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Dienstag, 27. Juni 2017
Stilfrage
tagesschauder, 12:55h
Die Kanzlerin hat durchblicken lassen, die als Ehe für alle bezeichnete Änderung des Personenstandrechts als Gewissensentscheidung der Abgeordneten beschließen zu lassen.
Schön, dass sie in solchen Dingen noch das Parlament einschalten will. Das hätte auch ganz anders kommen können, sie hätte auch einfach die Familienwende verkünden können und alle, die was dagegen haben, den Medien überlassen.
Schön, dass sie in solchen Dingen noch das Parlament einschalten will. Das hätte auch ganz anders kommen können, sie hätte auch einfach die Familienwende verkünden können und alle, die was dagegen haben, den Medien überlassen.
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Montag, 26. Juni 2017
Grundsätzliche Bemerkng
tagesschauder, 12:43h
Vielleicht war es ein Fehler, dass wir nicht nur die Monarchie abgeschafft haben, sondern auch den Adel, der von Gottes Gnaden regiert. Jetzt haben diese Lücke die gewählten Politiker besetzt, die ihre Gottesgnade daraus ableiten, besser zu sein als die Wähler.
Wir wählen die Mandatsträger aber nicht, weil sie besser wären, sondern weil wir uns aus Gründen der Arbeitsteilung mit Anderem beschäftigen. Grundsätzlich bedeutet Demokratie, dass man sich um die eigenen Angelegenheiten selbst kümmert und dass das Volk entscheidet. Das Volk geht aber nicht in Gremiensitzungen und bearbeitet keine Gesetzesvorlagen, dafür entsendet es Abgeordnete.
Diesen darf man nur so viel Macht zuweisen, wie es zur Ausübung des Mandats nötig ist, man muss die Kontrolle behalten und die Möglichkeit, sie wieder abzuwählen.
Eigentlich selbstverständlich. Doch jetzt gucken wir uns mal unser Personal an. Man kann es weder abwählen noch kontrollieren, es hat sich zur Aufgabe gemacht, uns zu kontrollieren, weil wir gefährlich werden könnten. Diese Angst ist das letzte, was von der Demokratie noch übriggeblieben ist.
Wir wählen die Mandatsträger aber nicht, weil sie besser wären, sondern weil wir uns aus Gründen der Arbeitsteilung mit Anderem beschäftigen. Grundsätzlich bedeutet Demokratie, dass man sich um die eigenen Angelegenheiten selbst kümmert und dass das Volk entscheidet. Das Volk geht aber nicht in Gremiensitzungen und bearbeitet keine Gesetzesvorlagen, dafür entsendet es Abgeordnete.
Diesen darf man nur so viel Macht zuweisen, wie es zur Ausübung des Mandats nötig ist, man muss die Kontrolle behalten und die Möglichkeit, sie wieder abzuwählen.
Eigentlich selbstverständlich. Doch jetzt gucken wir uns mal unser Personal an. Man kann es weder abwählen noch kontrollieren, es hat sich zur Aufgabe gemacht, uns zu kontrollieren, weil wir gefährlich werden könnten. Diese Angst ist das letzte, was von der Demokratie noch übriggeblieben ist.
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Sonntag, 25. Juni 2017
Eindruck der Möglichkeit zur böswilligen Auslegung
tagesschauder, 12:05h
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung und stellv. SPD-Vorsitzende Öuzguz hat laut DLF-Nachrichten Zusammenhalt gefordert und gesagt, Deutschsein und Molsemsein sei kein Gegensatz, sondern gelebte Realität für Millionen Deutsche.
Der Angriff liegt ganz im Ohr des Hörers.
Zusammenhalt ist freundliches Miteinander, das will man doch, deutsche Muslime wollen das auch und so funktioniert es doch.
So kann man es hören.
Das ist die naive Hörweise.
Wer noch einen Teil der Geschichte miterlebt hat, versteht die Forderung nach Miteinander, zumal von Staats- und Parteifunktionären in staatlichen Nachrichten, als Warnung und Drohung.
