Dienstag, 17. Mai 2016
Satirekollaps
tagesschauder, 12:06h
Hier mal was zum Raten.
Ein Magazin, in Aufmachung und Ambition vergleichbar mit Titanic, hat auch eine Rubrik für Rezensionen im Zuständigkeitsbereich Komik wie Humorkritik in Titanic. Robert Gernhardt würde die Bezeichnung Komikkritik bevorzugen. Da nun wird eine Kabarettreihe im Fernsehen besprochen und gelobt und empfohlen, und zwar mit der Begründung, sie sei politisch sauber.
Um welche Publikation handelt es sich, wie heißt das Magazin?
Eulenspiegel! Ganz klar Eulenspiegel, zu DDR-Zeit, Renate Holland-Moritz.
Nein, falsch. Kleiner Tipp: Es ist ein Heft dieses Monats, empfohlen wird die ZDF-“Anstalt“: „Nur mit aller Vorsicht habe ich vor nun auch schon wieder neun Jahren das satirische ZDF-Format »Neues aus der Anstalt« empfehlen mögen (...) – wenn schon nicht der Komik, so doch der politischen Position wegen.“
Na dann eben der aktuelle Eulenspiegel, auch Renate Holland-Moritz.
Nein, das nun doch nicht, man würde nicht so platt sein wollen oder zumindest für komisch finden, was man politisch für richtig hält.
Die Anstalt „ist politisch astrein. Man muß das dazusagen, weil Kabarett eine politische Kunst ist und so lange eine derart sozialdemokratische war, daß ich’s nicht mehr hören wollte. Da sich Sozialdemokratie und Mehrheitskabarett (Nuhr) ja rechts getroffen haben“ und so weiter. Na?
Klingt nach „konkret“.
Ja, schon wärmer.
Etwa ein Satire-Ableger von „konkret?“
Ach, nun gut, das kommt hin. Und heißt wie?
Das ist doch völlig egal, ganz belanglos, so was haben wir nicht nötig, wir haben immerhin die Neue Frankfurter Schule und Titanic, da brauchen wir keine Gesinnungssatire und keine gesinnungspolitischen Empfehlungen eines dümmlichen Möchtegern-Humorkritikers.
Na ja, sollte so sein.
Es ist Titanic, die Humorkritik.
Allen Ernstes oder mit aller Attitüde wird die „Anstalt“ wegen politischer Reinheit empfohlen, weniger der Komik halber.
Progressiver Alltag, aber dass man es wagt, da Titanic draufzuschreiben, ist eine neue Verfallsstufe. Eine zur dumpfgrünen Gesinnung degenerierte Pseudointellektualität, die nicht über sich selbst hinauszugehen vermag. Damit aber auch nur Ausdruck des staatlichen und gesellschaftlichen Versagens. Das Satireversagen ist verdient.
Ein Magazin, in Aufmachung und Ambition vergleichbar mit Titanic, hat auch eine Rubrik für Rezensionen im Zuständigkeitsbereich Komik wie Humorkritik in Titanic. Robert Gernhardt würde die Bezeichnung Komikkritik bevorzugen. Da nun wird eine Kabarettreihe im Fernsehen besprochen und gelobt und empfohlen, und zwar mit der Begründung, sie sei politisch sauber.
Um welche Publikation handelt es sich, wie heißt das Magazin?
Eulenspiegel! Ganz klar Eulenspiegel, zu DDR-Zeit, Renate Holland-Moritz.
Nein, falsch. Kleiner Tipp: Es ist ein Heft dieses Monats, empfohlen wird die ZDF-“Anstalt“: „Nur mit aller Vorsicht habe ich vor nun auch schon wieder neun Jahren das satirische ZDF-Format »Neues aus der Anstalt« empfehlen mögen (...) – wenn schon nicht der Komik, so doch der politischen Position wegen.“
Na dann eben der aktuelle Eulenspiegel, auch Renate Holland-Moritz.
Nein, das nun doch nicht, man würde nicht so platt sein wollen oder zumindest für komisch finden, was man politisch für richtig hält.
Die Anstalt „ist politisch astrein. Man muß das dazusagen, weil Kabarett eine politische Kunst ist und so lange eine derart sozialdemokratische war, daß ich’s nicht mehr hören wollte. Da sich Sozialdemokratie und Mehrheitskabarett (Nuhr) ja rechts getroffen haben“ und so weiter. Na?
Klingt nach „konkret“.
Ja, schon wärmer.
Etwa ein Satire-Ableger von „konkret?“
Ach, nun gut, das kommt hin. Und heißt wie?
Das ist doch völlig egal, ganz belanglos, so was haben wir nicht nötig, wir haben immerhin die Neue Frankfurter Schule und Titanic, da brauchen wir keine Gesinnungssatire und keine gesinnungspolitischen Empfehlungen eines dümmlichen Möchtegern-Humorkritikers.
Na ja, sollte so sein.
Es ist Titanic, die Humorkritik.
Allen Ernstes oder mit aller Attitüde wird die „Anstalt“ wegen politischer Reinheit empfohlen, weniger der Komik halber.
Progressiver Alltag, aber dass man es wagt, da Titanic draufzuschreiben, ist eine neue Verfallsstufe. Eine zur dumpfgrünen Gesinnung degenerierte Pseudointellektualität, die nicht über sich selbst hinauszugehen vermag. Damit aber auch nur Ausdruck des staatlichen und gesellschaftlichen Versagens. Das Satireversagen ist verdient.
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