Samstag, 22. April 2017
Unterscheidung von faschistoid und faschistisch
Auf dem Kurznachrichtendienst DLF gab es ein Telefongespräch mit irgendwem über das Programm der AfD, Euro und Grenzen und Rente, erstaunlich sachlich gehalten, nicht gleich unparteiisch, aber fast schon im gleichen Ton und der gleichen Art, wie man die Programme anderer Parteien besprechen würde.
Der DLF sitzt in Köln, das kann eine Rolle gespielt haben, und man wollte sicherlich nicht, wie es Journalisten formulieren, Öl ins Feuer gießen und sich eine geistige Brandstiftung vorhalten lassen müssen, von wem auch immer.
Nur: Dann entfällt jede Rechtfertigung für das breite Bündnis, gegen einen Parteitag zu protestieren, und wenn das breite Bündnis Gewalt deckt und Gewalttäter begünstigt, ist es nichts anderes als faschistoid.
Faschistisch ist, wenn der tiefe Staat auch noch die Polizei in das breite Bündnis einbezieht.

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Freitag, 21. April 2017
Grüne Tendenz
Die amerikanische Haltung gegenüber Immigranten war klassischerweise: Der nächste, der kommt, ist vielleicht der beste Amerikaner.
Das war nicht nur die Haltung gegenüber den Immigranten, so sahen es diese selbst, wobei der beste Amerikaner auch einer ist, der sich erfolgreich um seine eigenen Angelegenheiten kümmert.
Dass wir ein in diesem Sinne klassisches Einwanderungsland werden, ist wohl nicht mehr drin. Die Massen, die kommen, sind die besten, weil wir uns um die kümmern, das ist die Haltung, und sie verschärft die Probleme.

Wenn Claudia Roth wieder aus Gewohnheit der deutschen vermeintlich abendländischen Gesellschaft die Schuld gibt, dass sich die Türken abwenden, und die Gesellschaft die Gastarbeiter schon immer wieder loswerden wollte, was die Integration der vierten Generation behindert habe, so gibt es zwar Einsprüche seitens der Leser bei den Leserkommentaren, wo sie offen sind, aber aus politischer Richtung hat nur Wolfgang Kubicki widersprochen. Und so wird es weitergehen – die Grünen büßen ein paar Prozente ein, weil einige Wähler allmählich sehen, was sie da gewählt haben, aber das, was Claudia Roth da abgelassen hat, wird als herrschende Meinung behalten. Die Grünen wurden schon immer nicht ernstgenommen, bis sie die Macht erschlichen hatten.

Solange man auf grüne Dummheit nur reagieren kann, bleibt man in der Defensive, bis man aufgibt.

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Donnerstag, 20. April 2017
Phantasiesprache
Man kann nachempfinden, wie es Sigmund Freud gegangen sein muss, als er überall in der Kultur und der Sprache das Sexuelle vorfand, das aus dem bewussten Gesellschaftsleben verdrängt worden war und an überraschender Stelle, unbeabsichtigt, wieder auftauchte, was nicht nur mit dem Sexuellen geschah, aber da eben aufgrund der Tabuisierung besonders heftig – so kann man aus der virtuellen Welt, das ist die politmediale gepresste verlautbarte Sprache und die so vermittelte Darstellung des Pseudofaktischen, ablesen, was die Leute umtreibt und was sie vor sich selbst verheimlichen, oder man kann der Sache nachgehen, wenn man sich ins Gegenteil hineindenkt; einfaches und leichtes Beispiel sind die Antifaschisten, bei denen es deren innerer Faschismus und die faschistoide Verbindungsstruktur sind.
Wir kommen darauf durch das Beispiel der Traumatisierten, das ist nicht mehr ganz so präsent wie im vorigen Jahr, aber die sind noch immer Ausdruck einer Verschiebung innerhalb der Phantasie. Der Flüchtling ist schon eine Figur des Wunsches nach Eskapismus, Inkarnation der Realitätsflucht. Der Traumatisierte ist nicht nur die Projektion eigener Verletzung, sondern auch die Verschiebung nichtakzeptierter Traumata bei anderen, namentlich der Bundeswehrsoldaten, die nun tatsächlich traumatisiert aus Afghanistan zurückkehren und von denen man nichts wissen will. Ein Rest von Gewissen gibt keine Ruhe und bringt die Traumatisierung an anderer Stelle auf die Bühne, da, wo es gestattet ist.