Die Deutschen sollen sich nicht vom Islam absetzen, das ist mit „kein Gegensatz“ gemeint, wenn doch, stören sie das Miteinander, den Zusammenhalt der Gesellschaft. Mitmachen ist die erste Bürgerpflicht, dicht gefolgt von Ruhigbleiben und sich unterwerfen.
So böswillig kann man eine harmlose Äußerung auslegen.
Aber es liegt in der journalistischen Verantwortung, noch deutlicher klarzumachen, dass es so nicht gemeint sein kann.
Der Angriff liegt ganz im Ohr des Hörers.
Zusammenhalt ist freundliches Miteinander, das will man doch, deutsche Muslime wollen das auch und so funktioniert es doch.
So kann man es hören.
Das ist die naive Hörweise.
Wer noch einen Teil der Geschichte miterlebt hat, versteht die Forderung nach Miteinander, zumal von Staats- und Parteifunktionären in staatlichen Nachrichten, als Warnung und Drohung.
Die Deutschen sollen sich nicht vom Islam absetzen, das ist mit „kein Gegensatz“ gemeint, wenn doch, stören sie das Miteinander, den Zusammenhalt der Gesellschaft. Mitmachen ist die erste Bürgerpflicht, dicht gefolgt von Ruhigbleiben und sich unterwerfen.
So böswillig kann man eine harmlose Äußerung auslegen.
Aber es liegt in der journalistischen Verantwortung, noch deutlicher klarzumachen, dass es so nicht gemeint sein kann.
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Samstag, 24. Juni 2017
Sozialtragik
tagesschauder, 13:19h
Ein bisschen schade ist es um die SPD schon. Der Schulz-Effekt ist der, dass man sie nun in aller Deutlichkeit sieht.
Die Tragik einer sozialistischen/sozialdemokratischen Kraft ist, dass sie als Opposition, als Korrektiv, unschätzbare Dienste leistet, aber als Inhaber von Macht nur Schaden anrichtet. Gut, vielleicht nicht nur; es wäre nicht alles schlecht. Aber nur Schaden wird angerichtet mit den Bestrebungen, Macht zu erlangen und zu erhalten.
Gibt es einen Kaiser oder eine andere Form verfestigter Herrschaft, dient es dem Gemeinwohl, wenn ein Parlament die Macht bindet und kontrolliert und wenn dabei Interessen vertreten werden, die nicht mit denen der Oberen identisch sind. Gibt es aber keinen Kaiser, sondern die Macht der Sozialisten, wäre eine Opposition nur, tatsächlich oder vermeintlich, das Rückwärtsgewandte, das Restaurative, oder eben die noch radikalere sozialistischere. Eine freiheitliche Kraft hätte nämlich auch nur vorläufig die Vorstellung von Freiheit zu bieten und wird auf ideologischem Gebiet immer geschlagen.
Das ist dann aber nicht mehr die Tragik der Sozialdemokratie, sondern des Landes.
Die Tragik einer sozialistischen/sozialdemokratischen Kraft ist, dass sie als Opposition, als Korrektiv, unschätzbare Dienste leistet, aber als Inhaber von Macht nur Schaden anrichtet. Gut, vielleicht nicht nur; es wäre nicht alles schlecht. Aber nur Schaden wird angerichtet mit den Bestrebungen, Macht zu erlangen und zu erhalten.
Gibt es einen Kaiser oder eine andere Form verfestigter Herrschaft, dient es dem Gemeinwohl, wenn ein Parlament die Macht bindet und kontrolliert und wenn dabei Interessen vertreten werden, die nicht mit denen der Oberen identisch sind. Gibt es aber keinen Kaiser, sondern die Macht der Sozialisten, wäre eine Opposition nur, tatsächlich oder vermeintlich, das Rückwärtsgewandte, das Restaurative, oder eben die noch radikalere sozialistischere. Eine freiheitliche Kraft hätte nämlich auch nur vorläufig die Vorstellung von Freiheit zu bieten und wird auf ideologischem Gebiet immer geschlagen.
