Dienstag, 4. September 2018
Schauprozess und Parteijustiz
Die bloggerisch-journalistische Glaubwürdigkeit verlangt, Irrtümer einzugestehen. Die Möglichkeit zur Korrektur ist es schließlich, was Meinungen von Anweisungen unterscheidet.
Hier hatten wir vor fast einem Jahr geäußert, dass der Mord an Mia in Kandel ohne die breite öffentliche Aufmerksamkeit, die das regionale Ereignis durch freie Medien erst bekam, in üblicher Kuschelmilde versandet wäre, keine Mordmerkmale, alle Entschuldigungsgründe, Jugendstrafrecht, sehr lange schwere Jugend. Doch bei öffentlicher Aufmerksamkeit muss das Gericht zeigen, dass es Recht spricht.

Nun ist festzustellen: Ein Dreck. Achteinhalb Jahre, also fünf, Jugendstrafrecht.
Das ist ein Signalurteil. Es zeigt dem Volk die Macht. Die hat schon gegen das Volk demonstriert, mit Malu Dreyer, so was versteht die Justiz.
Ein hartes Urteil hätte gezeigt, es nützt etwas, sich einzusetzen und zu demonstrieren. Hier wird vorsätzlich das Recht politisch gedehnt, um zu zeigen, dass der Staat funktioniert, wie die Partei das will.

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Freitag, 5. Januar 2018
Beziehungstatsachen
Focus.de überschriftet: Beziehungstat wird zum Politikum.
Weil wegen des Mia-Mordes dafür und dagegen demonstriert wurde.

Es müsste eher heißen: Politikum wurde zur Beziehungstat.

Neu ist, dass „Beziehungstat“ als verharmlosende Bezeichnung benutzt wird. Bisher war Gewalt in Beziehungen immer der Straßenverkehr unter den Gewaltstatistiken.

Nicht neu ist, dass das Thema umgelenkt wird, weg von den Verantwortlichen, umgedeutet zur Feindlichkeit der Gesellschaft gegen Ausgegrenzte, die sonst noch verbrecherischer werden könnten, was man aber so nicht sagen darf und gar nichts mit Kultur zu tun hat. Das ist überhaupt nicht logisch oder plausibel, aber die Diskussion ist verschoben, der Abwehrzauber funktioniert.

Neu ist, dass die Beziehungstat Hintermänner hat, Anstifter, Kriegsgewinnler.

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