Dienstag, 16. Mai 2017
Genderei als Ausdruck persönlicher Mindergefühle
Da gibt es an unserer örtlichen Universität die Studentenzeitung, aus der sich ab und zu etwas lernen lässt wie in der jetzigen Ausgabe. Eine Doppelseite unter der Überschrift „Küss doch, wen du willst“ zeigt Fotos küssender Pärchen nach gendergerechter Verteilung vermutlich, genau haben wir es nicht angeguckt.
Interessant ist dies: Das wäre vor fünfzig Jahren zur Zeit der 68er was gewesen. Das Private ist politisch, Sex und sexuelle Befreiung gegen das Establishment. Jetzt, nach dem Marsch der 68er durch die Institutionen, ist es das politisch korrekte Thema. Der Gegner ist virtuell, oder haben die Studenten ein Problem damit, was nicht zu dürfen? Macht die Unileitung in Stellvertretung für die intolerante Gesellschaft ausgrenzende Vorschriften?
Wohl kaum.
Aber: Es hat sich nichts geändert. Und es ändert sich auch nichts, nämlich daran, dass die Jungs rangelassen werden wollen und die Frauen einen abkriegen wollen. Der Markt ist härter geworden. Den besten Sex haben immer die anderen. Der eigene Körper ist das Limit.
Dies, in Verbindung mit dem Mangel an Selbstschätzung, wie er anerzogen wird, bewirkt die Phantasie der sexuellen Befreiung. Küss, wen du willst. Du darfst.

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