Das ist dann aber nicht mehr die Tragik der Sozialdemokratie, sondern des Landes.
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Freitag, 23. Juni 2017
Gewinnertypen
tagesschauder, 12:53h
Zu Kommunismuszeiten gab es Reformkommunisten, glaubwürdige und wahrhaftige, sie nannten sich aber nicht Reformkommunisten, sondern Kommunisten. Aus ihrer Sicht waren sie die richtigen Kommunisten, und sie hätten sich auch gar nicht anders darstellen können, dürfen oder wollen. Spaltung und Plattformbildung waren den Kommunisten verboten.
Ist mit Islam ähnlich. Es gibt zwar die Spaltung in Hinblick auf die Nachfolge des Propheten, aber ansonsten nur die jeweils einzige Auslegung. Das sehen die Reformmuslime selbst genauso, sie wähnen sich nur als die wahren Echten und gar nicht als Reformatoren, sondern als die, die nun die richtige Auslegung des Islam vornehmen.
Und das ist der Grund für die Reformunfähigkeit von Kommunismus und Islam. Die Reform müsste als Machtübernahme beginnen, etwa wie mit Gorbi, das ergibt eine Reformierung zum Ende hin, oder es gewinnen gleich die Gewalttätigeren und Rücksichtsloseren. Das ist, was wir mit dem Euroislam erleben. Wir haben immerhin die Gabe, uns gleich auf die Seite der Gewinner zu schlagen.
Ist mit Islam ähnlich. Es gibt zwar die Spaltung in Hinblick auf die Nachfolge des Propheten, aber ansonsten nur die jeweils einzige Auslegung. Das sehen die Reformmuslime selbst genauso, sie wähnen sich nur als die wahren Echten und gar nicht als Reformatoren, sondern als die, die nun die richtige Auslegung des Islam vornehmen.
Und das ist der Grund für die Reformunfähigkeit von Kommunismus und Islam. Die Reform müsste als Machtübernahme beginnen, etwa wie mit Gorbi, das ergibt eine Reformierung zum Ende hin, oder es gewinnen gleich die Gewalttätigeren und Rücksichtsloseren. Das ist, was wir mit dem Euroislam erleben. Wir haben immerhin die Gabe, uns gleich auf die Seite der Gewinner zu schlagen.
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Donnerstag, 22. Juni 2017
Zwei Powerfrauen, eine mit Erfolg
tagesschauder, 12:14h
Focus.de schreibt über zwei engagierte Powerfrauen, die einen liberalen Islam zeigen wollen: "Zwei engagierte Powerfrauen: Warum sind diese zwei engagierten Powerfrauen an ihren Glaubensbrüdern und –schwestern gescheitert? Hätten sie das nicht ahnen, gar wissen müssen, dass diese beiden Projekte an den Muslimen selbst scheitern? Sie haben es gewusst. Aber sie haben es trotzdem probiert, weil sie Überzeugungstäterinnen sind. Wer festgefahrene Strukturen verändern möchte, muss langen Atem haben und gegen Windmühlen kämpfen. Eine monoethische Religion ist auch nicht von heute auf morgen zu reformieren. In Deutschland ist diese Reform erst recht schwer, weil die muslimische Gemeinde in Deutschland einerseits sehr heterogen und andererseits sehr konservativ ist.“
Zur Hälfte stimmt das auch. So ein Quatschsatz, dass die Gemeinde einerseits heterogen und andererseits konservativ sei, lässt sich aufgrund des absurd widersprüchlichen Gehalts nicht einmal widerlegen.
