Mittwoch, 9. Dezember 2015
Unintus
Heute sei eine Vorhersage gestattet, eine Erwartung. Nämlich diese: Demnächst wird das Schlagwort rechts substituiert.
Es wird nicht vollständig verschwinden, man braucht es weiterhin, um die sich selbst als links bezeichnenden Corps zu finanzieren, aber der politmediale Komplex wird ein neues Wort für die ausgemachte Strömung feindlicher Elemente einführen, wie es mit Hell/Dunkel versucht wurde.

Hell/Dunkel war zwar für Claudia Roth die letzte Gelegenheit, zu den Hellen zu gehören, aber die Albernheit wurde dadurch nur noch deutlicher.
Dieses neu lancierte Wort wird nicht Teil eines Gegegensatzpaares sein. Es wird hinreichend unbestimmt sein und dabei emotional negativ besetzt, so dass man nicht dazugehören wollen kann. So war es mit „rechts“ bisher gegeben; viele Gelegenheitswähler verorten sich als nicht rechts im Allgemeinen und äußern im Konkreten Ansichten, die zu ihrer Verwunderung ins schlimme Spektrum gerückt würden. Es dürfte niemanden verwundern, wenn die Leute, die gesagt kriegen, dass ihr Gedankengut rechts ist, irgendwann sagen: „Aha.“

Durch den Gebrauch der Rechts-Etikettierung stellt sich unweigerlich irgendwann die Frage, was denn eigentlich links ist. Viele Inhalte, die heute als links gelten, wären früher eher dem rechtsreaktionären Gedankengut zugerechnet worden. Rudi Dutschke hätte, so können wir vermuten, Islamisierung nicht für ein linkes Anliegen gehalten und gesagt: „Wir werden es dem Kapital nicht erlauben, religiöse repressive patriarchalische Herrschaft zu installieren unter dem Deckmantel der Toleranz!“
Früher stand aus linker Sicht rechts nicht zu Unrecht für das überkommene Herrschaftssystem, Rückwärtsgewandtheit und Unwillen, das national begangene Unrecht zu verarbeiten außer, wie schwer man es selbst hatte. Wer hierzu im Kontrast stand, war links.
Nachdem sich das Linke Milieu an die Herrschaft gewuchert hat, ist es eigentlich dem ursprünglichen Sinne nach nicht mehr links, hat aber die Bezeichnung behalten. Wenn aber alles, was als oppositionell angesehen werden kann, unter rechts subsumiert wird, stellt sich der Kampf gegen rechts umso mehr als staatlich gestütztes Partikularinteresse dar.

Man braucht deshalb eine neue Bezeichnung für die Unliebsamen. Eine Verneinung des Gewünschten. So wie unsozialistisch im Sozialismus, undeutsch im Nationalsozialismus oder trotzkistisch unter Stalin.
Bremser, gab es schon, geht immer.
Vielleicht integrationsfeindlich. Völkisch, das wird schon versucht, dazu muss aber der Begriff Volk erst noch negativer besetzt sein. Dann ginge auch gleich deutsch.

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Dienstag, 8. Dezember 2015
Soziales Experiment
Die Medien feiern ein Internetvideo von zwei Holländern, die den Inhalt eines Koran ausgetauscht haben -- die dachten, das darf man -- und den Passanten Schockierendes aus dem Alten Testament, der allzeit gültigen verbindlichen Offenbarung für alle Christen, vorlasen, und die sollten denken, es wäre O-Ton Mohammed.
"Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie lehre, und auch nicht, dass sie des Mannes Herr sei", lesen im Video vor; tue sie es doch, solle man ihr die Hand abhacken. Geschockt reagieren die Fußgänger auf die vermeintlichen Auszüge aus dem Koran, so wird berichtet.

