Mittwoch, 9. Dezember 2015
Unintus
tagesschauder, 11:22h
Heute sei eine Vorhersage gestattet, eine Erwartung. Nämlich diese: Demnächst wird das Schlagwort rechts substituiert.
Es wird nicht vollständig verschwinden, man braucht es weiterhin, um die sich selbst als links bezeichnenden Corps zu finanzieren, aber der politmediale Komplex wird ein neues Wort für die ausgemachte Strömung feindlicher Elemente einführen, wie es mit Hell/Dunkel versucht wurde.
Hell/Dunkel war zwar für Claudia Roth die letzte Gelegenheit, zu den Hellen zu gehören, aber die Albernheit wurde dadurch nur noch deutlicher.
Dieses neu lancierte Wort wird nicht Teil eines Gegegensatzpaares sein. Es wird hinreichend unbestimmt sein und dabei emotional negativ besetzt, so dass man nicht dazugehören wollen kann. So war es mit „rechts“ bisher gegeben; viele Gelegenheitswähler verorten sich als nicht rechts im Allgemeinen und äußern im Konkreten Ansichten, die zu ihrer Verwunderung ins schlimme Spektrum gerückt würden. Es dürfte niemanden verwundern, wenn die Leute, die gesagt kriegen, dass ihr Gedankengut rechts ist, irgendwann sagen: „Aha.“
Durch den Gebrauch der Rechts-Etikettierung stellt sich unweigerlich irgendwann die Frage, was denn eigentlich links ist. Viele Inhalte, die heute als links gelten, wären früher eher dem rechtsreaktionären Gedankengut zugerechnet worden. Rudi Dutschke hätte, so können wir vermuten, Islamisierung nicht für ein linkes Anliegen gehalten und gesagt: „Wir werden es dem Kapital nicht erlauben, religiöse repressive patriarchalische Herrschaft zu installieren unter dem Deckmantel der Toleranz!“
Früher stand aus linker Sicht rechts nicht zu Unrecht für das überkommene Herrschaftssystem, Rückwärtsgewandtheit und Unwillen, das national begangene Unrecht zu verarbeiten außer, wie schwer man es selbst hatte. Wer hierzu im Kontrast stand, war links.
Nachdem sich das Linke Milieu an die Herrschaft gewuchert hat, ist es eigentlich dem ursprünglichen Sinne nach nicht mehr links, hat aber die Bezeichnung behalten. Wenn aber alles, was als oppositionell angesehen werden kann, unter rechts subsumiert wird, stellt sich der Kampf gegen rechts umso mehr als staatlich gestütztes Partikularinteresse dar.
Man braucht deshalb eine neue Bezeichnung für die Unliebsamen. Eine Verneinung des Gewünschten. So wie unsozialistisch im Sozialismus, undeutsch im Nationalsozialismus oder trotzkistisch unter Stalin.
Bremser, gab es schon, geht immer.
Vielleicht integrationsfeindlich. Völkisch, das wird schon versucht, dazu muss aber der Begriff Volk erst noch negativer besetzt sein. Dann ginge auch gleich deutsch.
Es wird nicht vollständig verschwinden, man braucht es weiterhin, um die sich selbst als links bezeichnenden Corps zu finanzieren, aber der politmediale Komplex wird ein neues Wort für die ausgemachte Strömung feindlicher Elemente einführen, wie es mit Hell/Dunkel versucht wurde.
Hell/Dunkel war zwar für Claudia Roth die letzte Gelegenheit, zu den Hellen zu gehören, aber die Albernheit wurde dadurch nur noch deutlicher.
Dieses neu lancierte Wort wird nicht Teil eines Gegegensatzpaares sein. Es wird hinreichend unbestimmt sein und dabei emotional negativ besetzt, so dass man nicht dazugehören wollen kann. So war es mit „rechts“ bisher gegeben; viele Gelegenheitswähler verorten sich als nicht rechts im Allgemeinen und äußern im Konkreten Ansichten, die zu ihrer Verwunderung ins schlimme Spektrum gerückt würden. Es dürfte niemanden verwundern, wenn die Leute, die gesagt kriegen, dass ihr Gedankengut rechts ist, irgendwann sagen: „Aha.“
Durch den Gebrauch der Rechts-Etikettierung stellt sich unweigerlich irgendwann die Frage, was denn eigentlich links ist. Viele Inhalte, die heute als links gelten, wären früher eher dem rechtsreaktionären Gedankengut zugerechnet worden. Rudi Dutschke hätte, so können wir vermuten, Islamisierung nicht für ein linkes Anliegen gehalten und gesagt: „Wir werden es dem Kapital nicht erlauben, religiöse repressive patriarchalische Herrschaft zu installieren unter dem Deckmantel der Toleranz!“
Früher stand aus linker Sicht rechts nicht zu Unrecht für das überkommene Herrschaftssystem, Rückwärtsgewandtheit und Unwillen, das national begangene Unrecht zu verarbeiten außer, wie schwer man es selbst hatte. Wer hierzu im Kontrast stand, war links.
Nachdem sich das Linke Milieu an die Herrschaft gewuchert hat, ist es eigentlich dem ursprünglichen Sinne nach nicht mehr links, hat aber die Bezeichnung behalten. Wenn aber alles, was als oppositionell angesehen werden kann, unter rechts subsumiert wird, stellt sich der Kampf gegen rechts umso mehr als staatlich gestütztes Partikularinteresse dar.
Man braucht deshalb eine neue Bezeichnung für die Unliebsamen. Eine Verneinung des Gewünschten. So wie unsozialistisch im Sozialismus, undeutsch im Nationalsozialismus oder trotzkistisch unter Stalin.
Bremser, gab es schon, geht immer.
Vielleicht integrationsfeindlich. Völkisch, das wird schon versucht, dazu muss aber der Begriff Volk erst noch negativer besetzt sein. Dann ginge auch gleich deutsch.
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