Aber das Taqyyapresse-Ding ist, dass der wesentliche Unterschied zwischen beiden Powerfrauen überstrichen wird: Seyran Ates macht sich daran, eine Reform vorzunehmen, Lamya Kaddor spiegelt uns vor, es gäbe die islamische Liberalität bereits. Seyran Ates hat als Anwältin unter persönlichem Risiko türkische Frauen vertreten, gegen deren Männer und Familien, bis sie gezwungen war aufzuhören, ohne eine Solidaritätsbemerkung seitens ihrer Partei, der SPD, bekommen zu haben. Kaddor verkauft uns das Bild, das wir haben wollen – das in WDR-Sprech keine handwerklichen Mängel hat.
Die Erfolgreichere wird Kaddor sein.
Zur Hälfte stimmt das auch. So ein Quatschsatz, dass die Gemeinde einerseits heterogen und andererseits konservativ sei, lässt sich aufgrund des absurd widersprüchlichen Gehalts nicht einmal widerlegen.
Aber das Taqyyapresse-Ding ist, dass der wesentliche Unterschied zwischen beiden Powerfrauen überstrichen wird: Seyran Ates macht sich daran, eine Reform vorzunehmen, Lamya Kaddor spiegelt uns vor, es gäbe die islamische Liberalität bereits. Seyran Ates hat als Anwältin unter persönlichem Risiko türkische Frauen vertreten, gegen deren Männer und Familien, bis sie gezwungen war aufzuhören, ohne eine Solidaritätsbemerkung seitens ihrer Partei, der SPD, bekommen zu haben. Kaddor verkauft uns das Bild, das wir haben wollen – das in WDR-Sprech keine handwerklichen Mängel hat.
Die Erfolgreichere wird Kaddor sein.
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Mittwoch, 21. Juni 2017
Von uns aus gesehen gültig
tagesschauder, 12:28h
Wer bei Seyran Ates in der liberalislamischen Moschee betet, dessen Gebet ist ungültig, hat das ägyptische Fatwah-Gericht entschieden.
Wir Weltbürger können uns überhaupt nichts unter einem gültigen Gebet vorstellen, deshalb entgeht uns die Lächerlichkeit, dass ein Gebet ungültig sein könnte. Wenn es sich in Formalien erschöpft, dann ja, dann führen Formfehler wie die Anwesenheit von Frauen oder Kamelen zur Nichtigkeit. Und das ist dann auch schon der wahre Islam. Es gibt keine spirituelle Haltung, ein innerer Bezug zu einem als göttlich verstandenen Gegenüber. Im Islam geht es darum, den Menschen aufs Moslemsein zu reduzieren. Eine liberale Auslegung dieser Reduktion wäre dann keine Aggressivität gegen uns und braucht uns daher nicht zu interessieren, hier ist der Fall für die Religionsfreiheit und die gebotene Toleranz.
Aber die Toleranz von unserer Gutmenscherei geht so: Na, so schlimm wird das schon nicht sein, das Gebet wird doch seine Gültigkeit behalten.
Wir Weltbürger können uns überhaupt nichts unter einem gültigen Gebet vorstellen, deshalb entgeht uns die Lächerlichkeit, dass ein Gebet ungültig sein könnte. Wenn es sich in Formalien erschöpft, dann ja, dann führen Formfehler wie die Anwesenheit von Frauen oder Kamelen zur Nichtigkeit. Und das ist dann auch schon der wahre Islam. Es gibt keine spirituelle Haltung, ein innerer Bezug zu einem als göttlich verstandenen Gegenüber. Im Islam geht es darum, den Menschen aufs Moslemsein zu reduzieren. Eine liberale Auslegung dieser Reduktion wäre dann keine Aggressivität gegen uns und braucht uns daher nicht zu interessieren, hier ist der Fall für die Religionsfreiheit und die gebotene Toleranz.
Aber die Toleranz von unserer Gutmenscherei geht so: Na, so schlimm wird das schon nicht sein, das Gebet wird doch seine Gültigkeit behalten.
