Samstag, 8. April 2017
Terrorisierte Presse
Überlegen wir doch einmal, ob es wirklich nichts bringt, Islam zu sagen bei dem „LKW-Anschlag“ und den verwandten Terroranschlägen, oder Islamismus oder Islamterror oder Islamfaschismus oder Dschihad oder islamische Eroberung. Wenn die Terroristen terrorisieren wollen, dann sollte man sich doch am besten nicht terrorisiert zeigen.

Das lässt sich allerdings erst rückblickend beantworten, ob da etwas dran wäre.
Was sich feststellen lässt, ist, dass diese Argumentation unlogisch ist. Wenn es den Terroristen um Islam geht, werden sie doch nur noch mehr provoziert, wenn man ihnen nicht zuhört und weitermacht wie bisher.
Und der Grund, warum unsere Journalisten nicht Islam sagen, dürfte nicht Rücksicht sein, sondern Angst. Wer zu früh Islam sagt, also bevor es alle sagen und es erlaubt ist, ist draußen.
Also haben wir etwas mehr Verständnis für unsere Terrorpresse und die Terrorpolitiker, die sich vorauseilend oder hinterherhinkend unterwerfen und denen wir noch mehr Angst einjagen, wenn wir es nicht tun.

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Freitag, 7. April 2017
Kulturstudie
Die Bertelsmannstiftung hat wieder gegen die Leute ermittelt und einen Willkommenskulturverlust festgestellt. Alle sind für Flüchtlinge, wenn es nicht zu viele sind, und mehr als früher halten die Aufnahmekapazität für erreicht.
Damit lässt sich arbeiten.
Es gibt nämlich keine Studie darüber, wie hoch die Kapazität wirklich wäre, jenseits der bloßen Meinung. Die Propaganda sagt, wir brauchen, und die das nicht wollen, sind dunkel.
Was die Studie auch nicht wissen will, ist der Grad an Übereinstimmung von Migration und Notwendigkeit auf Seiten der Migranten. Nur weil es bei uns besser ist, ist das Migrieren noch nicht angebracht.
Wie es aussieht, ist mal wieder interessanter das, was nicht untersucht wird. Es ist anzunehmen, dass bei wirklicher Flucht echter Flüchtlinge die Bereitschaft zur Aufnahme dem Bedarf entsprechen würde, erst recht bei einer angemessenen Politik und angepassten Sicherheitsmaßnahmen. Dann wäre die Frage nach der Kapazität nicht die entscheidende. Aber damit ließe sich nicht arbeiten.

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Donnerstag, 6. April 2017
Kampfmittel
Manche finden es gut und manche nicht so, wenn gegen Hass und Hetze vorgegangen wird und wenn gegen die schlimmen Populisten eine breite Formation antritt, aber seltsamerweise fragt sich niemand, was dann eigentlich sein soll, wenn der erzielte Zustand eingetreten sein soll. Bisschen weniger Hass erwarten die einen, die anderen finden die Einschränkungen der Meinungsfreiheit verwerflich und sind entschieden gegen Verwerflichkeit. Man stellt sich die neue Ordnung etwas strenger vor, es gibt keine oder staatlich gelenkte kritischen Publikationen und ein paar Schriftsteller im Gefängnis. Man stellt sich eine kommode Diktatur vor.
Leider ist auch die nur ein Übergangszustand.
Wird der Staat nicht öffentlich kontrolliert, besteht für einen Minister nicht mehr die Möglichkeit, sich unmöglich zu machen und mit Schimpf und Schande aus dem Amt gejagt zu werden, gibt es keine Kontrolle der Ausbeuterklasse, wird der Staat nicht nur übergriffig, sondern komplett despotisch. Die Ausbeuterklasse, das ist etwa die Hälfte, das sind alle Politologen, Soziologen und engagierten Aktivisten, Beauftragten und Journalisten, muss mit Enteignungen und Kollektivierung wirtschaften, um die ökonomische Basis ihrer Herrschaft zu sichern.
Dass das nicht gutgehen wird, sieht man und weiß man schon jetzt,aber es wird bis zum totalen Kollaps durchgezogen, und anschließend herrscht der, der den Bürgerkrieg gewinnt. Man darf erwarten, dass das wieder bekannte Gesichter sein werden.

