Dienstag, 16. Mai 2017
Genderei als Ausdruck persönlicher Mindergefühle
Da gibt es an unserer örtlichen Universität die Studentenzeitung, aus der sich ab und zu etwas lernen lässt wie in der jetzigen Ausgabe. Eine Doppelseite unter der Überschrift „Küss doch, wen du willst“ zeigt Fotos küssender Pärchen nach gendergerechter Verteilung vermutlich, genau haben wir es nicht angeguckt.
Interessant ist dies: Das wäre vor fünfzig Jahren zur Zeit der 68er was gewesen. Das Private ist politisch, Sex und sexuelle Befreiung gegen das Establishment. Jetzt, nach dem Marsch der 68er durch die Institutionen, ist es das politisch korrekte Thema. Der Gegner ist virtuell, oder haben die Studenten ein Problem damit, was nicht zu dürfen? Macht die Unileitung in Stellvertretung für die intolerante Gesellschaft ausgrenzende Vorschriften?
Wohl kaum.
Aber: Es hat sich nichts geändert. Und es ändert sich auch nichts, nämlich daran, dass die Jungs rangelassen werden wollen und die Frauen einen abkriegen wollen. Der Markt ist härter geworden. Den besten Sex haben immer die anderen. Der eigene Körper ist das Limit.
Dies, in Verbindung mit dem Mangel an Selbstschätzung, wie er anerzogen wird, bewirkt die Phantasie der sexuellen Befreiung. Küss, wen du willst. Du darfst.

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Montag, 7. September 2015
Brave Presse
Ein Merkmal des Übergangs von der freien zur ähnlichgeschalteten Presse ist der warnende Bericht. Er beinhaltet noch alle Informationen, kann sogar neutral verfasst sein, liefert aber als Nachricht die Konsequenzen. Man kennt das von Berichten über Islamhasser, die für Aufregung sorgen.
Für Aufregung sorgt auch, wer sich über Gendermist unzustimmend äußert.
Den Bericht gibt es auf Deutschlandfunk,

http://www.deutschlandfunk.de/uni-kassel-professor-nennt-genderforschung.680.de.html?dram%3Aarticle_id=329897

„Aufregung an der Uni Kassel: Biologieprofessor Ulrich Kutschera erklärte in einem TV-Interview die Genderforschung für unwissenschaftlich und eine schlechtere Besoldung von Professorinnen und Professoren in diesem Bereich für gerechtfertigt.“
Die Aufregung ist die Nachricht. Nun gut, man will die Aufmerksamkeit wecken, auch im DLF.
„Ulrich Kutschera macht sich gerade keine Freunde an seiner Hochschule, der Uni Kassel. Das liegt daran, dass der Biologieprofessor sehr umstrittene Ansichten über das Verhältnis von Frauen und Männern im Allgemeinen, sowie von akademisch gebildeten Frauen und Männern im Speziellen vertritt. Insbesondere die Gender-Studies sind für Kutschera ein rotes Tuch.“
Keine Freunde, ja, solche Typen eben. Umstrittene Ansichten, Querulant. Hat ein Problem mit Frauen, Big Bang Theory in Bio. Rotes Tuch, und er ist der Stier.
Die Frauenbeauftragte reagiert dann auch streng wissenschaftlich: „Diesen Vorwurf der Nicht-Wissenschaftlichkeit und die fehlende Differenzierung verwenden die Gegner von Gleichstellungspolitik und Geschlechterforschung nicht aus einem Interesse an Objektivität der Wissenschaft, sondern aus einem politischen Interesse am Erhalt konservativer Geschlechterverhältnisse heraus.“
Damit dürfte alles zur Wissenschaftlichkeit der Genderstudies gesagt sein, noch wissenschaftlicher geht es nicht, und der Rest ist von akademischem Interesse, das geht uns nichts an.
Die Uni „sucht das Gespräch“ und gemahnt an Respekt und so fort. „Das ist eine deutliche öffentliche Rüge des Kasseler Uni-Präsidiums für Ulrich Kutschera. Ob dieser sich in Sachen "Gender-Forschung" künftig öffentlich zurückhaltender äußern wird, bleibt abzuwarten. Kutschera ist 60 Jahre alt. Er kann davon ausgehen, in den nächsten Jahren an der Uni Kassel unter verschärfter Beobachtung zu stehen.“

Er wird unter verschärfter Beobachtung stehen.
Das ist der Unterschied zum Sowjetsystem: hier kriegt man es noch gesagt.

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