Dienstag, 12. März 2019
Wendeaussichten
Die Frage, die immer mal aufkommt, ob die Wiedervereinigung ein Trick der SED gewesen wäre zur Einverleibung der Bundesrepublik und DDR-Werdung, ist berechtigt, denn der Anschein legt dies nahe.
Zum jetzigen Kenntnisstand muss aber gesagt werden, dass es äußerst unwahrscheinlich ist, dass es einen solchen Plan gegeben hat. Das wäre der erste Plan, der funktioniert hätte.
Damals, 89/90, wurden alle möglichen Optionen durchdiskutiert, was wie laufen sollte. Absurd wäre nur dies gewesen, den Sozialismus in die Bundesrepublik zu tragen, Medien umzudrehen, Gehirnwaschsalons zu finanzieren. Die Mehrheitsverhältnisse hätten dies überhaupt nicht hergegeben.
Zur Wende war die innere SED-Führung so geschockt vom Machtverlust, dass die Partei nahe an der Auflösung war; wenn es für sie keine führende Rolle gibt, ist sie sinnlos. Man hatte gewiss keine Vorkehrungen dafür, von 99 Prozent auf 30 zu fallen, dies hätte inzwischen irgendwie auffliegen müssen.
Die Stasi hat die Schuld auf sich genommen, um die Partei zu schützen, aber wen interessierte das wirklich? Es war vorbei.
Es ist wohl eher so, dass die Leute, die so sind wie SEDlinksgrün, jede Gelegenheit zur Machtergreifung wahrnehmen. Und diese Gelegenheit besteht in der Informationsgesellschaft. Damals hätte die SED nicht mehr die Informationsdominanz ausüben können. Jetzt kann sie. Also tut sie es.
Vorhersehbar wäre dies wohl für niemanden gewesen.
Das heißt nicht, dass das Unglaubliche nicht geschieht.

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Die Wende im Westen hätte auch ohne Wiederverinigung eine Chance.
Die treibende Kraft für eine linksgrüne Umwandlung der Bundesrepublik kommt nicht aus den ehemaligen SED-Reihen.
Linke und linksanarchistische Ideologien fielen im Westen (nicht nur in D) schon sehr früh auf fruchtbaren Boden. Aus dem Ostblock wurde gedüngt, aber das Gewächs war und ist westliches Original.

Gerade das ist für die neuen Bundesländer schicksalshaft: sie können keinen Orban haben, weil sie mit dem dekadenten Westen verbunden sind.

Die Ausnahme Merkel bestätigt nur die Regel.

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+1
Ein moderater Marxismus-Leninismus wäre sozusagen das kleinere Übel verglichen mit dem (auch ökologistischen) Neu- oder Kulturmarxismus, der von einigen auch "Grünes Reich" genannt wird.

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Nein,
wäre er nicht, aber ist sowieso nicht im Angebot.

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Womöglich fehlt Ihnen die Phantasie sich auszudenken, was ein konsequent angerichteter (auch ökologistischer) Kulturmarxismus im Sinne eines von einigen so genannten "Grünen Reichs" bedeuten kann.
Vielen Dank für Ihre Reaktion,
MFG + schöne Mittwoche noch,
Dr. W (der den zuletzt schwachen Marxismus-Leninismus noch ein wenig beobachten konnte, besuchend)

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Wie schon ein Cartoon
von Freimut Woessner sagt: Gegen Stalin war Ulbricht die reinste Honeckerei. Gegen Pol Pot war Mao der reinste Lenin.

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Im sittlich Niedrigen gilt es abzustufen und auch demjenigen, der womöglich gar intrinsisch verbrecherisch war, ein freundliches Wort zuzurufen, wenn er die Situation in seinem Einzugsgebiet verbessern konnte, bspw. Lenin, Stalin und Mao bleiben so gemeint.

Klar, aus liberalistischer Sicht, der auch Dr. W zugehörig ist, muss dann letztlich doch verurteilt werden, dennoch rät Dr. W an i.p. Historizität die jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnisse zu berücksichtigen, ohne zu verharmlosen selbstverständlich.

Wenn gewünscht, könnte relativ i.p. bspw. Mao oder Stalin hier eine Art Lobrede abgerufen werden, beim "Führer" gelingt dies nicht, korrekt.

Es gibt hier das deutsche Fachwort : Realpolitik.

MFG
Dr. W (der hier gerne korrekt verstanden wird, als alte liberale Haut)

PS und huch!, womöglich haben Sie es auch so gemeint, Dr. W manchmal ein wenig aufgeregt sein.

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Irgendwo war zu lesen, dass gar Tim Berners-Lee sich freut, wenn gegen sog. Hate Speech technisch im Web vorgegangen wird, uninformierterweise womöglich.
Ansonsten ist das Web schon ganz OK und insofern wird versucht es in den Griff zu bekommen, was aber nicht geht, allerdings könnten Leutz, die sich dort nicht auskennen und sozusagen politisch renitent oder vielleicht besser dissident sind, so ausgeschlossen werden, denkmöglicherweise, das Web an sich bleibt unzensurierbar und an oder durch sich frei.

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