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Mittwoch, 19. April 2017
Kollektiverdogan
Mal ganz abgesehen davon, dass es Margarete Stokowski ist, „Die türkischen Wähler in Deutschland haben mehrheitlich für Erdogan votiert. Wie soll die hiesige Mehrheitsgesellschaft darauf reagieren? Alle rausschmeißen? Lächerlich machen? Ignorieren? Besser nicht“, das ist der fettrotzende Stil der gesellschaftlich bessergestellten und intellektuell irrelevanten Schicht, mit dem der Mehrheitsgesellschaft aufgedrückt wird, was sie soll.
Dabei herrscht verfasserseits die Phantasie, zur Mehrheit, zu den Stärkeren, zu gehören, zugleich berufen zu sein, eine Führung über diese Mehrheit auszuüben, weil die zu doof ist oder mit anderen Dingen beschäftigt.
Die sind selbst wie Erdogan, nur kollektiviert.

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Dienstag, 18. April 2017
Doch, sie brauchen einen Führer
Die Deutschlandtürken haben den Führer gewählt, Claudia Roth sieht wie zu erwarten die Schuld dafür bei den Deutschlanddeutschen. Anders, als sie es meint, hat sie recht.
Einem Führer zu folgen, gibt Macht. Eigentlich erst einmal nur ein Machtgefühl, aber das ist es, worum es geht. Man identifiziert sich mit dem Führer, nicht mit den Untergebenen. Man hat selbst Gefolgschaft, wenn man dem Führer folgt, weil man verlangen kann, dass die anderen es auch tun. Man erhebt sich erst recht, über die, die nicht zu den Auserwählten des Führers gehören.
Das ist mies und verlogen, aber wirkungsvoll.
Freiheit ist anstrengender, Demokratie wirft einen auf sich selbst zurück, bei voller Verantwortung.
Aber was wir zu bieten haben, ist nicht einmal das.
Wir haben kollektives Niedriggewäsch, quotierte Inkompetenz, Labergremien, in denen Dummheit belohnt wird. Unsere politische Kaste besteht aus Leuten, die mit verantwortungslosem Versagen reich geworden sind und ihre Dummheit mit dem Anspruch anreichern, besser zu sein als das Volk.
Ganz klar und logisch: dann einen starken Mann als Führer.

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Montag, 17. April 2017
Weitere mögliche Erklärung
Wir haben noch eine weitere Vermutung zum vergessenen BVB-Anschlag. Bisher hat man nur Ungereimtheiten, die Art des Bombenanschlags passt so recht in kein bekanntes Muster der Terrorismen, auch organisiertes Verbrechen hätte sich auf eine neue Methode erweitert – sicher erscheint bisher nur, dass die drei Bekennerschreiben wirklich mit dem Anschlag in Verbindung stehen, aber ob die behaupteten Forderungen der wahren Motivation entsprechen, ist äußerst unklar. Plausibel war der Kommentar, dass sich der Terror auf Prominente richtet, weil er bei Volksopfern keine Reaktion mehr auslöst. Aber auch dies war nur eine deutende Schlussfolgerung.
Eine, die noch nicht gegeben wurde, sei nun hier hinzugefügt.
Es könnte ein Test gewesen sein.
Ein Probelauf dafür, wie man einen bewachten Bus angreift, in dem sich Personen befinden, die loszuwerden sind.

Nur mal als Vorschlag zum Nachdenken. Sage niemand, es gäbe keine, die diesen Kampf auf solche Weise führen würden.

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Sonntag, 16. April 2017
Phantomnachricht
Beim Tagesspiegel war ein Bekennerschreiben eingegangen, worin man sich auf Hitler bezog und gegen Bunt anhetzte, anonym per Mail.
So war es in den öffentlich-rechtlichen Radionachrichten zu erfahren, ausgiebig vermeldet.

