Samstag, 22. Dezember 2018
Schreiben, wer ist
Noch was Allgemein-Prinzipielles zum Journalismus, der sozialen Ursache für Lügenpresse. Früher war beim Spiegel nicht einmal der Name des Verfassers genannt, die meisten Zeitungen beließen es bei einem Kürzel. Heute ist es gängig, dass ein Foto des Schreibers zu sehen ist. Der Anreiz ist verändert.
Damit verändert sich auch, wie die Journalisten sich gegenseitig beäugen. Steht der Name unter einem Dreispalter oder einem Doppelseiter?
Gekannt zu werden, und das von wichtigen Leuten, ist die Stimulanz. Ein bisschen gehört es ja zum Beruf, damit man was gesagt kriegt, aber man gibt gern den nützlichen Journalisten für die wichtigen Oberen, um selbst für weiterhin wichtig gehalten zu werden. Die Blase bläst sich selbst.

Ein Blogger schreibt, den Stern traf die Tagebuchaffäre zu einer Zeit, als die Pressesituation insgesamt noch solide war, der Spiegel wird in einer Zeit ohnehin schon ablaufender Erosion getroffen. Ja, aber es gibt nicht mal ein anderes modernes Nachrichtenmagazin, das bereitstünde, den Platz des Spiegels einzunehmen. Die Blase schrumpft etwas, dadurch platzt sie nicht.

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Mittwoch, 10. Mai 2017
Leichtes Denken
Propagandisten merken gewöhnlich nicht, dass sie blöder sind als die, an die sie sich richten, denn sie werden dafür bezahlt und die nicht, sie sagen was und die nicht, also müssen sie was wissen und die nicht.
So wäre es mal interessant zu sehen, was passiert, wenn Spiegelkolumnistinnen Sibylle Berg und Margarete Stokowsi einander im direkten Gespräch zu untertrumpfen versuchten; jetzt ist es immer so, dass die, die gerade dran ist, sich mehr entblödet.

Das ist momentan Margarete:
„Mit Liebe gegen rechts
Mal ein guter Trend aus Berlin
Liebe und Solidarität: Das sind genuin linke Formen der Gemeinschaftsbildung. Alle Rechten sind herzlich eingeladen, dabei mitzumachen - nur müssen sie dann eben mit Rechtssein aufhören.“

Intellektuell hat sie nichts einzubringen und körperlich will sie nicht, bleibt emotional.
Der propagandataktische Trick an sich ist nicht so blöd, man verknüpft die Kollektivierung mit etwas, das positiv besetzt ist, Liebe, Solidarität, und schon hat man einen mittelbaren Zwang aufgebaut, nicht zu den anderen zu gehören. Das ist aber eher etwas für die Thälmannpioniere.
Es ist wohl ganz gut, diese Phase bereits durchlaufen zu haben.

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