur weil sie in der Zeitung stehen.

Verkauft wird die Prämisse. Falschwähl, steuerbord, undemokratisch, alles eine große Verschwörung. Und die Problemgeneration mittendrin.
Dieses Bild akzeptiert man auch, wenn man meint, der Staat solle dies doch so auch nicht vermittels Zeitung bitte und so fort.
Die emotionale Prägung wirkt. Man wundert sich weniger über mehr Geld für Projekte gegen Bildung.

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Freitag, 20. September 2024
Geldwirtschaft
Von dem einen Ampelprojekt hört man gar nichts mehr, das kann beides bedeuten. Auf jeden Fall war es ein Modell dafür, wie es läuft.

Linke wollen mehr Geld für Leute, deren Arbeitsethos lautet: Wir sind links, gebt uns Geld! Medienmacher und Demokraten in Zivil, viele Millionen laufen an die. Aber man will auch den Milliardenbereich erreichen, etwa fünftausend Linke sollen eine feste Stelle kriegen, dafür muss Geld bereitgestellt werden.
Und wie versteckt man dieses Geld?
Unter noch mehr Geld.

Ein absurder Betrag muss gerechtfertigt werden, er soll nicht auffallen in dem viel höheren Betrag für so etwas Gutes wie Kindergrundsicherung, wer wolle etwas dagegen haben, dass Linke, äh Kinder abgesichert leben.
Nebenbei wird der starke Staat gestärkt.

Hier war es wohl etwas überreizt. Man darf es nicht übertreiben.
Aber wer weiß, ein Jahr Zeit ist noch, vielleicht kriegt die FDP ein Angebot. Geld ist ja vorhanden.

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Donnerstag, 19. September 2024
Ruhe nach der Panik
Dass bei den Herrschenden die blanke Panik herrsche, ist eine schöne Wunschvorstellung, die man durchaus pflegen kann, denn es macht etwas aus, sich den Hof vorzustellen als Personen in Angst. Ein Herrschaftsinstrument ist ja, dass man Angst vor ihnen hat. Insofern schwächt es ihre Macht, das kann die Demokratie aushalten.

Ja aber. Aber Schlimmeres als ein paar Verschiebungen im Gefüge geschehen dann doch nicht, und die Kulturschaffenden behalten ihre Fördermittel. Das war, was ihnen am meisten Sorge bereitete.

Und der Bürgersinn, die im wahren Sinn demokratische Haltung, ist nun auch nicht gerade wiederhergestellt. Das Volk kann zwar twittern, die Informationsmacht bleibt aber bei den leicht verstörten Machtmedien.
Und die entscheiden zum Beispiel darüber, ob es ein Skandal ist, wenn Fake-Publikum und Fake-Bürgerräte ihre Parolen aufsagen.
Es sind ja die richtigen. Nämlich die, die die Herrschenden beruhigen.

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Mittwoch, 18. September 2024
Gute Informationen für die Vorsteher
Diese Anti-Oppositions-Shows werden ich den freien Medien noch als Propaganda vom Feinsten bezeichnet, aber wenn man schon so ein Zeitungsdeutsch verwendet, um sich auszudrücken, hat man dem nicht viel entgegenzusetzen. Vom Feinsten ist es natürlich nicht, aber ist es überhaupt noch Propaganda?
Es kann ausgeschlossen werden, dass die Macher erwarten, die Zuschauer in ihrer Meinungsbildung beeinflussen zu können dahingehend, sie umzustimmen wie den Kleindarsteller. Zwei andere Zwecke werden verfolgt, nämlich zum einen die, die schon richtig gleichgeströmt sind, noch weiter zu bestärken, damit sie dann, nach der Wahl, für richtig halten, wie dann verfahren wird bei den Rückgängigmachungen beziehungsweise den geschickteren Nachfolgeaktionen, die nicht mehr so willkürlich aussehen und weniger Verwunderung auslösen.
Zum anderen machen die Macher nichts weiter, als ihren Job zu sichern. Dafür gibt es Geld, für anderes nicht. Wenn sie etwas anderes leisten müssten, wäre es schwerer, den Plan zu erfüllen.
Das ist eben so in der Informationsgesellschaft. Keine Dysinformation, nur Euinformation. Die Infokratie muss sich ständig regenerieren durch die guten Informationen.
Das hat zwar einen propagandistischen Gehalt, die Wirkung zielt aber weniger auf die Empfänger als auf die eigenen Vorsteher. Wie wenn Lehrer nur noch damit beschäftigt sind zu dokumentieren, was sie unterrichtet haben.

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Dienstag, 17. September 2024
Kanzlererklärungsversuch
Es ist doch in gewisser Weise rätselhaft, wieso Olaf Scholz als Kanzler so ein Ausfall ist. Der war Arbeitsminister, Bürgermeister, Finanzminister, dann zum Kanzler befördert. Alle Bundeskanzler sowie die Kanzlerkandidaten waren zuvor Ministerpräsidenten oder Bundesminister, Ausnahmen davon waren Guido Westerwelle und Annalena Baerbock, Robert Habeck wäre auch nicht ganz auf der Qualifikationshöhe gewesen als lediglich vormaliger Landesminister. Man kann sicher sagen, dass die, die Olaf Scholz gewählt haben, ihn für wählbar hielten als zumindest professionellen Macher ohne Gewese und Getue. War die Beförderung zum Kanzler der eine Schritt zu viel, oder warum kam es zu diesem Totalabsturz?

Wir können nur Erklärungsmöglichkeiten anbieten. Die Grünen sind es, oder er ist doch abgenutzt, oder er war schon immer eine Ausfallserscheinung, was bloß nicht auffiel im Rahmen der Umstände.
Letzteres ist das Einleuchtendste, niemand verbindet mit Olaf Scholz einen Erfolg. Das wäre für sich genommen nicht wild, wenn man nur solide Arbeit erwartet. Aber wieso erwartet er die nicht von sich selbst? Entweder wird ihm die Bestätigung von woanders her gegeben, oder er hat wirklich genau das vorgehabt, was er anrichtet, und seit Juso-Tagen nur so lange warten müssen.
Das ist der Mann, der die Lufthoheit über die Kinderbetten wollte.

Tja, und wir sind die Leute, die so einem nicht in die Arme fallen.
Wir haben diesen Kanzler erschaffen, wir haben ihn, genau wie Merkel, verdient, wie auch immer es dazu kam, dass er so ist.

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Montag, 16. September 2024
Emotionaler Treffer
Während es vom letzten Attentat das starke Bild von Trump mit emporgereckter Faust gab, haben wir jetzt nur die Meldung. Das ist eine schwache Information und als solche ungünstig für seine Wahlaussichten.
Es ist nämlich so, dass bei Wahlen gar nicht die Entscheidung zwischen zwei Kandidaten vorgenommen wird im Vergleich zueinander, sondern im Vergleich zum Amtsvorgänger, wenn der nicht mehr antritt. Die emotionale Entscheidung bei Unentschlossenen ist nicht: Will ich lieber Kamala oder lieber Donald? Sondern: Wer gefällt mir nach Joe Biden? Und hier kontrastiert Kamala besser, zwar zu Unrecht nach rationalen Erwägungen, aber vom Bild und in der Vorstellung.
Man möchte nicht einen, auf den dauernd geschossen wird.

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