Die Videostars wollten nicht zeigen, wie dumm man vom Internet wird, sie wollten auch nicht mit der Schändung des Korans religiöse Gefühle beleidigen, sie wollten zeigen, dass auch in der Bibel schlimme Sachen stehen und die Leute aber allein Vorurteile gegen Islam, Koran und Muslime haben.

Was sie vergaßen, ist, jemanden zu zeigen, der sich auf diese Stellen beruft bei aktuellen Untaten. Jemanden, der mit demjenigen sympathisiert. Den Alttestamentarischen Staat, der je nach Auffassung das tut, was da vorgeschrieben ist, oder seine Abartigkeit damit zu Recht oder zu Unrecht begründet. Oder überhaupt jemanden, der darin das unabänderliche und nicht zu interpretierende Wort Gottes sieht.
Unter den Passanten war keiner.
Das hat die Youtuber aber auch nicht stutzig gemacht.

Es war auch keiner darunter und schon gar nicht unter den Journalisten, der auf die Idee gekommen wäre nachzufragen: Und, wie sieht es bei dir aus, lässt du dich von einer Frau beherrschen?

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Montag, 7. Dezember 2015
Asymmetrischer Krieg
Man könne Terror nicht mit Krieg bekämpfen, sagen die einen, andere sagen, schon, aber nicht mit Luftschlägen allein.
Beides ist zutreffend für Terror wie von der Eta oder IRA, das wäre, wie einen Schnupfen mit Boxen zu bekämpfen.
Beim IS sieht es hingegen anders aus, da besteht eine militärische Struktur, die man militärisch bekämpfen kann.
Und jetzt kommt es: Ja, natürlich mit Luftschlägen, das bedeutet bomben. Diese Vorstellung widerstrebt uns, und das ist auch richtig so. Denn was ist mit den Zivilisten?
Genau hierin besteht die Asymmetrie. Der IS verschanzt sich, wie die Hamas, inmitten ziviler Umgebung, zwischen menschlichen Schutzschilden. Wir sind es, die diese Schutzschilde achten, nicht sie. Kriegsrechtlich wäre es zulässig, ein Wohnhaus oder Krankenhaus hochzujagen mit all den unschuldigen Opfern, wenn dort ein militärischer Stützpunkt eingerichtet ist, der mit unseren tollen Fotoknipsflugzeugen ausfindig gemacht worden ist.
Wird aber nicht gemacht oder nur selten und dann mit großer Presse und Aufarbeitung. Durchaus ein zivilisatorischer Fortschritt.
Aber dass man deshalb Bodentruppen in Erwägung zieht, um gezielt Terrorkämpfer getrennt von Unbeteiligten zu treffen, und damit die eigenen Soldaten opfert, das ist schon sehr westlich gedacht.

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Sonntag, 6. Dezember 2015
Vorbereitung zur Aufarbeitung
Es wird Zeit, dass wir uns Richtlinien für die Vergangenheitsbewältigung überlegen, für die dereinst nötige Aufarbeitung der jetzigen Gegenwart. Nach der DDR zum Beispiel wurden Enteignungen nur dann rückgängig gemacht, wenn der damalige Vorgang besonders rechtsstaatswidrig und außerordentlich unrechtmäßig vonstattengegangen war. Wer zum Verkauf für Pfennigbeträge genötigt wurde, ging leer aus, denn er hatte einen Vertrag zu den damaligen Konditionen geschlossen.

Der Chef des sachsen-anhaltinischen Philologenverbandes ist zurückgetreten, nachdem er entgegen ersten Äußerungen wohl so lange gebraucht hatte, es sich anders zu überlegen. Zuanfangs hatte er noch aus alter DDR-Gewohnheit darauf bestanden, sich nicht den Mund verbieten zu lassen.

Nur hat er selbst seinen Rücktritt erklärt, das gilt nicht als rehabilitationsfähiges Unrecht des Grünen Reiches. Er stützt das System mit dieser Handlung.
Aus menschlicher Sicht nicht vorwerfbar; er behält so seine Pensionsansprüche, auch nach der Wende.
Aber er sollte für die Wahrheitskommission zu Verfügung stehen, wenn es darum geht, wie ihm diese Entscheidung nahegebracht wurde.