Man kann ruhig glauben, dass es den Tagesspiegel wirklich gibt und dass der Eingang der anonymen Mail wirklich stattgefunden hat. Der Tagesspiegel hätte es bestimmt dazugesagt, wenn ein freier Mitarbeiter oder jemand aus der Redaktion dahinterstecken würde.
Eine Nachricht ist die Sache allerdings nicht, nicht wirklich, sie sollte und dürfte keine sein. Was sie ist: Spekulation. „Es gibt weitere unsichere Hinweise auf mögliche Tathintergründe“, das wäre die wahre Nachricht gewesen.

Hat man gelogen?

Auch nicht wirklich. Man hat gezeigt, welche Nachricht man sich gewünscht hat.

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Samstag, 15. April 2017
Mitteilung: Bilderbuch als Ostergeschenk
Auf journalistenwatch.com gibt es als Ostergeschenk das kostenlose Bilderbuch
NELCA, DIE DRACHENFÄNGERIN
zum Gratis-Herunterladen (1,3 MB).

Als Nelca einen bösen Drachen entdeckt, hat sie gleich mehrere Probleme; Drachen gibt es nicht, schon gar keine bösen, und die Bürger der Stadt wollen nicht aus der Ruhe gebracht werden.

NELCA, DIE DRACHENFÄNGERIN ist ein Märchen über Mut, Gemeinschaft und Toleranz.

Jetzt zuklicken.

http://www.journalistenwatch.com/2017/04/15/ein-ostergeschenk-von-bernd-zeller/

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Freitag, 14. April 2017
Ostern und die zivilisatorische Wende
Natürlich kann das alles Trickserei gewesen sein, erzählt werden kann Vieles, und die Brotvermehrung oder die Lazarus-Präsentation würde auch Hans Klok überzeugend bringen, schwerer der Gang über das Wasser, und was wissen wir schon, wen Judas da geküsst hat.

Aber darum geht es nicht.
Sondern um persönliche Zustände, die uns heute als selbstverständlich und voraussetzungslos gegeben vorkommen.

Als die frühen Christen, Frauen mehrheitlich, herumgingen und den Menschen, die buchstäblich im Dreck gelebt haben, sagten: Du bist jemand, ein Individuum mit Gottesbezug, du hast einen eigenen Namen, war das, wie wir heute sagen würden, eine Persönlichkeitsentfaltung, die Gabe einer Selbstschätzung. Völlig nachvollziehbar, dass dies als Erweckung erlebt wurde. Christ werden kam einem Erweckungserlebnis gleich.
Den Sklaven mitzuteilen, du hast keinen anderen Herren als Jesus, der für euch gestorben und auferstanden ist, war eine Befreiung. Innerlich, nur, aber wieder mit Erweckung.

Es kommt überhaupt nicht darauf an, ob sich die erzählten Geschichten so abgespielt haben, ihre Wirkung ist entscheidend, und die entspricht dem, was den Menschen ausmacht.

Ist es erst einmal so weit, sind es keine zweitausend Jahre mehr bis zur Aufklärung.
Es ist auch einleuchtend, dass die Kirche nicht sehr bemüht ist, wieder ihren Machtanspruch zu überwinden. Lieber lässt sie diese zivilisatorische Wende, die wir mindestens damit feiern können, dass wir einen Tag nicht tanzen, in der bunten Vielfalt untergehen.

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Donnerstag, 13. April 2017
Abfindungserklärung
WeLT.de zitiert die Verlautbarung der Kanzlerin in der Verlautbarungs-Mediengruppe: „Abfinden werden wir uns mit dem Terror nie.“
Das ist durchaus überraschend, man hätte auch erwarten können, dass die Kanzlerin einen Zeitplan vorlegt, wann wir uns mit dem Terror abgefunden haben werden, sollen wir doch immer und jedes Mal so weitermachen wie bisher und uns nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Staatsmännisch verweist sie auf die Abstimmung zwischen Bund und Ländern, geteilte Gewalt ist halbe Verantwortung.