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Dienstag, 20. Juni 2017
Für mehr
tagesschauder, 11:28h
Wenn Martin Schulz mit dem Thema Gerechtigkeit herauskommen möchte, ist das schon albern genug, aber wenn der Slogan dann auch noch heißt: „Zeit für mehr Gerechtigkeit“, macht das nur fassungslos darüber, für wie bescheuert man gehalten wird oder wie bekloppt die selbst sein müssen. Wollen die nicht gleich mehr Zeit versprechen? Das wäre noch packender. Zeit kann man immer gebrauchen. Mehr Zeit für Gerechtigkeit vielleicht. Oder Mehr Zeit für mehr Gerechtigkeit. Man möchte nicht einmal mehr „wagen“, sondern „mehr Zeit dafür“. Irgendjemand hat ihnen erklärt, „mehr“ und „für“ seien so positiv besetzt, dass sich alle angesprochen fühlen, und gegen Gerechtigkeit kann keiner was haben.
Mehr Schulz für SPD.
Mehr Schulz für SPD.
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Montag, 19. Juni 2017
Fake Fiction
tagesschauder, 12:19h
Das Faken von News kann durchaus originell gestaltet werden.
Im Online-Tagesspiegel gibt es diese Meldung:
„Ein Plädoyer für eine Hinrichtung
Der Parteichef der Nationalen Alternative steckt hinter Anschlägen auf Flüchtlingsheime und anderen rechten Gewalttaten. Doch nachweisen kann man Joachim Freypen nichts. Ein Mörder bietet seine Dienste an.“
Moment, ist das überhaupt eine Meldung?
Nein, das ist Fiktion: „In 100 Teilen bis zur Bundestagswahl 2017 erscheint der Politkrimi "Und erlöse uns von allen Üblen" online als Fortsetzungsroman im Tagesspiegel. Hier Folge 4 vom 19. Juni.“
Das erfährt man aber erst beim Aufklicken. Zuvor bei Durchrollen muss man wissen, dass die Rubrik "Und befreie uns von allen Üblen" #4 den Krimi bedeutet. Wenn man es nicht weiß, hat man inmitten der anderen Meldungen dies gelesen und ist informiert, was heute heißt: eingestimmt.
Also liegt die Fake-News im Auge des Betrachters. Die Presse ist fein heraus.
Am besten vergegenwärtigt man sich, dass man Tagesspiegel liest.
Der Krimi zeigt, was für Nachrichten die Journalisten gern recherchieren würden und wie sie sich die Welt vorstellen. Notfalls wird ein Krimi verfasst.
Im Online-Tagesspiegel gibt es diese Meldung:
„Ein Plädoyer für eine Hinrichtung
Der Parteichef der Nationalen Alternative steckt hinter Anschlägen auf Flüchtlingsheime und anderen rechten Gewalttaten. Doch nachweisen kann man Joachim Freypen nichts. Ein Mörder bietet seine Dienste an.“
Moment, ist das überhaupt eine Meldung?
Nein, das ist Fiktion: „In 100 Teilen bis zur Bundestagswahl 2017 erscheint der Politkrimi "Und erlöse uns von allen Üblen" online als Fortsetzungsroman im Tagesspiegel. Hier Folge 4 vom 19. Juni.“
Das erfährt man aber erst beim Aufklicken. Zuvor bei Durchrollen muss man wissen, dass die Rubrik "Und befreie uns von allen Üblen" #4 den Krimi bedeutet. Wenn man es nicht weiß, hat man inmitten der anderen Meldungen dies gelesen und ist informiert, was heute heißt: eingestimmt.
Also liegt die Fake-News im Auge des Betrachters. Die Presse ist fein heraus.
Am besten vergegenwärtigt man sich, dass man Tagesspiegel liest.
Der Krimi zeigt, was für Nachrichten die Journalisten gern recherchieren würden und wie sie sich die Welt vorstellen. Notfalls wird ein Krimi verfasst.
