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Mittwoch, 7. November 2012
Wenn wir Amerika wären,
tagesschauder, 10:55h
dann hätte Obama den Wahlkampfslogan gehabt: Für ein weltoffenes tolerantes Amerika.
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Dienstag, 6. November 2012
Selektiver Opferkult oder Claudia Roths Unfähigkeit zu trauern
tagesschauder, 11:22h
Man könnte meinen, Trauer, Entsetzen, Empörung und Erschütterung würden sehr selektiv empfunden und eingesetzt von den Herrschenden, je nachdem, ob Opfer und Täter in den Kram passen.
Dann wäre aber zu fragen: Warum so offensichtlich? Warum kann Claudia Roth, als Beispiel, nicht wenigstens den Anschein erwecken, nicht nur für Palästinenser und verängstigte Migranten, sondern auch für Johnny K. etwa oder Bundeswehrsoldaten Mitgefühl zu haben?
Aus der Multikulti-Rhetorik spricht zwar ein rassisches Verständnis vom Menschen, doch ein solcher rassistischer Pferdehintern ist Claudia Roth nun auch wieder nicht, das sie dazu nicht in der Lage wäre.
Die Sache ist die: Der Affekt, die Opfer abzulehnen, den Opfern die Schuld zu geben oder sie zu ignorieren, ist eine nicht zugelassene Angstreaktion. Man fühlt sich selbst bedroht und will das nicht. Also wendet man Arbeit auf, um dies zu verleugnen.
Der Affekt aber sucht sich einen Weg. Die Psyche muss ihre Gefühlsregung loswerden. Dies geschieht zum einen als Hass auf die Überbringer der schlechten Nachricht, aber auch und häufiger in der Suche nach einem anderen Objekt, auf das man die Trauer richten kann, das jedoch emotional schwächer besetzt ist.
Das heißt, als Ersatzobjekte ihrer Trauer beklagen die Claudia Roths Opfer, die ihnen eigentlich schnuppe sind, jedenfalls emotional entfernter stehen als die verdrängten, zu deren Gruppe sie sich selbst zählen müssten. Die Hysterie, mit der dies vollzogen wird, ist nötig, um sich selbst den Anschein von Wahrhaftigkeit zu erhalten.
Erst auf dieser emotionalen Basis wird rationalisiert, was der Kram wäre, in den das Schema so entstandene passt.
Daraus folgt Rhetorik, aus ihr folgt die Politik.
Dann wäre aber zu fragen: Warum so offensichtlich? Warum kann Claudia Roth, als Beispiel, nicht wenigstens den Anschein erwecken, nicht nur für Palästinenser und verängstigte Migranten, sondern auch für Johnny K. etwa oder Bundeswehrsoldaten Mitgefühl zu haben?
Aus der Multikulti-Rhetorik spricht zwar ein rassisches Verständnis vom Menschen, doch ein solcher rassistischer Pferdehintern ist Claudia Roth nun auch wieder nicht, das sie dazu nicht in der Lage wäre.
Die Sache ist die: Der Affekt, die Opfer abzulehnen, den Opfern die Schuld zu geben oder sie zu ignorieren, ist eine nicht zugelassene Angstreaktion. Man fühlt sich selbst bedroht und will das nicht. Also wendet man Arbeit auf, um dies zu verleugnen.
Der Affekt aber sucht sich einen Weg. Die Psyche muss ihre Gefühlsregung loswerden. Dies geschieht zum einen als Hass auf die Überbringer der schlechten Nachricht, aber auch und häufiger in der Suche nach einem anderen Objekt, auf das man die Trauer richten kann, das jedoch emotional schwächer besetzt ist.
Das heißt, als Ersatzobjekte ihrer Trauer beklagen die Claudia Roths Opfer, die ihnen eigentlich schnuppe sind, jedenfalls emotional entfernter stehen als die verdrängten, zu deren Gruppe sie sich selbst zählen müssten. Die Hysterie, mit der dies vollzogen wird, ist nötig, um sich selbst den Anschein von Wahrhaftigkeit zu erhalten.
Erst auf dieser emotionalen Basis wird rationalisiert, was der Kram wäre, in den das Schema so entstandene passt.
Daraus folgt Rhetorik, aus ihr folgt die Politik.
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Montag, 5. November 2012
Herrschaftsrhetorik
tagesschauder, 12:12h
Der stellv. Focus-Chefredakteur betitelt sein Feuilleton „Was wir Jonny K. schuldig sind“ und illustriert es mit einem beklommenen Gesichtsausdruck. Es war Mord, aber nicht juristisch, weil die Mörder gute Anwälte und deutsche Richter haben, und das sei gut so, denn wir schulden Jonny K. die Erhaltung des Rechtsstaates, so die Argumentation.