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Mittwoch, 5. April 2017
Präfaktische Meinungspresse
Da wir überhaupt keine Informationen haben, ist es natürlich möglich, dass es sich so verhält wie in der Presse beschrieben, dass nämlich Assad Giftgasbomben abwerfen ließ. Die Kommentare strotzen vor Abscheu, Empörung und Aufforderung zum Handeln. Als einzige zitierte Zeitung in der Presseschau des DLF stellte die Landeszeitung klar, dass man dessen nicht sicher sein kann. Und die Leserkommentare auf den Onlineseiten, da, wo die Kommentarfunktion offen war, die wollten auch nicht einfach glauben.
Inzwischen wird immerhin die Meldung gebracht, Russland meine, bei Bombardierungen seien Giftgaslager der Menschenrechtsrebellen getroffen worden, die für ihr Engagement für Frieden und gegen Assad Sarin brauchen.
Auch das ist möglich und man kann sich lediglich eine Meinung über die Wahrscheinlichkeit bilden, mit der eine Armee Bomben und Giftgas zugleich abwirft.
In der Informationslandschaft bleibt es aber bei dem Verhältnis von kurzer Meldung gegen ausufernden Brei an meinungsbildender Empörungsrhetorik. Eigentlich hätte schon der Einwurf der Landeszeitung das Pressegebrabbel widerlegt oder mindestens als verfrüht hingestellt. Wenn wir noch nichts sicher wissen, ist die darauf aufbauende Meinung nur vorläufig.
Und nun erleben wir nicht, was einer Presse, die den Anspruch erhebt, keine Lügen- zu sein, anstünde, dass sie nämlich, es muss ja nicht im gleichen Umfange sein, klarstellt: huch, zu früh gemeint.
Nein, unsere Presse lässt sich nicht aus der Meinung bringen.
Schon gar nicht von einer Verlautbarung alternativer Fakten aus einem Land, dessen Farben nicht mal ans Brandenburger Tor geleuchtet werden.

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Dienstag, 4. April 2017
Vermutungen über das Tauwetter
Es sieht nach Tauwetterpeiode aus, wenn pensionierte Polizeibeamte ihre Erfahrungen über Problemviertelprobleme in Buchform schreiben und publizieren dürfen und sogar so was wie Zeitungen darüber berichten, etwa dies:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/bekenntnisse-eines-beamten-ein-polizist-erzaehlt-was-auf-berlins-strassen-falsch-laeuft/19601938.html#kommentare

Ja, schön wäre es, wenn Glasnost und Perestroika anstünden und nicht nur eine Chruschtschow-Phase bis 24. September.
Freuen wir uns nicht zu früh, hier sind die Gründe, die uns zumindest die Vorfreude verderben sollten.
(1) Wenn ein Zustand beschrieben wird, vor dem zu warnen bisher gefährlich war, ist er noch nicht der Endzustand, sondern im Verschlimmern begriffen.
(2) Die Presse mag sich mit den Büchern beschäftigen, die Politik wird es nicht.
(3) Wenn sich die Presse damit befasst, dann, um die Position zu behalten, darüber zu bestimmen, womit sich befasst wird, und um nicht durch alternative Medien komplett ausgehebelt zu werden.
(4) Auch in der Presse bleibt so etwas folgenlos; eigentlich müsste hier nun der Tagesspiegel all die feuern, die beschönigt haben und verharmlost und damit diesen Zustand mitverursacht, aber die machen weiter.
(5) Wenn pensionierte Polizisten so was dürfen, heißt das nicht, dass alle anderen mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit treten dürfen oder auch nur ihre Meinung im Beisein von Gewerkschaftern äußern.

Dies sind natürlich Mutmaßungsmodelle, es kann natürlich genausogut sein, dass die Presse jetzt umdenkt und der Politik Dampf macht.