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Samstag, 5. Dezember 2015
Indirekter Beweis
Also gut, nehmen wir an, es stimmt, das hat nichts mit Islam zu tun. Was jetzt? Na das, wovon es immer und jedes Mal heißt, es hat nichts mit Islam zu tun, wo gemeint ist, der Islam hat damit nichts zu tun, denn den möchte man in Schutz nehmen. Gehen wir mal davon aus.

Die Phänomene sind immer noch da. Womit haben sie zu tun, wie kommen sie zustande?
Soziale Ursachen und Westen haben wir alle, ohne signifikante Ausschläge.
Es bleiben in Betracht: Parallelkultur, Allmachtsphantasien, Frauenverachtung, Gewaltkultur, Mangel an Selbstachtung, Herrschaftsanmaßung, entwürdigendes Menschenbild, fehlendes Verständnis für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, fehlende Wertschätzung sexueller Selbstbestimmung. Was vergessen? Gier, es geht ja häufig um Geld. Antisemitismus auch noch.

So, nun hat das nichts mit Islam zu tun, dann entfällt die Begründung der Religionsfreiheit für die Toleranz. Dann darf man Moscheen und Imame und Prediger nicht unter dem Aspekt Religionsfreiheit betrachten, sondern unter Terrorabwehr und Verfassungsschutz.
Dann darf man die Parallelgesellschaft nicht mehr als multikulturelle Bereicherung tolerieren, denn die Religion hat damit nichts zu tun und die Kultur, die so was hervorbringt, ist nicht schützenswert. Relativisten, die alle Kulturen als gleichwertig ansehen, müssten ihren Einwand damit begründen, dass es sich um eine Kultur handelt. Diese müsste bezeichnet und beschrieben werden können, und wenn man „islamisch“ vermeiden will, bleibt nur ein zufälliges Verhaltensmuster, das eben nicht Kultur ist. „Arabisch“ oder „syrisch“ oder so was wäre eine ethnische Begründung, biologistisch und rassengebunden, das wird auch gemacht, aber dann als „kulturell“ verkauft.
Kommt man mit „fehlender Integration“ an, als Vorwurf an Westen und Gesellschaft, impliziert man gerade wieder den Unterschied zu der Kultur oder Gesellschaft, die integrieren soll, aber keineswegs als die bessere angesehen werden darf, obwohl die Argumentation dies enthält.

Die Floskel „hat nichts mit Islam zu tun“ ist eine Vermeidungstaktik, die in Widersprüche führt, sobald man sie ernstnähme, und erst recht zum Handeln zwingen würde.
Es sollte nicht verwundern, dass gerade von kommunistischer Seite dieser Widerspruch dialektisch aufgehoben werden will; Winfried Kretzschmann sagt, der Islam solle sich von den Gewaltexzessen reinigen. Was sich anhört wie ein Aufflackern von Vernunft, ist die stärkere Art von Vermeidung. Es heißt übersetzt: Der Islam hat was damit wohl zu tun, aber wir nicht.

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Freitag, 4. Dezember 2015
Die miesen Stücke
Die Nachwuchspolitiker der SPD, die Generation der heranwachsenden Sozialdemokraten, bezeichnet Deutschland als mieses Stück Kot.
Warum?
Wie Nietzsche sagt: Dem Reinen ist alles rein, aber dem Schweine ist alles Schwein.
Weil sie Kot sind. Dem Kot ist alles Kot.
Genauer gesagt, sie sind infantile Wichte mit niedriger Kultur und ohne Selbstachtung.
Man kann nur so viel Qualität sehen, wie man zu erkennen imstande ist. Wenn das nichts ist, sieht man nichts.
Wahrscheinlich haben sie keine Eltern, keine, an denen man sich kritisch abarbeiten kann, um selbst zu wachsen. Ihre Identifikationsinstanz ist der Staat.
So weit ist das nichts Neues, das Problem hatten schon die Achtundsechziger. Aber den heutigen Jusos könnte man etwas mehr multikulturelle Kompetenz abverlangen, denn es gibt neue Situationen.
Dann wenn der Islam zu Deutschland gehört, gehört dann ihnen zufolge der Islam zu einem miesen Stück Kot?
Kann nicht sein.
Hoffen wir, dass nicht die SPD für die Duldung geistiger Brandstiftung ein Problem kriegt.

