Sonntag, 3. Mai 2015
Terror und die Ursachen
Ein interessantes Zitat aus dem aktuellen, lesenswerten GEO EPOCHE über die RAF:

An die Stelle der antiautoritären Gehorsamsallergie der APO setzt die „Stadtguerilla“ die Befehlsgewalt des „Kaders“. Ein Führerprinzip, an dessen Spitze Baader steht – ein Erlöser, „klar, stark, unversöhnlich, entschlossen“, wie Gudrun Ensslin ihn später verherrlichen wird: „Über das, was er ist, konnten wir uns bestimmen.“
Niemand ziehe ja allein deshalb in den Kampf, erläutert sie, weil er etwa „ausgebeutet, unterdrückt, geschlagen“ werde – sondern weil er die „Stärke“ einer überlegenen Persönlichkeit kennengelernt habe. In diesem Charisma liege „das ganze Geheimnis".

Zitat Ende.
An dieses Insiderwissen sollten wir uns erinnern, wenn es um die sozialen Ursachen von Terror geht.

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Die eigentliche Ursache
von Terrorismus besteht darin, dass er in "westlichen" [1] Systemen definiert werden konnte als Drohung zur illegalen Gewaltanwendung oder als illegale Gewaltanwendung, um politische Ziele zu erreichen.

Gäbe es derartige "ethnozentrische" Definition nicht, gäbe es keinen Terrorismus (und womöglich auch keinen Terror, denn Schrecken zu verbreiten ist in vielen Herrschaftssystemen Usus und wird dort anders genannt).

Insofern sind wieder wir schuld.

MFG
Dr. W

[1]
"Westlich" meint metaphorisch Gesellschaften, die den Ideen und Werten der Aufklärung folgend implementieren konnten, die Richtungsangabe ist irreleitend.

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