Diese Unrechtspropaganda ist exemplarisch nicht nur für den Zustand der Justiz, denn wenn Staatsanwaltschaft und Gericht wollten, könnten sie gemeinschaftlichen Tatvorsatz feststellen, sondern für eine Tradition der Unterwürfigkeit. Statt die Unzulänglichkeit des Verfahrens zu thematisieren, feiert man den Staat, weil er sich als Rechtsstaat ausgibt, als könnte man keine höheren Ansprüche stellen als die Wahrung der Form.
Die, im Rudi-Dutschke-Slang, Herrschenden, sie haben sich von offenkundiger Repression und struktureller Gewalt auf repressive Toleranz und Outsourcung der Gewalt verlegt und herrschen mit unverminderter Einforderung von Staatsgläubigkeit.
Diese Unrechtspropaganda ist exemplarisch nicht nur für den Zustand der Justiz, denn wenn Staatsanwaltschaft und Gericht wollten, könnten sie gemeinschaftlichen Tatvorsatz feststellen, sondern für eine Tradition der Unterwürfigkeit. Statt die Unzulänglichkeit des Verfahrens zu thematisieren, feiert man den Staat, weil er sich als Rechtsstaat ausgibt, als könnte man keine höheren Ansprüche stellen als die Wahrung der Form.
Die, im Rudi-Dutschke-Slang, Herrschenden, sie haben sich von offenkundiger Repression und struktureller Gewalt auf repressive Toleranz und Outsourcung der Gewalt verlegt und herrschen mit unverminderter Einforderung von Staatsgläubigkeit.
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Sonntag, 4. November 2012
Multigewalti
tagesschauder, 13:37h
Das UNO-Amt für Menschenrechte hat Deutschland gerüffelt, weil die Rechte von Frauen nicht ausreichend geschützt sind, es kommt zu Unterdrückung, familiärer Gewalt, Zwangsheiraten.
Jetzt werden wir schon dafür kritisiert, worauf wir stolz sind. Das Amt sollte sich einfach umbenenne und für bunte Vielfalt, multikulturelle Toleranz und Identität der Frauen zuständig sein, dann würde es an diesen Zuständen die gleiche Freude haben wie wir.
Jetzt werden wir schon dafür kritisiert, worauf wir stolz sind. Das Amt sollte sich einfach umbenenne und für bunte Vielfalt, multikulturelle Toleranz und Identität der Frauen zuständig sein, dann würde es an diesen Zuständen die gleiche Freude haben wie wir.
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Samstag, 3. November 2012
Ermittlungspannen im Untersuchungsausschuss
tagesschauder, 13:11h
Der NSU-Sebastian Edathy mahnt zur Eile bei der Aufklärung der Mordserie, denn vor Ablauf der Legislaturperiode muss der Ausschuss fertig sein. Man könnte meinen, aufgeklärt wäre ja schon, die Verbrecher sind geschnappt/tot. Aber darum geht es nicht, der Ausschuss will den Behörden Beteiligung, Anstiftung und Beihilfe nachweisen und kommt doch nur zur Feststellung des Zustandes, der ist, wie er ist, weil er so gewollt war von denen, die den Zustand beklagen.
Denn dass die Sicherheitsbehörden nicht zusammenarbeiten und keine Informationen austauschen, ist genau so geregelt, weil man ja keine Geheimpolizei wollte, schon gar keine politische, solange man selbst in deren Visier gelangen konnte.
Der Verfassungsschutz ist keine Strafverfolgungsbehörde, die Staatsanwaltschaft und die Polizei dürfen nicht geheimdienstlich tätig werden, Zusammenarbeit ist unerwünscht normalerweise. In der Logik dieses Systems liegt es, keine Information weiterzuleiten, wenn dadurch ein Verbindungsmann auffliegen könnte, und nicht ohne stichhaltige Beweise zuzugreifen. Wenn es um andere ginge, würde Ströbello diese Trennung kläffend verteidigen.
Es ist auch bislang nicht erwähnt worden, dass die Verbrecher aus Gangstersicht alles richtig gemacht haben. Sie haben sich ihrer Untaten nicht zu früh gerühmt, weshalb die Mordserie nicht in das bis dahin bekannte Terror-Schema passte.
