Samstag, 31. August 2019
Linker Zustand
Wenn Links oder Sozialdemokratisch etwas Sinnvolles bedeuten könnte, dann, politisch-gedanklich bei der Arbeit anzusetzen. Wer arbeitet was wofür? Wahlkampftaktisch hieße es dann bei denen ansetzen, die die Arbeit machen.
Aber das ist nicht der Fall.
Nach der Katastrophe des 2. Weltkrieges gab es den Typ des Kommunisten, dem man abgenommen hat, ehrlich zu sein. Die Kommunisten waren gegen Hitler, am klarsten, das legitimiert in der Geschichte allem Anschein nach. Die DDR wäre auch dem Dritten Reich vorzuziehen, hätte man die Wahl. Die Sowjetunion, so schlimm konnte sie nicht sein, dass sie es nicht noch besser gemeint hätte.
Linke in der alten Bundesrepublik, die waren zumindest oppositionell, erschienen daher schon mal nicht korrupt, sondern, selbst wenn sie falsch lägen, als ein Garant der bürgerrechtlichen Freiheit.

Von alldem ist nun gar nichts da, egal, ob nicht mehr oder nie dagewesen. Es gibt keine Möglichkeit, sich als links zu verorten und es zugleich irgendwie gut zu meinen, sich als nicht korrupt, als nicht gekauft darzustellen. Bestenfalls als mitlaufend, aber das will ja niemand.
Das heutige Links ist herrschaftlich, machtgierig, höfisch, schmarotzend und parasitär. Es existiert weder real noch als Vision in einer anderen Zustandsform.
Allein, weil die Lügen auf das emotional Positive eingegrenzt sind, entsteht keine Legitimität.
Schon gar nicht aus Kampf gegen Nichtlinks.

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Sonntag, 10. Dezember 2017
Das Vakuum, das wir lassen
Wenn zum Beispiel eine öffentliche Diskussion mit einem FAZ-Mann und Daniel Cohn-Bendit abgehalten wird zum Thema „Wie rechts ist Deutschland?“, kann man sich schon denken: sehr. Es befinden ja die Linksextremen darüber.
Überhaupt, wenn alles, was nicht linksextrem ist, rechts ist, zeigt das die vollkommene Leere, sowohl der Begriffe von „links“, von „rechts“ als auch von uns, die wir das Vakuum schaffen für den Kampf gegen rechts, der dem Staat überhaupt nicht gestattet sein dürfte in einer Demokratie.
Die sich selbst so nennenden Linken haben nichts und wissen nichts und können nichts, sie brauchen, ganz in selbstvergewissernder nationalistischer Tradition, den Gegner, der in den Anderen besteht, sie fantasieren sich was von rechts zusammen, um mit staatlichem Geld eine Handhabe zu haben. Wer nun zum Objekt geworden ist, wird ganz in ihrem Sinne reagieren und leugnen, rechts oder Hexer oder Klassenfeind oder Trotzkist zu sein, statt zu sagen, es steht euch nicht zu, staatlich gegen politische Gegner vorzugehen, gegen Meinungen, gegen das Volk.
Doch genau das ist die Leere, die wir lassen, wir lassen sie unserer Regierung und unseren Medien. Wundern wir uns nicht, wenn sie sie ausfüllen.

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Freitag, 15. März 2013
Streitfrage
Ich bin mitunter der Gelegenheit ausgesetzt, in die Zeitung neues deutschland zu schauen, und man muss fairerweise sagen, langfristig betrachtet, so im Vergleich zu vor fünfzig Jahren, ist die Zeitung besser geworden. Zum Beispiel gibt es die Rubrik Streitfrage. Wäre früher undenkbar gewesen, Streitfragen waren verboten. Jetzt möchte man sich ihnen stellen, damit keine Fehlerdiskussionen aufkommen. Zum Beispiel geht es um die Frage, ob man sich mit der Hamas zusammentun soll. Einer sagt, nur weil Israel so schlimm ist, wird die Hamas nicht zu unserem Verbündeten, der andere sagt, erst durch das schlimme Israel ist die Hamas zu dem geworden, wofür sie oft böswillig gehalten wird.

Kürzlich gab es die Streitfrage: Sollen Linke Facebook benutzen?

Seit „Sollen Hunde fernsehen?“ ist wohl kein Thema mehr so umstritten.

Hier mein klarer Standpunkt dazu: Liebe Linke, unbedingt! Überlasst Facebook nicht den Rechten! Unterwandert den digitalen Kapitalismus und stürzt ihn um, wenn die Produktivkräfte die Fesseln des Verteilungssystems sprengen! So komfortabel es auch wäre, dass man Rechte daran erkennt, dass sie Facebook benutzen.

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