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Sonntag, 18. Juni 2017
Gur fürs Geschäft
tagesschauder, 12:06h
Eine seltsame Angelegenheit ist das mit dem Ramadammarsch schon; nicht, dass weniger kamen als angekündigt, wenn sich Ditib dagegenstellt, fraglich erscheint, was die Veranstalterin erwartet hat.
Angenommen, sie wollte das demonstrative Zeichen setzen, dass ganz viele mehrheitlich gegen Islamterror Gesicht zeigen – das hätte sie doch ahnen können.
Nun ist nicht immer Böswilligkeit zu unterstellen, wo Naivität als Erklärung reicht, aber es gibt immerhin Schnittmengen. Hat Kaddor gemeint, Ditib würde mitmachen? Oder es würde auch ohne Ditib gehen?
Eine Erklärung aus dem Angebot möglicher Erklärungen, die einen Sinn ergeben, ist, sie wollte den Gutmenschen das von ihnen ersehnte Signal geben, und das hat funktioniert.
Eine weitere ist das Geschäftliche; sie ist nun für Staat und Politik die Anti-Ditib, der man mindestens genausoviel Geld geben muss.
Angenommen, sie wollte das demonstrative Zeichen setzen, dass ganz viele mehrheitlich gegen Islamterror Gesicht zeigen – das hätte sie doch ahnen können.
Nun ist nicht immer Böswilligkeit zu unterstellen, wo Naivität als Erklärung reicht, aber es gibt immerhin Schnittmengen. Hat Kaddor gemeint, Ditib würde mitmachen? Oder es würde auch ohne Ditib gehen?
Eine Erklärung aus dem Angebot möglicher Erklärungen, die einen Sinn ergeben, ist, sie wollte den Gutmenschen das von ihnen ersehnte Signal geben, und das hat funktioniert.
Eine weitere ist das Geschäftliche; sie ist nun für Staat und Politik die Anti-Ditib, der man mindestens genausoviel Geld geben muss.
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Samstag, 17. Juni 2017
Der einflussreichste deutsche Politiker
tagesschauder, 12:36h
Die geistig-moralische Wende ist einem Politiker zuzurechnen, der erst nach ihrem Vollzug als Politiker bezahlt wird und nicht im eigentlichen Sitte Staatsmann ist. Martin Sonneborn hat als Chef des Satiremagazins Titanic die Tradition der Neuen Frankfurter Schule beendet und die Satire-Instanz in der Presse abgeschafft. Er wendete Titanic zur Humorbeilage von konkret, er ersetzte Komik durch politische Korrektheit. Die fehlende Kompetenz suchte ihre Rechtfertigung, im Zirkelschluss, im Status: Das ist Titanic, also lustig, also Titanic.
Und das ist derselbe Nebelbrei, den wir jetzt in der Bundesrepublik haben, nicht nur zufällig ähnlich. Denn der Presse fehlte ein Korrektiv, bald war die Presse selbst keins mehr, woraufhin die Politik keins mehr hat. Die herrschende politischkorrekte Achtundsechzigerei kann nur, genau wie der Islam, funktionieren ohne die doch etwas hemmende Besorgnis der Herrschenden, sich der Lächerlichkeit auszusetzen. Das heißt nun wieder nicht, dass alles ins Lächerliche zu ziehen wäre; das Böhmermann-Gedicht ist ja vor allem unkomisch und harmlos, auch das eine Folge Sonnebornschen degenerierenden Einflusses auf die Satire.
Wenn sich nicht einmal die Satire traut, etwas anderes zu denken als die Kollegen, wie sollten dann Journalisten auf die Idee kommen, wie sollten es beamtete Soziologen, wie Politiker?
Eben, gar nicht.
Den Merkelbrei hat Sonneborn angerührt.