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Montag, 3. April 2017
Helle Dumme und dunkle Dumme
Der Kurznachrichtendienst DLF vermeldet im Radio die Gleichstellung der Religionen im Grundgesetz.
Die Wenigsten werden sich fragen, ob der DLF eine verfassungsändernde Mehrheit hat, da stellt er klar, so stünde es im Grundgesetz drin.
So erfährt man es also aus den Nachrichten zur vollen Stunde, im Grundgesetz steht die Gleichstellung der Religionen.
Wer noch Sätze im Zusammenhang wahrnehmen kann, hört, dass es sich um ein Zitat handelt, eine Meinung eines grünen islamischen Politikers, der kurz zuvor in der Sendung am Telefon zu Wort kam und der das gesagt hat zur Begründung, warum wir kein Islamgesetz brauchen, wie es aus populistischen Kreisen der CDU wahlkampfbedingt gefordert wird; im Grundgesetz seien alle Religionen gleich, weshalb ein spezielles Islamgesetz unnötig sei.
Das war die Meinung, aus der ohne Faktencheck eine Nachricht gemacht wurde, gelogen ist da nichts, denn das hat er ja wirklich gesagt, und nichts anderes wird berichtet, als dass er das gesagt hat.

Nun ist die Hörerschaft gespalten in helldeutsche Dumme und dunkeldeutsche Dumme.
Die Helldummen sagen nun, wenn überhaupt, so ist das also, wir brauchen kein Islamgesetz, weil das Grundgesetz die Religionen gleichstellt.

Die Dunkeldummen sind noch dümmer, sie halten das alles für einen ausgemachten Schwindel und unterstellen, als Politiker lüge der ohnehin und meine es anders, als es klingt, nämlich dass für ihn und die fremde muslimische Gemeinschaft die Gleichheit der Religionen NUR im Grundgesetz steht, lediglich ein deutsches gesetzgeberisches Konstrukt ist und für einen Muslim völlig bedeutungslos, ja, so böse denken die Dummen von den Minderheiten, und dass ein Islamgesetz aus dem Grunde für die Muslime nicht infrage komme, weil dann der Islam dem Gesetz unterstehen würde, was nicht geht und eine Beleidigung wäre.

Wohin solcher dunkler intoleranter Hass führen würde, kann man sich ausmalen. Da sind die Hellen besser dran.
Der DLF hat wieder etwas für den Frieden getan.

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Sonntag, 2. April 2017
Zivilisationskrankheit
Der DLF spielt eine von einem Chor gesungene Strophe aus dem Lied „Zehn kleine Negerlein“ als Programmhinweis auf die Sendung mit dem Thema „Politische Korrektheit – Zensur oder Zivilisation?“

Durchaus begrüßenswert, dass die Herrschaftsmethode sich selbst begründen muss, wenn auch das Ergebnis sehr vorhersehbar sein dürfte, da überlässt man nichts dem Zufall.

Wenn man es richtig meint, auf der guten Seite, dann darf man auch die Negerlein anspielen, so viel Zivilisation lässt die Zensur zu.
Der Verweis auf Zivilisation indes sagt bereits, wie man sich fühlt: als Zivilisationsbringer. So müssen sich auch die Kolonialherren vorgekommen sein, die die Ausbeutung der Kolonien damit rechtfertigten, man bringe ihnen schließlich die Zivilisation. Und so muss man es eben mit den dummen Dunklen von heute machen.

Das Gefühl des Besserzivilisierten verleitet zu magischem Denken; den bösen Wörtern wird ein innewohnender Fluch zugeschrieben, auch wenn sie gar nicht böse gebraucht werden. Wenn ein Zuckerschaumkonfekt gekauft werden soll und als lecker beworben wird, würde man sich hüten, ein negativ konnotiertes Wort zu verwenden, der Rassismus liegt hier ganz im Auge der Keulenschwingerin.

Und wer die Krise deshalb kriegt, weil von Negerlein gesungen wird, und dabei übergeht, dass das Leid davon handelt, wie Kinder zu Tode kommen, soll uns nichts von Zivilisation erzählen.