„Es steht außer Frage, dass unter den so vielen Menschen, die in unserem Land Zuflucht gesucht haben, auch Personen waren, die in den Fokus der Sicherheitsbehörden geraten sind“, räumt sie ein, was ein Hammer ist – nicht, weil man das inzwischen sagen darf – „ins Visier der Sicherheitsbehörden geraten“ sind sie, die Personen inmitten der Vielen. Eine Frechheit sondergleichen.

Oder, halt, nicht sondergleichen. „Deshalb sind wir es den vielen unbescholtenen Flüchtlingen wie uns allen schuldig, mit aller Konsequenz gegen diejenigen vorzugehen, die unsere Bereitschaft zu helfen so widerwärtig missbrauchen.“
Die Bereitschaft zu helfen wird nicht durch Terror widerwärtig missbraucht, sondern mit Sozialbetrug und mangelnder Bereitschaft zur Anpassung, durch Forderung nach Islamisierung und durch Generalverdacht des Alltagsrassismus gegen die Gesellschaft, wobei die Hintermänner in der Gesellschaft zu suchen sind.

Desweiteren wies sie darauf hin, „dass unser Land schon im Visier des islamistischen Terrorismus war, bevor die vielen Flüchtlinge zu uns gekommen sind“.
Das ist es ja. Unter dieser Bedingung ist eine Grenzöffnung ohne gleichzeitige entsprechende Sicherheitsmaßnahmen vorsätzlich kriminell.
Handeln könnte sie ja immer noch, das ginge. Wenigstens etwas Aktionismus, Schleierfahndung in Nordrhein-Westfalen direkt aus dem Kanzleramt unter Übertretung der Datenschutzgesetze, nur mal als Vorschlag für eine, die wiedergewählt werden will. Stattdessen die üblichen Geschwätzigkeiten.

Was Kanzlerinchen da beschreibt, ist letztlich das Abfinden mit dem Terror.

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Mittwoch, 12. April 2017
Systemfrage
Udo di Fabio hat völlig Recht, die Bürger werden die Systemfrage stellen, wenn der Rechtsstaat erodiert ist.

Sie werden sie aber nicht beantworten, das tun die, die über die größeren Machtmittel verfügen.
Zunächst ist zu fragen, wer überhaupt noch die Bürger sind, die sich nicht mehr bieten lassen werden, wie Demokratie geschrottet wird. Die Soziologen und Fahrradbeauftragten sicherlich nicht, und die Leute, die zur Arbeit müssen, auch nicht.
Der Bürgerkrieg ist etwas, das den Herrschenden nicht ungelegen kommt. Sie bekommen damit die Möglichkeit, elegant die Opposition auszuschalten und ein offen terroristisches Regime zu etablieren. Heiko Maas und die Stiftung haben ein Interesse an Eskalation.

Dass dies so geplant ist, das zeichnet sich ab durch den jetzt stattfindenden Kampf gegen Populisten. Zwar sind die wohl eine Gefahr für die Einheitspartei, aber genau betrachtet doch nur graduell. Ein paar Pöstchen sind abzugeben, dafür werden andere geschaffen. Die sind nicht das Problem.
Aber vorsorglich wird ihnen die Kriegsschuld gegeben.

Hinterher passiert dasselbe wie mit der DDR, sie wird umbenannt und durchdringt die neuen Strukturen, vereint mit den Marschierern und Machtergreifern.
Nur eben nicht mehr unter demokratischer Fahne.

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Dienstag, 11. April 2017
Pressedienst
Da wäre noch etwas, wovon man wenig hört. Merkel hat wieder die Unterstützung der CSU und sogar von Seehofer. Gut, das weiß man aus den Meldungen, das ist nicht etwa verheimlicht worden. Aber im Verhältnis dazu, wie jede oppositionelle Regung als „Störfeuer aus München“ und Seehofer zum antichristlich-antisozialen Antiunionisten hochgeschrieben ward – wir erinnern uns doch? Jetzt vielleicht? Genau – und wie jede Rücknahme zum Beispiel der Verfassungsklage als Zähmung des bayerischen Löwen schleimverschmiert wurde, im Verhältnis dazu fällt die Kommentarfeudigkeit der Pressewürste erstaunlich gering aus; man könnte erwarten, dass unterhalb vom Endsieg der Kanzlerin über den bayerischen Volkssturm nichts drin wäre.
Ja, will man die Kanzlerin nicht mehr feiern?
Doch, das ist die Feier. Man ist weiterhin auf linker Linie und will sie nicht durch verfrühtes Siegesgeschrei aufbrechen. Keine Information ist die beste Information, keine Kraft ergibt keine Gegenkraft. Und Gegenkraft will weder Kanzlerin noch Presse.

