Dienstag, 23. Mai 2017
Selbsttoleranz
Die Phantasie, „so sind doch nicht alle“, ist nichts anderes als der projizierte Wunsch: „Mir passiert so was doch hoffentlich nicht“ oder „Ich muss das ja nicht“. Man sucht unwillkürlich nach Gründen, warum man damit nichts zu tun hat: weil man tolerant ist oder aus Wahrscheinlichkeitsrechnung geschützt.
Aus der politmedialen Blase kommt hinzu, dass man die eigenen Bekannten als Kronzeugen für moderates offenes aufgeschlossenes Wesen nimmt, einfach weil man von sich eine so hohe Meinung hat, dass man sein Umfeld einschließt. Man kann nur Freunde haben, die eines Moderators würdig sind.
Die niedrigste Variante ist das Bezichtigen der Opfer.
Und dann gibt es noch die Justiz. „Wilder Sex“ in deren Kultur, was bei uns Vergewaltigung sein müsste, wenn es ein „Bei uns“ noch gäbe.

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