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Donnerstag, 3. Dezember 2015
Entscheidungshoheit über ausreichendes Ernstnehmen
„Bürgerproteste gegen die Flüchtlingspolitik – Werden sie ernst genug genommen?", lautete das Thema von Anne Wills Schaugespräch, und ganz gleich, wie die Plauderei verlaufen ist – man liest gar nicht so viel darüber wie gewöhnlich – ist doch festzustellen, dass immerhin die Fragestellung geradezu fair formuliert ist. Bürgerproteste; nicht Wutpackpöbelei. Gegen die Flüchtlingspolitik; gegen die Politik, nicht gegen die Schutzsuchenden. Ob man sie ernst genug nehme – das betrifft die Journalisten selbst.
Man freut sich schon über derartige Nuancen.

Eine Klärung indes darf man nicht erwarten, denn es gibt Angelegenheiten, die sich journalistischer Verarbeitung entziehen, sie heißen Realität. Der journalistische Blick ist einer aus einer Zweckbestimmung heraus. Das Problem ist nicht allein das der ideologischen Prämissen, die auch Scheuklappen genannt werden, weil die Journalisten sich auf die sogenannte linke Seite schlagen; das Problem ist, und das findet man ebenso bei den Artikeln solcher Journalisten, die sich nicht als besonders links verorten, dass, berufsbedingt und durchaus nachvollziehbar, die Leute einfach nicht wichtig sind.

Für einen Journalisten ist der Minister oder Grünenfraktionsvorsitzende oder der mutmaßlich nächste SPD-Chef wichtiger als ein Bewohner eines Nestes mit ulkigem Namen, der die Kollateralschäden deren Politik auszubaden hat und der vielleicht noch unsortiert zur Demonstration geht.
Der Journalist, der sich an die Position dessen setzt, der entscheidet, ob etwas und jemand ernstgenommen wird, versteht, emotional, ganz richtig, dass es auch gegen ihn geht, wenn die Leute, die nichts mit Medien machen und keine Schaltstellen besetzen, gegen den erklärten Widerstand der Herrschenden betonen, das Volk zu sein.

Dies jedoch kann man als Journalist nicht reflektieren, solange man es noch nicht von anderen abschreiben kann.
Die Fragestellung bei Anne Will hätte äquivalent lauten können: Dreht sich vielleicht der Wind, und wir merken es zu spät?

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Mittwoch, 2. Dezember 2015
Demokrat Trump
Viele Journalisten werden sich Trump als Präsident wünschen, weil man nach acht Jahren Obama einen braucht, gegen den man wieder so richtig sein kann.
Oder doch nicht wirklich wünschen, denn Trump ist dann doch zu gefährlich, womit sie völlig Recht haben aus ihrer Sicht.
Das Gefährliche an Trump ist nicht, dass er politisch nicht korrekt wäre oder schlimme populistische Meinungen bediene, damit könnte man fertigwerden. Auch nicht, dass er gelegentlich Unsinn reden würde; Trump selbst würde wohl nicht bestreiten, auch Unsinn geredet zu haben, aber genau darin liegt das Alleinstellungsmerkmal. Er hat wohl, das kann man bisher annehmen, noch nie etwas gesagt, das er nicht für richtig hält. Das kann durchaus falsch sein, und das ist der Vorzug des Systems, in dem es eine demokratische Kontrolle gibt und wo Korrekturmechanismen bestehen: Man kann und muss sich mit öffentlichen Angelegenheiten auseinandersetzen.
Damit steht Trump näher an der aufklärerischen Forderung, von der Vernunft öffentlichen Gebrauch zu machen und sich seines Verstandes zu bedienen, und näher am demokratischen Prinzip, dass man Mandatsträger gewählt hat und keine Herrscher, als wir bei uns es sind, wo die Kaste des politmedialen Komplexes für das Richtige steht und man kaum in der Lage ist zuzulassen, dass sich etwas anderes zur Debatte stellt.
Indem Trump zur Auseinandersetzung anregt, wird er gefährlich für den Komplex.