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Montag, 10. April 2017
Terrorkonkordat
Es scheint wirklich eine Art Tauwetterperiode bis zur Bundestagswahl zu geben, wenn sogar die Süddeutsche ein Gespräch mit einer Islamkritikerin bringt, die auch noch den Feminismus kritisiert dafür, dass Kopftuch als Befreiung gefeiert wird:


http://www.sueddeutsche.de/kultur/fruehere-femen-aktivistin-zana-ramadani-muslimische-muetter-erziehen-ihre-soehne-zu-versagern-1.3458618

Da gibt es:
„Wer reagiert am heftigsten?
Die Gender-Feministinnen. Sie sprechen mir meine Bildung ab, nennen mich einen Einzelfall und relativieren. Von den konserva­tiven  Muslimen  hingegen kommt keine Kritik, die drohen  nur.“

Wieder müsste jetzt eigentlich eine Kettenreaktion einsetzen, aber die gibt es wohl nur im Kaiserreich, wenn alle die neuen Kleider bewundern und glauben,der einzige Blöde zu sein.
In der Informationsgesellschaft sind alle die Blöden und bleiben es auch, bis alle eine andere Ansage kriegen.

Wie es kommt, dass die Feministinnen das Kopftuch feiern, ist noch eine andere Sache. Der Feminismus ist der Bolschewismus nicht der Frauen, sondern im Namen der Frauen, die Frauen sind nur Staffage wie die Arbeiterklasse für Lenin. Herrschaft, die auf weiblich macht. Um Macht geht es, und das hat das Kopftuch zu bieten, das bietet der Islam. Deshalb das Terrorkonkordat.

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Sonntag, 9. April 2017
Draußen vor der Blase
Wenn sogar die TAZ staunt, dass sich eine rechte, aus ihrer Sicht, Gegenöffentlichkeit entwickelt, hat sie es schon mal wahrgenommen, sie fragt sich, wie das kommen konnte und wie das sein könne, und sieht in der Struktur Parallelen zu den linken Achtundsechzigern.
Niemand wird aber von der TAZ verlangen, das Problem zu verstehen.
Weil es einfach nicht um Links und Rechts geht, schon gar nicht darum, was die, die sich als links bezeichnen, den anderen zuschreiben oder gesellschaftlich aufkonstruieren.
Es geht um mediale Herrschaft und die medial Herrschenden und darum, was sich die medial Beherrschten bieten lassen und was nicht. Links kann nach altmodischem Verständnis die Herrschaft gar nicht sein, aber wenn sie herrscht, herrscht sie eben auch über die Begriffe. Um diese Herrschaft zu erhalten, reproduziert sie Begriffe, und dazu muss sie die Realität in die Begriffswelt einpassen.
Definiert sich die Herrschaft als links, das heißt, hat sie die Erlangung der Herrschaft einst damit begründet, den Fortschritt zu bringen, muss sie jetzt, da das Interesse in Machterhalt besteht, noch mehr auf links und gerecht und fortschrittlich machen und alles ausgrenzen, was dem widersprechen könnte.
Dieser Mechanismus läuft erschreckend objektiv, also unabhängig von den Akteuren, einfach deshalb, weil die Akteure Machterhaltung betreiben und dafür auf die einst als rechts geschmähten Mittel greifen müssen, erschwerend kommt hinzu, dass sie andere nicht haben, Sachkompetenz etwa. Die Macht basiert auf Ideologie und muss ideologisch verteidigt werden.

Darum muss Außenstehenden, die darin eine esoterische Blase sehen, klargemacht werden, dass sie außen stehen. Wer noch was will, hat drin zu sein.

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