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Samstag, 1. April 2017
Afghanau
Hier ein Tipp, wie es mit Hanau, dem neuen Brennpunkt, weitergehen wird, also in den Medien: Man wird ein neues rechtes Nest finden, in dem Flüchtlinge von Dunkelnazis aus der Mitte der Kommune des Platzes verwiesen werden sollten, Röbeln oder Leutzsch, nach einiger Recherche wird nicht weiter recherchiert, wer angefangen hat, aber der Bürgermeister wird alle Hände voll zu tun haben, abzuwiegeln und zu versichern, Röbeln sei kein rechtes Nest, sondern bunt. Dann wird eingeordnet, dass es in kleinen Nestern, die eigentlich beschaulich sind wie Leutzsch, Hanau und Röbeln, rabiater zugeht als früher, ohne Fake-Internet.

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Freitag, 31. März 2017
Allgemeine Frankfurter Rundschau
FAZ-online bringt auch was zu Hanau, dem neuen sozialen Brennpunkt, und da nimmt man nicht einfach die dpa-Materialien, sondern schickt selbst jemanden hin, es ist ja gleich nebenan.
Und dann kommt heraus:

„Die Schläger vom Freiheitsplatz
Immer wieder prügeln sich Jugendliche auf dem Hanauer Freiheitsplatz, zuletzt wurde bei einer Massenschlägerei ein Unbeteiligter schwer verletzt. Was ist da los? Eine Reportage über Alkohol und Frauen.“

Alkohol und Frauen, eine gefährliche Mischung.

Buben, die weder was gesehen haben noch wissen, was sie arbeiten sollen, abgehängte ausgegrenzte Afghanen mit inneren Konflikten, Frauen kommen übrigens gar nicht vor. Vielleicht soll damit das Problem gezeigt werden.

Jedenfalls eine Leserbeleidigung.

Man braucht nicht mehr Lügenpresse zu sagen, Reportage reicht.

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Donnerstag, 30. März 2017
Lächerliche Phase
Diese Meldung gibt es heute, zum Beispiel auf n-tv.de: „Im Fall der im vergangenen Herbst in Freiburg getöteten Studentin erhebt die Staatsanwaltschaft gegen den mutmaßlichen Täter Anklage wegen Mordes. Dem nach eigenen Angaben 17 Jahre alten Mann wird zudem Vergewaltigung vorgeworfen.“
Ein Mord wird immerhin wegen Mordes vor Gericht gebracht, das hat Seltenheitswert, aber vor welches Gericht?
"Fall kommt vor Jugendkammer“, ist zu lesen.
Hätte er sich als 13-Jähriger ausgegeben, wäre er gar nicht strafmündig gewesen.
Wir sind in der Phase,in der sich der schon erodierte Staat noch lächerlich macht, bevor er die Arbeit einstellt.

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Mittwoch, 29. März 2017
Naheliegende Vermutung
Was an den Maas-Maßnahmen beunruhigen sollte, ist weniger der politische Drall als die Gewissheit der Akteure, dass sie damit durchkommen werden. Natürlich sind die Herrschenden auch hier die Getriebenen; ginge es nach ihrer Kompetenz, wären sie schon weg, sie müssen sich Instrumente geben, um ihre Herrschaft zu stützen. Moralheucheln und Überwachen. Dies ist ein Prozess, der sich selbst antreibt; wer gegen die Überwachung ist, ist gegen die Moral, so wird die weitere Überwachung begründet.
Aber wieso haben die nicht die Befürchtung, dass es mal andersherum kommt und dann die Herrschafts- und Überwachungsmittel in die Hände der anderen, der Falschen, geraten?
Die Stasi hat sich noch rechtzeitig geschreddert, damit nicht der Gegner mit den Akten etwas anfangen kann. Müsste man bei den Gefahren, die man entwirft, nicht eher Vorsorge treffen, dass der Staat nicht zu viele Eingriffsmöglichkeiten hat?

Wir können erwägen, dass die Vorsorge dahin geht, dass ein Machtwechsel gar nicht erst geschieht, wir können aber auch das Naheliegendere annehmen, dass die Herrschenden auch hier nicht so weit denken.