Und das ist derselbe Nebelbrei, den wir jetzt in der Bundesrepublik haben, nicht nur zufällig ähnlich. Denn der Presse fehlte ein Korrektiv, bald war die Presse selbst keins mehr, woraufhin die Politik keins mehr hat. Die herrschende politischkorrekte Achtundsechzigerei kann nur, genau wie der Islam, funktionieren ohne die doch etwas hemmende Besorgnis der Herrschenden, sich der Lächerlichkeit auszusetzen. Das heißt nun wieder nicht, dass alles ins Lächerliche zu ziehen wäre; das Böhmermann-Gedicht ist ja vor allem unkomisch und harmlos, auch das eine Folge Sonnebornschen degenerierenden Einflusses auf die Satire.
Wenn sich nicht einmal die Satire traut, etwas anderes zu denken als die Kollegen, wie sollten dann Journalisten auf die Idee kommen, wie sollten es beamtete Soziologen, wie Politiker?
Eben, gar nicht.
Den Merkelbrei hat Sonneborn angerührt.
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Freitag, 16. Juni 2017
Parlamentarische Bürgernähe
tagesschauder, 12:22h
Eine Übertretung des Mandats, das schon sehr fragwürdig war – Schäuble rettet Griechenland weiter ohne Beteiligung des IWF, die eine Bedingung des Bundestages war. Aber der Bundestag ist mental in Sommerpause und Wahlkampf, wer wollte es wagen, sich da noch mit der Regierung anzulegen.
Schlimmer ist aber, dass die Abgeordneten gerade in der Wahlkampfzeit offenbar keine Angst vor den Wählern haben und davon ausgehen, dass man ihnen das durchgehen lässt.
Und da kennen sie ihre Wähler ja nun doch wieder sehr gut.
Schlimmer ist aber, dass die Abgeordneten gerade in der Wahlkampfzeit offenbar keine Angst vor den Wählern haben und davon ausgehen, dass man ihnen das durchgehen lässt.
Und da kennen sie ihre Wähler ja nun doch wieder sehr gut.
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Donnerstag, 15. Juni 2017
Entdeckung eines missing links
tagesschauder, 10:49h
Die betuchte Frau Hübsch sagt bei Maischberger: „Was habe ich mit diesen durchgeknallten Vollidioten zu tun?“
Naheliegende Antwort: die religiöse Ideologie.
Aber wir wollen differenzieren.
Grundsätzlich haben wir alle etwas mit durchgeknallten Vollidioten zu tun, denn wir tun gut daran zu reflektieren, wodurch wir davor geschützt sein wollen, selbst dazu zu werden. So viel sei verraten: Befolgung politischer Korrektheiten und Fügen in die Vorgaben sind es nicht.
Und zur Muslimdarstellerin Hübsch: Wir können uns auch in einen Schleier einwickeln und sind darunter frei, das ist dann aber nicht die Freiheit des Islam, sondern die geradezu westlich-abendländische Freiheit. Frau Hübsch ist alte Bundesrepublik, das ist nicht auf ihr persönliches Alter bezogen, sie ist überhaupt keine Muslimin, sie ist ein Faschingskostüm-Schnuckiputzigespenst.
Sie möchte dasselbe, wofür die Terroristen morden, etwa dass keine Mohammedkarikaturen gemacht werden, nur ohne selbst zu Gewalt zu greifen. Die Terroristen sind ihr ein rhetorisches Mittel.
Das missing link zwischen wahrem Peace-Islam und schlimmem terroristischem Islamismus ist sie.
Naheliegende Antwort: die religiöse Ideologie.
Aber wir wollen differenzieren.
Grundsätzlich haben wir alle etwas mit durchgeknallten Vollidioten zu tun, denn wir tun gut daran zu reflektieren, wodurch wir davor geschützt sein wollen, selbst dazu zu werden. So viel sei verraten: Befolgung politischer Korrektheiten und Fügen in die Vorgaben sind es nicht.
Und zur Muslimdarstellerin Hübsch: Wir können uns auch in einen Schleier einwickeln und sind darunter frei, das ist dann aber nicht die Freiheit des Islam, sondern die geradezu westlich-abendländische Freiheit. Frau Hübsch ist alte Bundesrepublik, das ist nicht auf ihr persönliches Alter bezogen, sie ist überhaupt keine Muslimin, sie ist ein Faschingskostüm-Schnuckiputzigespenst.
