Freitag, 9. Januar 2015
"Dass wir nichts mit Islam machen, lassen wir uns von niemandem vorschreiben."
Titanic-Chefredakteur Wolff schreibt auf n-tv.de Grundsätzliches. Und es ist nicht einmal ganz falsch zu sagen, die Komik soll auf komischer Ebene verstanden werden, wem es nicht passt, der kann ja gehen oder antworten, aber dann mit denselben Mitteln.

Dieser Appell verhallte schon bei Tucholsky ungehört. Denn es gibt genug Leute, denen die Komik selbst, oder Satire, zuwiderläuft, das hat Wolff zutreffend festgestellt: „Die einen, weil sie den Witz auslöschen wollen; die anderen, weil sie glauben, Satire und Komik zu ernsten Themen sei nur angebracht, wenn sie ‚wertvoll‘, ‚geistreich‘ oder was auch immer ist.“

Das Ding ist nur, es liegt ein entscheidender Unterschied zwischen den einen und den anderen.

Die Komik wäre also rehabilitiert.
Das genügt aber nicht. Denn Karikaturenstreit und Charlie-Hebdo-Attentat sind keine Angelegenheiten der Komik. Hier geht es um die, über die wir nicht reden.

Satire ist Komik, die über sich selbst hinausgeht. Ein Maß für die Satire ist, welches Risiko man damit eingeht. Die Ansage, man wolle weiter Witze machen, ist genau, was die deutschen Journalisten verstehen. Thema verfehlt.

Ein Satiremagazin könnte schon auch die Auffassung vertreten, man sei gehalten, sich denen zuvorderst zu widmen, die den Witz auslöschen wollen, erst nachrangig den Widrigkeiten namens „wie geil ist das denn“.
Satire reagiert. Auf die Anträge und Rufe nach satirischer Behandlung.

Der Islam bewirbt sich immer wieder darum, satirisch aufbereitet zu werden.

Charlie Hebdo hat die Anträge angenommen, deutsche Humoristen lehnen sie ab.

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