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Dienstag, 28. März 2017
Bunt, laut, viele
Die SPD wundert sich über den ausgebliebenen Schulz-Effekt im Saarland.
In der Sendung auf Phoenix war zu sehen, wie die saarländische SPD-Spitzenkandidatin und Vorsitzende auf einer Wahlkampfveranstaltung krähte: „Wir sind bunt, wir sind laut, wir sind viele!“
Und dafür wollen die einen Schulz-Effekt? Dafür wollen die überhaupt gewählt werden? Da muss man schon das Wahlalter herabsetzen und begrenzen. Es sieht nicht so aus, als ob die SPD darüber nachdenkt, ob sie nicht zu viele, zu bunt und zu laut sind.
Allerdings versteht man, wieso Martin Schulz Punkte bringt; er ist nicht ganz so bunt, nicht ganz so laut und nur einer. So hat es auch Kramp-Karrenbauer gemacht.
Den Schulz-Effekt gibt es, wenn der Spitzen-Unglücksrabe der SPD zurücktritt und einen anderen vorlässt. So hätte es die SPD im Saarland machen können oder in Nordrhein-Westfalen.

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Montag, 27. März 2017
Schwarz-Rot-Gold
Für Wahlwerbung reicht Schwarz-Rot-Gold dann doch, ein halbes Jahr bis zur Bundestagswahl kann die CDU damit leben.
Auch Sigmar Gabriel ist dafür, Deutschland gut zu finden.
Ja, man habe den nationalen Gedanken vernachlässigt, heißt es.

Nun hat man aus Erfahrung allen Grund zum Misstrauen, wenn die Herrschenden patriotisch werden. Der Patriotismus, an den appelliert wird, ist ein anderer als der, den die Verantwortlichen zu pflegen hätten. Er sollte Zweck sein, Dienst am Volk, nicht rhetorisches Mittel, um dem Volk etwas abzuverlangen.

Man hat aber den nationalen Gedanken nicht einfach nur vernachlässigt, das ginge ja noch, das wäre eine Art von Zurückhaltung ideologischer Überhöhung, nein, man hat ihn ins Gegenteil verkehrt und dann genauso nachdrücklich, vehement und verbohrt ideologisiert. Die Propaganda war auch völkisch, nur eben für das andere Volk. Dies mit den gleichen rituellen Opfergaben.

Und jetzt kommt wieder die Wendung der Wendung, nein, danke, bitte nicht. Schwarz-Rot-Gold sind die Farben der Republik, eine Verwendung durch die Herrschenden wäre missbräuchlich.

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Sonntag, 26. März 2017
Gelernter Bürger
In der späten DDR gab es das geflügelte Wort vom „gelernten DDR-Bürger“, es stammte vom Conferencier O.F. Weidling, der damit einen stürmischen Lacher im Publikum auslöste, das die Mischung aus Optimismus und Verrücktheit verstand; man hat sich eingerichtet und weiß so etwa, wie es läuft, obwohl man es keinem Außenstehenden erklären könnte, aber es verbindet.
Zum letzten Mal sagte dies Wolfgang Stumph im Trabi-Film in Italien: „Ich bin gelernter … DDR-Bürger“, resignativ und ohne einen Anflug von „war nicht alles schlecht“ – das Wissen war obsolet geworden und keinen Pfifferling mehr wert, denn es hat sich nie um echtes Wissen gehandelt, nur eine Art von Anpassung mit Hoffnung auf unauffälliges Durchkommen.

So wird es den toleranten aufgeschlossenen weltoffenen gendergerechten Bundesbürgern auch ergehen. Man wird nach dem Zusammenbruch nicht mehr plausibel machen können, warum man es für erstrebenswert gehalten hat, sich in Normsprache auszudrücken, man wird entsetzt sein über die Bildungspolitik, die aufgearbeitet werden wird, man wird nicht verstehen, wieso man mitgemacht hat oder nicht hinsehen wollte, wo doch die Realität vor der Nase war, vielleicht wird man sich vormachen, nur das Gute und Mitmenschlichste gewollt zu haben und belogen und betrogen worden zu sein.

Allerdings wird auch das nur vorübergehend sein; erstens gibt es nicht viele, die sich dann darüber noch Gedanken machen können, und zweitens wird die Establishment-Blase, die derzeit nur existiert, weil sie von den Ausgebeuteten bezahlt wird, erneut zur Erlangung der Herrschaft ansetzen, sobald wieder genug zu holen sein wird.
Dies ist die Lehre aus der Geschichte, unerwartet und nicht vorhergesehen bei der Wiedervereinigung, aber so ist es geschehen.

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