Für die Ermittler lag ein denkbar schwerster Fall vor. Auf dem rechten Auge blind? Und wenn man „nach rechts ermittelt“ hätte, wäre auch nicht mehr herausgekommen, da die Szene nicht eingeweiht war. Einem, der möglicherweise bescheid wusste, hatte man Geld gegeben, ohne dass er geplaudert hat. Man dachte, man wüsste über die rechte Szene alles, das war der Irrtum.
Hinterher weiß man, dass die Opfer tatsächlich nach Herkunft ausgewählt worden waren. Wenn die Serie abläuft und Dönerbudenbesitzer ermordet werden, wäre es ein Ermittlungsfehler, nicht dieser Gemeinsamkeit nachzugehen und nicht an organisierte Kriminalität zu denken.
Das alles wird aber der Untersuchungsausschuss nicht herausfinden.
Denn dass die Sicherheitsbehörden nicht zusammenarbeiten und keine Informationen austauschen, ist genau so geregelt, weil man ja keine Geheimpolizei wollte, schon gar keine politische, solange man selbst in deren Visier gelangen konnte.
Der Verfassungsschutz ist keine Strafverfolgungsbehörde, die Staatsanwaltschaft und die Polizei dürfen nicht geheimdienstlich tätig werden, Zusammenarbeit ist unerwünscht normalerweise. In der Logik dieses Systems liegt es, keine Information weiterzuleiten, wenn dadurch ein Verbindungsmann auffliegen könnte, und nicht ohne stichhaltige Beweise zuzugreifen. Wenn es um andere ginge, würde Ströbello diese Trennung kläffend verteidigen.
Es ist auch bislang nicht erwähnt worden, dass die Verbrecher aus Gangstersicht alles richtig gemacht haben. Sie haben sich ihrer Untaten nicht zu früh gerühmt, weshalb die Mordserie nicht in das bis dahin bekannte Terror-Schema passte.
Für die Ermittler lag ein denkbar schwerster Fall vor. Auf dem rechten Auge blind? Und wenn man „nach rechts ermittelt“ hätte, wäre auch nicht mehr herausgekommen, da die Szene nicht eingeweiht war. Einem, der möglicherweise bescheid wusste, hatte man Geld gegeben, ohne dass er geplaudert hat. Man dachte, man wüsste über die rechte Szene alles, das war der Irrtum.
Hinterher weiß man, dass die Opfer tatsächlich nach Herkunft ausgewählt worden waren. Wenn die Serie abläuft und Dönerbudenbesitzer ermordet werden, wäre es ein Ermittlungsfehler, nicht dieser Gemeinsamkeit nachzugehen und nicht an organisierte Kriminalität zu denken.
Das alles wird aber der Untersuchungsausschuss nicht herausfinden.
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Freitag, 2. November 2012
Überraschendes in der Süddeutschen
tagesschauder, 12:10h
"Verantwortlich für solche Gewaltexzesse ist nicht ein krankendes Rechtssystem, sondern die Gesellschaft", weiß die Süddeutsche zum Alexanderplatz-Mord, und man denkt schon: aha, wie üblich, schlimm, diese Gesellschaft aber auch. Aber entweder merkt die Verfasserin selbst nicht, was sie schreibt, oder sie ist äußerst raffiniert. Denn: Die Ursache der Gewalt "liegt in Totalausfall bei Menschenbildung und Erziehung, im Fehlen echten Selbstbewusstseins und demokratischer Gesinnung. Versagt haben da Eltern, aber auch ein Bildungswesen, das die ganz unten entkommen lässt", und das ist ja nun der Hammer. Wem da nicht der Milchkaffee aus der Hand fällt, muss schon ein abgebrühter SZ-Leser sein und nur verschlagwortet lesen, Bildungswesen, ja ja. TOTALAUSFALL BEI MENSCHENBILDUNG. Das lesen wir gleich nochmal. Tatsächlich, da steht Totalausfall bei Menschenbildung. Darf man das also jetzt so nennen?
Die Gesellschaft, die für solche Gewaltexzesse verantwortlich ist, das sind schon gar nicht mehr wir.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/toedliche-pruegelattacke-am-alexanderplatz-qualen-des-rechtsstaats-1.1511171
Die Gesellschaft, die für solche Gewaltexzesse verantwortlich ist, das sind schon gar nicht mehr wir.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/toedliche-pruegelattacke-am-alexanderplatz-qualen-des-rechtsstaats-1.1511171
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Donnerstag, 1. November 2012
2023
tagesschauder, 10:35h
Die Presseschau auf Deutschlandfunk zitiert die Mitteldeutsche Zeitung aus Halle zum Erdoganbesuch und deren Argumentation für einen EU-Beitritt der Türkei: "Wenn die Türkei die Hoffnung darauf verliert, eines Tages der EU anzugehören, droht der demokratische Reformprozess zu kippen. Das ist eine Gefahr, die uns angesichts der drei Millionen Deutsch-Türken, die zu uns gehören, nicht unberührt lassen darf. Eine von Europa desillusionierte Türkei, die sich von Demokratie und Rechtsstaat abwendet, würde schnell zu einem innerdeutschen Problem."
