Dienstag, 28. Mai 2013
Hassjournalistin
Die Fachtürkin beim Berliner Tagesspiegel hat wieder Rassismus erlebt. Schlimm genug, dass man in Berlin keine bezahlbare große Wohnung zur Miete findet, jetzt findet auch noch sie keine bezahlbare große Wohnung in Berlin. Wenn sich der entfesselte Markt weigert, muss das an ihrem türkischen Namen liegen, schlussfolgert sie, auf die Körbchengröße scheint es diesmal nicht angekommen zu sein.
Man könnte einwenden, Berlin ist voller türkischer Mieter, die alle eine Wohnung gefunden haben, aber keinem von ihnen würde vermutlich jemand eine größere zum gleichen Preis anbieten.
Sie hat es offenbar auch nicht bei einem türkischen Hauseigentümer versucht.
Vermietern ist grundsätzlich alles zuzutrauen, genau wie Banken und Strommachern, und den Tagesspiegellesern kann man alles als Rassismus verkaufen, was die anderen betrifft.

Vielleicht hat man als Vermieter besondere Vorbehalte; man hört ja immer hinterher, das wäre die Kultur, da kann man vorher schon zur Vorsicht neigen.
Es ist schon ein tatsächlicher Unterschied, ob die Mieterin in dem Falle einer Streitigkeit mit dem Mieterschutzbund ankommt oder den Cousins.

Den Rassismus, den die Verfasserin erlebt, ist ihr eigener. Sie ist voller Hass.
Der hat aber wirklich gesellschaftliche Ursachen.
Sie wird dafür bezahlt. Man will das lesen und sich über die Mitte der Gesellschaft empören und zum Sport weiterblättern. Sie könnte vielleicht auch echte Journalistin sein, rasende Reporterin mit Recherchierkompetenz, aber sie wird daran gehindert. Sie muss Migrationsfeuilleton. (Schreiben, verfassen.)
Das dient unserer Toleranz.

Wenn wir noch etwas toleranter werden, kann eine Einzelfrau gar nicht mehr auf Wohnungssuche gehen.

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