Mittwoch, 7. Mai 2025
Debattenstrategische Empfehlung
Wenn es Ihnen mal passiert, dass Sie als gesichert toxisch eingestuft werden, dann vermeiden Sie den Fehler, klarstellen zu wollen und erklären zu mögen, „habe doch nur“ und „wollen gar nicht“ und „das ist von Meinungsfreiheit gedeckt“, Sie haben dann schon wegen der defensiven Verhaltensweise verloren.
Sie sollten eine Debatte nicht scheuen, im Gegenteil, Sie müssen das Debattieren in Bewegung halten. Es soll nämlich keine Diskussion geben oder sie soll da beendet werden, wo der Vorwurf endet. Sie müssen, auch zum Zwecke des Fortführens der ungewünschten Debatte, in Trump-Manier an die normalen Leute gerichtet sagen: Die sind hinter Euch her! Schaut, was die da als gesichert toxisch einstufen wollen, dann seht Ihr, was diese Obermenschen vorhaben und wofür sie euch halten!
Dann müssen die Vorwürfe erneuert werden und Sie müssen, für gewöhnlich, erneut damit und mit der Bewertung konfrontiert werden, worauf Sie sagen müssen: Da haben Sie natürlich recht – aus stalinistischer Sicht. Aus nicht stalinistischer Sicht haben Sie nicht recht. Wenn das gesichert toxisch ist, was spricht dann gegen toxisch?
Damit haben Sie das Ding nicht gewonnen, aber eben nicht definitiv verloren, Sie haben dramaturgisch die Aussicht, dass die Debatte beendet wird an der für Sie günstigsten Stelle.

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