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Dienstag, 1. Dezember 2015
Kanzlerin provoziert
Wenn die Bundeskanzlerin die dschihadistischen Mörder als gottlos bezeichnet, überschreitet sie wieder einmal ihre Kompetenzen. Die Religionsfreiheit ist ein Abwehrrecht gegen die Politik, es steht einem Staatsoberhaupt oder Regierungsvertreter überhaupt nicht zu, darüber zu befinden, ob eine Religion zu Deutschland gehöre oder nicht, ebensowenig obliegt es einem Politiker, ein religiöses Gutachten zu äußern.
Der Papst kann von Gottlosigkeit sprechen und hat in seinem Sinne Recht damit. Angela Merkel hätte sagen können und meinte wohl: gewissenlos.
Gottlos ist auch Heiko Maas, beispielsweise und vermuteterweise, aber von ihm würde sie nicht einmal das erwarten. Eigentlich müssten alle, die sich als religionslos ansehen, beleidigt fühlen können.
Und natürlich dürften sich die Dschihadisten und ihre Sympathisanten beleidigt fühlen in was? In ihren religiösen Gefühlen natürlich. Die Kanzlerin hat sie als gottlos bezeichnet.
Damit auch alle Muslime weltweit, denn sie hat ihren Gott angezweifelt.
Hat sie jetzt Öl ins Fadenkreuz der geistigen Brandstiftung gegossen, geraten wir durch sie auf die Zielscheibe des Terrors?
Nur, wenn sie von denen ernstgenommen wird.

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Montag, 30. November 2015
Klasseninteressen
Wenn wir die Annahme äußern, etwa die Flüchtlingskrise sei so gewollt und ihre Auswirkungen bewusst herbeigeführt, hört es sich nach Verschwörungstheorie an, nach dem Versuch, nachträglich einen Sinn in ungezielt verlaufenen Geschehnissen sehen zu wollen und Schuldige zu suchen. Oder den Verantwortlichen, die lediglich unfähig sind und denen grobe Fahrlässigkeiten unterlaufen, eine böse Absicht zu unterstellen.
Es lohnt aber, die Interessen der Herrschenden abzugleichen mit den Vorkommnissen.

Wenn Katrin Göring-Eckardt sagt, die Gesellschaft werde sich verändern und darauf freue sie sich, müsste man ihr entgegenhalten: Schön für Sie, wenn Sie sich freuen, aber das machen Sie bitte bei sich zu Hause; dass Sie sich freuen, ist kein Staatsziel.
Doch die Zeiten sind vorbei, es geht darum, dass Grüne sich freuen, und deshalb sollten wir uns vergegenwärtigen, worüber. Mit Überschneidungen, aber nicht deckungsgleich, sind die Ideologien der Kommunisten zu sehen, und schließlich die Interessen der Herrschaft allgemein.

Die Grüne Ideologie ist eine Rassenideologie. Die rassische Überlegenheit der Ausländer ist der Grundkonsens. Von Kultur verstehen sie nichts, sie meinen Rasse, wenn sie Kultur sagen. Aus grüner Sicht ist die Bereicherung evident.

