Montag, 2. Juli 2018
Berufliche Aussicht der Journalisten
Wir sind es, die wir die Presse damit durchkommen lassen, ein Ding zwischen Merkel und Seehofer herbeizuzaubern, statt der Frage nachzugehen, was mit der Grenze denn sein soll.
Die Presse müsste sich positionieren, wie sie es bereits tut, nur eben offen und nicht versteckt hinter Merkelhudelei, die Presse müsste sagen: ja, wir wollen, dass alles Unberechtigte hereinkommt, und weil wir das wollen, ist das richtig und deshalb nicht unrechtmäßig.

Das, was die Presse macht, und so, wie sie es macht, erzeugt vorsichtig gesagt Unmut. Das ist absehbar und logisch. Bei Palästinensern hat man immer Verständnis, dass sie Gründe zur Radikalisierung haben, aber im eigenen Land rechnet man vor lauter Selbstbezogenheit überhaupt nicht damit. Wird jemand unmutig, gehört er nicht mehr zum Filz, ist also nicht von Belang. Darum wird die rationale Aussicht, dass es so kommt, gar nicht zugelassen oder etwa als beachtenswert behandelt. Wenn sich jemand entscheidet, verrückt zu werden, ist das Wahnsinn.

Die Zeitungen schrumpfen. Aber was machen die Journalisten dann? Eine Arbeit suchen werden sie sich nicht, sie machen das, was sie jetzt machen, weiter, beim Staat als Politagenten.

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