Da macht die Zeitung es aber spannend. Was ist denn mit den derzeit drei Millionen Deutsch-Türken, die zu uns gehören, dann? Diese Pointe wird weggelassen, dazu muss man schon die bösen Ressentiments abrufen. Und wie sähe das innerdeutsche Problem dann praktisch aus? So wie jetzt, nur mehr?
Bezüglich dessen kann man aber den Politikern vertrauen, die arbeiten ja daran, dass es bis dahin kein inner“deutsches“ Problem mehr gibt.
Da macht die Zeitung es aber spannend. Was ist denn mit den derzeit drei Millionen Deutsch-Türken, die zu uns gehören, dann? Diese Pointe wird weggelassen, dazu muss man schon die bösen Ressentiments abrufen. Und wie sähe das innerdeutsche Problem dann praktisch aus? So wie jetzt, nur mehr?
Bezüglich dessen kann man aber den Politikern vertrauen, die arbeiten ja daran, dass es bis dahin kein inner“deutsches“ Problem mehr gibt.
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Mittwoch, 31. Oktober 2012
Warum so gut?
tagesschauder, 09:29h
Dem Gutmenschen genügt es nicht, sich gut zu fühlen, er muss sich auch vergewissern, dass die anderen schlechter sind. Jakob „Augstein“ kann sich an den rechten Kommentaren zu seiner Kolumne erfreuen, in der er die Bürger in gute grüne und schlechte christdemokratische unterteilt. Das ist keine Übertreibung oder böswillige Vereinfachung. Das ist, was er vorhatte und gemacht hat. „Die Grünen sind für die Moderne zuständig, die CDU für das Ressentiment.“ So ist das also.
Als Beweismittel führt er Claudia Roth an und zitiert sie mit: "Zur Union fällt mir Mappus ein, fallen mir Plagiate ein, fällt mir die Art und Weise ein, wie sie mit Griechenland in der Euro-Krise umgehen.“ Wenn Claudia Roth etwas assoziiert, dann gilt das als Kausalzusammenhang. Weit weg vom Ressentiment. Auch wenn es sich vielleicht ähnlich anhört. Weil es eine zum Verwechseln ähnliche Struktur hat.
Jakob „Augstein“ kann sich also wieder ein Stückchen besser fühlen. Aber warum braucht er das? Man kann nur analytisch mutmaßen: weil er sich immer unzulänglich fühlen müsste.
Als Beweismittel führt er Claudia Roth an und zitiert sie mit: "Zur Union fällt mir Mappus ein, fallen mir Plagiate ein, fällt mir die Art und Weise ein, wie sie mit Griechenland in der Euro-Krise umgehen.“ Wenn Claudia Roth etwas assoziiert, dann gilt das als Kausalzusammenhang. Weit weg vom Ressentiment. Auch wenn es sich vielleicht ähnlich anhört. Weil es eine zum Verwechseln ähnliche Struktur hat.
Jakob „Augstein“ kann sich also wieder ein Stückchen besser fühlen. Aber warum braucht er das? Man kann nur analytisch mutmaßen: weil er sich immer unzulänglich fühlen müsste.
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Dienstag, 30. Oktober 2012
Im Zweifel
tagesschauder, 17:27h
Wenn sich die Amerikaner etwas mehr nach den deutschen Journalisten richten würden, würden sie geschlossen Obama wählen.
Allerdings bröckelt unter deutschen Journalisten die Zustimmung zu Obama, zumindest die Sympathie, je mehr Romney in den Umfragen und den Fernsehduellen gepunktet hat. Im Zweifel ist man eben nur so links, wie es noch geht, um nicht zu den Losern zu gehören.
Allerdings bröckelt unter deutschen Journalisten die Zustimmung zu Obama, zumindest die Sympathie, je mehr Romney in den Umfragen und den Fernsehduellen gepunktet hat. Im Zweifel ist man eben nur so links, wie es noch geht, um nicht zu den Losern zu gehören.
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