Mittwoch, 23. Oktober 2024
Gesteuerte Auswahlprozesse
Es kommen neue Grünen-Vorsitzende, auch neue Linken-Vorsitzende, und es wäre interessant zu erkunden, wo die eigentlich herkommen und wieso die jetzt die Auserkorenen sind. Wäre Kevin Kühnert SPD-Vorsitzender geworden, hätte man eine nchvollziehbare Parteienlogik herauslesen können. Armin Laschet oder Friedrich Merz, die waren die bekannten Parteigewächse, auch der Gegenkandidat zu Merz, Merkels Kanzleramtsminister, wäre auch als konsequenter Schritt erschienen.
Vor 35 Jahren hat die Ost-SPD diesen Wolfgang Thierse überraschend zum Vorsitzenden gewählt, der war nicht der Favorit, das scheint die letzte nicht vorherbestimmte Parteichefwahl gewesen zu sein, wenn sie das war. Ansonsten war immer jemand eben dran.

Bis Merkel.
Nachdem Schäuble dran war und gegangen wurde, wäre, das schien in der CDU ausgemacht, Volker Rühe drangewesen. Aber Merkel sagte, „ich mache das selbst“. Wie konnte sie das? Immerhin war sie Generalsekretärin, nicht so weit weg vom Dransein. Von der Partei nun nicht gerade hochgehoben, aber bekannt genug, um nicht zu verwundern.

Bei den Grünen/Linken haben wir das nicht, jedenfalls nicht in der Außenwahrnehmung. Wieso Ricarda Lang vor drei Jahren? Wenn die will und antritt, wer ist dann übergangen worden? Und wieso jetzt die, die jetzt sind?

Diese Auswahlprozesse zu kennen, das wäre interessant und würde der Demokratie entsprechen, von der man so viel hört.

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