Donnerstag, 13. November 2014
Toleranzig
Die ARD hat sich etwas Kritik eingefangen wegen ihrer Themenwoche Toleranz und der Kampagne mit „Belästigung oder Bereicherung? Normal oder nicht normal?“ und so.
Vorgeblich monieren die Kritiker, wie könne man überhaupt auf Belästigung oder nicht normal kommen.

Es könnte ja sein, dass gerade damit die Toleranz getestet werden sollte.

Die ARD sieht keinen Korrekturbedarf, denn es war ja alles gut gemeint.

Das Peinliche an der Toleranz ist aber der Toleranzforderung immanent. Toleranz fordern, das kann man eben nur für etwas, das nicht Bereicherung ist und nicht normal.
Die Toleranz soll die Regung ausschalten. Dies bezweckt die Toleranzpropaganda, und damit soll nicht den Nichtnormalen gedient werden, sondern den Herrschenden. Erkennbar daran, dass man ja gar nicht dahin gelangen möchte, dass sich die Frage nach Toleranz erübrigt. Man soll zum Tolerieren erzogen werden, zum Hinnehmen, Dulden, Ertragen, Wegschauen. Um die Depression abzuwenden, kann man den Druck ja in Aggression umleiten und andern Toleranz abverlangen oder Intoleranz jagen.

Manchmal regt sich noch ein Rest an vernünftiger Abneigung.

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