Sie möchte dasselbe, wofür die Terroristen morden, etwa dass keine Mohammedkarikaturen gemacht werden, nur ohne selbst zu Gewalt zu greifen. Die Terroristen sind ihr ein rhetorisches Mittel.
Das missing link zwischen wahrem Peace-Islam und schlimmem terroristischem Islamismus ist sie.
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Mittwoch, 14. Juni 2017
Traum von Islam
tagesschauder, 11:35h
Da gibt es Bemühungen innerhalb des Islams um eine Reform, bei der das, was Mohammed als Staatsmann gesagt und gemacht hat, vom Religiösen abgetrennt werden soll, eben um das Religiöse zu retten. Der politische Islam könnte so, ohne vom Glauben abzufallen, auf den Haufen der Geschichte.
Diese Bemühungen sind ernsthaft und unterstützenswert, sie würden im Erfolgsfalle dahin führen, dass der Islam eine spirituelle und persönliche Angelegenheit würde, Stoizismus für Schlichtere, und vom Staatlichen getrennt. Passenderweise würde der Islam damit friedlich.
Eintausendfünfhundert Jahre zu spät, aber besser als nie.
Das wäre tatsächlich der Traum vom Islam.
Der ist nur mit den herrschenden Funktionären und islamischen Staaten nicht zu machen; sie müssten ihre Macht aufgeben. Der Imam müsste anfangen nachzudenken. Der Familienpatriarch müsste seine Stellung aufgeben und sich eine Arbeit suchen. Es gibt einfach kein Interesse daran, einen solchen Islam zu leben, der keine Herrschaft über andere übergibt. Das einzige Interesse wäre die Integration in die westliche demokratische Gesellschaft, also eher was für die Frauen, wenn sie denn gelassen werden und über ausreichende Selbstschätzung verfügen.
Soll heißen: Seien wir skeptisch bezüglich den Erfolgsaussichten, aber unterstützen wir diese Bemühungen. Lassen wir uns nicht vormachen, es gäbe den toleranten gemäßigten religiösen Islam bereits in nennenswerter Formierung.
Diese religiösreformatorische Strömung zwingt nämlich auch Grüne und SPD zum Bekenntnis, die ganze Zeit den politischen Islamismus zu unterstützen.
Diese Bemühungen sind ernsthaft und unterstützenswert, sie würden im Erfolgsfalle dahin führen, dass der Islam eine spirituelle und persönliche Angelegenheit würde, Stoizismus für Schlichtere, und vom Staatlichen getrennt. Passenderweise würde der Islam damit friedlich.
Eintausendfünfhundert Jahre zu spät, aber besser als nie.
Das wäre tatsächlich der Traum vom Islam.
Der ist nur mit den herrschenden Funktionären und islamischen Staaten nicht zu machen; sie müssten ihre Macht aufgeben. Der Imam müsste anfangen nachzudenken. Der Familienpatriarch müsste seine Stellung aufgeben und sich eine Arbeit suchen. Es gibt einfach kein Interesse daran, einen solchen Islam zu leben, der keine Herrschaft über andere übergibt. Das einzige Interesse wäre die Integration in die westliche demokratische Gesellschaft, also eher was für die Frauen, wenn sie denn gelassen werden und über ausreichende Selbstschätzung verfügen.
Soll heißen: Seien wir skeptisch bezüglich den Erfolgsaussichten, aber unterstützen wir diese Bemühungen. Lassen wir uns nicht vormachen, es gäbe den toleranten gemäßigten religiösen Islam bereits in nennenswerter Formierung.
Diese religiösreformatorische Strömung zwingt nämlich auch Grüne und SPD zum Bekenntnis, die ganze Zeit den politischen Islamismus zu unterstützen.
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