Die kommunistische Sicht steht dem nicht entgegen, steht aber mehr in der Tradition des Klassenkampfes. Hier nun kommen die Armen. Das ist gut, das stärkt die Klasse. Mehr Arme, das heißt mehr Macht.

Die Macht ist nun das, was die Herrschenden zu den Herrschenden macht. Demokratie ist hinderlich, demokratische Kontrolle zeigt nur die Unzulänglichkeiten. Die Moralkeule kann mundtot machen, ein sehr willkommenes Mittel, noch wichtiger aber ist die Herrschaft durch Geldausgeben. Es geht zwar auch darum, Geld einzuziehen, aber das Ausgeben von Geld geschieht aus demselben Grund, warum wir Geld ausgeben: um was zu kaufen.

Und dann wären da noch die Medien und intellektuellen Eliten, dem Namen nach. Zusätzlich zu den bereits aufgeführten Interessen haben sie ein Klasseninteresse, nämlich das, Elite zu sein. In einer demokratischen Gesellschaft sind sie mit Wichtigkeit unterversorgt. Daher ihre Neigung, sich den Herrschenden anzudienen. Dazu muss es ein Ziel oder ein Projekt geben. Gibt es; wir schaffen das und haben, staatlich geduldet, die Möglichkeit, Macht auszuüben über Leute, denen wir, die Eliten, sonst nichts zu sagen hätten.

Also: Flüchtlingskrise oder Flüchtlingschance, eine Frage des Klassenstandpunktes.

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Sonntag, 29. November 2015
Wahrheitenpresse
Heute ist wieder so ein Tag, ein Meilenstein-Datum, eigentlich müsste es eins sein, aber es fällt kaum auf.
Zum ersten Mal wurde, heute in Welt am Sonntag, von Merkelphobie gesprochen.
Das ist, was Kritiker von Merkel haben, sie unterstellen ihr irrationales Handeln und so. Merkelphobie.
Vor einiger Zeit wäre es noch nicht möglich gewesen, diesen Begriff zu lancieren, und vielleicht wird man sich in ferner Zukunft wundern, wie es damals möglich war, nur heute regt es keinen auf, außer den Merkelphoben vielleicht.
Eine degenerierte Presse scheut sich nicht mehr, ihre Verkommenheit zu kaschieren.
Statt zu ergründen, wie das beobachtete Phänomen zustande kommt und welche Gründe es dafür gibt, wird es als das Problem derjenigen behandelt, die von vornherein ins Unrecht gesetzt werden. Diffuse irrationale Ängste, von Hass getrieben. Das ist nicht neu, neu ist nur, dass diese Methode direkt und offen zugunsten der Herrschenden verwendet wird.
Wer das erwartet hat, wäre nicht ernstgenommen worden, so unvorstellbar war es. Jetzt wird es schulterzuckend nicht zur Kenntnis genommen.
Wir werden uns noch an die guten alten Zeiten der Lügenpresse zurücksehnen; die Wahrheitenpresse ist schlimmer, die Presse, die die Wahrheiten der Herrschenden durchgibt.

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Samstag, 28. November 2015
Die Klöckner von Notre Dame
Die nächste, von der nichts mehr zu erwarten ist, ist Julia Klöckner. Laut welt.de fordert sie den Vorrang deutscher Gesetze vor Scharia.
Berechtigte Forderung, könnte man meinen, die Wiederherstellung des Vorrangs deutscher Gesetze vor Scharia, oder die Klarstellung, dass es eigentlich so sein sollte.

Ja ein Dreck. Scharia ist überhaupt keine Rechtsquelle. Weder über oder neben oder unter deutschen Gesetzen. Das Grundgesetz verbietet andere Gesetze als die demokratisch zustandegekommenen. Es gibt keine Rechtsquellen außer den Rechtsquellen, und das Grundgesetz ist ihre Grundlage.
Wenn Scharia überhaupt zulässig ist, dann als spiritueler Zustand, „Weg nach innen“, wie eine Radiodiskussionsteilnehmerin formulierte.

