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Montag, 20. Juni 2016
Südschlumpfige Verschlumpfung
tagesschauder, 13:02h
„Die Absicht des Textes war, menschliche Verschiedenheit als positiv und bereichernd herauszustellen.“ Darzustellen, könnte man auch sagen. Auch: zu propagieren.
So lautete die Entschuldigung der Süddeutschen Zeitung für einen Toleranztext wegen des Todes des kleinwüchsigen Darstellers von ALF.
Darin ging es so: „Kleinwüchsige begeistern schon deshalb, weil von ihnen ein märchenhafter Zauber ausgeht. Weil sie wie Erwachsene wirken, die man in Kinderkörper gesteckt hat. Weil sie sich ähnlich komisch bewegen wie die schlaksigen Riesen Stan Laurel oder Jacques Tati. Weil ihre Stimmen piepsen, als hätten sie Helium eingeatmet.“ Und: „Dank an alle Hobbits, Liliputaner, Schlümpfe und Zwerge.“
Ja, wir sollten den Zwergen dankbar sein, schließlich haben sie Schneewittchen gerettet.
Die Empörung kam dann auch hauptsächlich wegen der Verwendung des Wortes Zwerg. Bei so was, einer falschen Wortverwendung, entschuldigt sich dann doch die Zeitung.
Dabei sollten wir den Zeitungshobbits dankbar sein für einen solchen Text, der in aller Deutlichkeit und Peinlichkeit die herablassende Haltung des ganzen Toleranzbetriebes ausstellt.
Die bunte Vielfalt erfreut eben die, die sich als über ihr stehend betrachten. Die haben ihre Freude an Zwergen, Hobbits, Rollstuhlradlern, Kopftuchmädchen, süßen kleinen Randgruppen, Schlumpfkultur und unbegleiteten Minderjährigen und ihren Ehefrauen.
Den Spaß an der multibunten Vielfalt verdirbt dann auch nicht der Blick in die Lebenswirklichkeit der Piepsstimmenkobolde, den will man nicht, den Spaß verderben könnten nur diejenigen, die auf der medial-virtuellen Ebene einen solchen Blick einbringen – und die deshalb als Spaßverderber in die Ecke gestellt würden.
An diesen Text sollte man denken, wenn man wieder was über die Bereicherung durch Schlümpfe zu hören kriegt.
So lautete die Entschuldigung der Süddeutschen Zeitung für einen Toleranztext wegen des Todes des kleinwüchsigen Darstellers von ALF.
Darin ging es so: „Kleinwüchsige begeistern schon deshalb, weil von ihnen ein märchenhafter Zauber ausgeht. Weil sie wie Erwachsene wirken, die man in Kinderkörper gesteckt hat. Weil sie sich ähnlich komisch bewegen wie die schlaksigen Riesen Stan Laurel oder Jacques Tati. Weil ihre Stimmen piepsen, als hätten sie Helium eingeatmet.“ Und: „Dank an alle Hobbits, Liliputaner, Schlümpfe und Zwerge.“
Ja, wir sollten den Zwergen dankbar sein, schließlich haben sie Schneewittchen gerettet.
Die Empörung kam dann auch hauptsächlich wegen der Verwendung des Wortes Zwerg. Bei so was, einer falschen Wortverwendung, entschuldigt sich dann doch die Zeitung.
Dabei sollten wir den Zeitungshobbits dankbar sein für einen solchen Text, der in aller Deutlichkeit und Peinlichkeit die herablassende Haltung des ganzen Toleranzbetriebes ausstellt.
Die bunte Vielfalt erfreut eben die, die sich als über ihr stehend betrachten. Die haben ihre Freude an Zwergen, Hobbits, Rollstuhlradlern, Kopftuchmädchen, süßen kleinen Randgruppen, Schlumpfkultur und unbegleiteten Minderjährigen und ihren Ehefrauen.
Den Spaß an der multibunten Vielfalt verdirbt dann auch nicht der Blick in die Lebenswirklichkeit der Piepsstimmenkobolde, den will man nicht, den Spaß verderben könnten nur diejenigen, die auf der medial-virtuellen Ebene einen solchen Blick einbringen – und die deshalb als Spaßverderber in die Ecke gestellt würden.
An diesen Text sollte man denken, wenn man wieder was über die Bereicherung durch Schlümpfe zu hören kriegt.
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