Vorrang deutscher Gesetze vor Scharia zu fordern, käme der Forderung gleich, Yoga solle den Vorrang vor Impressionismus haben. Oder umgekehrt.
Nein, schon Klöckners Forderung ist ein Zugeständnis, das unsere Verfassung verbietet.

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Freitag, 27. November 2015
Zwangsarbeit
In der Sendung „Informationen am Morgen“ auf DLF gab es einen Beitrag über einen na was schon. Omar ist aus Syrien in die Türkei geflohen, wo er in seinem Beruf, Zahntechniker, nicht arbeiten kann, sondern miese illegale Jobs verrichten muss, Schuhe herumtragen, von acht bis zwanzig Uhr, das Geld reicht nicht einmal für den Schlafplatz. In der Türkei, so hören wir, bekommen Flüchtlinge keine Arbeitserlaubnis, deshalb blüht das Geschäft mit Vermittlung in Schwarzarbeit und Ausbeutung.
Niemand von den Hörern würde sich so etwas zumuten, deshalb dürfte es auf Verständnis stoßen, wenn Omar sagt, er will weiterflüchten, nach Deutschland oder Europa.
Nur zu verständlich. Hier würde er für dasselbe Geld nichts zu tun brauchen.
Ein emotionaler Fluchtgrund ist also gegeben. Kein Hörer würde die emotionale Hürde überwinden wollen zu sagen: Moment mal, ein Asylgrund ist das jetzt aber nicht. Oder: Hier ist die Versorgung auch Zwangsarbeit, nur solche, die von anderen geleistet werden muss.

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Donnerstag, 26. November 2015
Lügnerpresse
Journalisten sehen sich gelegentlich in defensiver Position, was sie nur noch wütender macht, wenn sie sich gegen den schlimmen pauschalen Vorwurf Lügenpresse verteidigen müssen und vorbringen, sie würden ja gar nicht lügen und wenn, dann wäre es nicht gelogen.

Das heißt eigentlich nur, dass sie es selbst schon nicht mehr merken.

Nehmen wir dieses Beispiel aus dem Kölner Stadtanzeiger. „Mit einem fragwürdigen Aushang hat eine Erfurter Zahnärztin einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Darin informiert sie die übrigen Hausbewohner, dass ihre Praxis am kommenden Samstag Notdienst habe und vom Gesetzgeber verpflichtet wurde, ‚Asylsuchende im Notdienst zu behandeln.’ Zu diesem Termin würden die Flüchtlinge mit einem ‚Sammeltransport’ zugewiesen. Daher bitte sie die Anwohner, ‚keine Wertgegenstände im Treppenhaus oder im Auto liegen zu lassen.’“

Man würde jetzt vielleicht sagen, ja, Hetzpresse, Denunziantenpresse, aber Lügenpresse?

Der Verfasser dieser Zeilen ist sich seiner Lüge gar nicht bewusst.
Sie besteht im ersten Satz. Nein, nicht das „fragwürdig“, das ist die typische emotionalisierende Bevormundung des Lesers.
Sondern in der falschen Tatsachendarstellung, die Zahnärztin habe damit „einen Sturm der Entrüstung ausgelöst“. Das hat sie nicht. Oder haben die Hausbewohner gesagt: „Wie empörend, natürlich lasse ich Wertgegenstände da, wo die Flüchtlinge sie finden und zurückbringen, und Desinfektion ist ja Generalverdacht!“? Kaum. Der sogenannte Sturm der Entrüstung ist eine gemachte Hetze, ausgelöst von einem Menschen niedrigen Instinkts und faschistoider Gesinnung voller Hass auf die Frau, die es zur Zahnärztin gebracht hat. So ähnlich wie der Journalist, der den Text verfasst hat.

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