Samstag, 30. September 2017
Reklamekritik
Werbung zeigt ja auch, wie sich die Leute in dem beworbenen Unternehmen selbst sehen möchten.
Da gibt es einen Werbeclip, wo eine Fakenews-Seite vermeldet, aus dem Kölner Dom solle eine Moschee werden, und alle Papageien plappern es nach, immer mehr Papageien empören sich, „der Kölner Dom soll Moschee werden“, bis zur Rettung die Bild-Zeitung ganzseitig bringt: Der Kölner Dom bleibt!
Fakten, das gibt es nur in Bild.

Nun, da hat, innerhalb dieser Story, die Bildzeitung also recherchiert, dass der Kölner Dom nicht zur Moschee wird, und den Fakern eins mitgegeben. Auch den Papageien, die metaphorisch für die Informationsnehmer stehen, also die Zielgruppe.
Es dürften übrigens die einzigen Papageien sein, die sich über das, was sie nachplappern, aufregen und es nicht hinnehmen wollen.

Es wird nicht gezeigt oder dargestellt, wie die Bild-Zeitung ermittelt, wie diese Falschmeldung zustandekam, und schon gar nicht, wie es kommt, dass sie geglaubt wird. Das wäre doch Stoff für einen Journalismus mit Nase für Storys.

Es wäre auch vorstellbar, dass die Bild-Zeitung damit wirbt, in der Lage zu sein, eine drohende Umwandlung zu stoppen. Nur so hätte der ganzseitige Titel einen Sinn.

Nein, was hier gezeigt wird, ist eine Machtphantasie, und zwar die Vorstellung, das Informationsgeschehen zu beherrschen und zu bestimmen, zu kontrollieren.
Und der Wunsch, dass die Papageien die anderen sind, nicht die Journalisten in ihrer Voneinanderabschreiberei.

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Freitag, 29. September 2017
Thematische Leichtpunkte
Die Regierungsbildung wird wohl erst nach dem Jahresendzuckerfest zu erwarten sein, darauf werden wir eingestimmt.
Das ist der Lieblingszustand der Presse: wer wird wichtig? Wen kann man vergessen? Damit lässt sich Papier und Sendezeit füllen.
Und noch besser: Wie im Wahlkampf brauchen Themen nicht nach tatsächlicher Relevanz behandelt zu werden. Die inszenatorische Wichtigkeit ist von den Koalitionsverhandlungen bestimmt; kommt die Sondersteuer auf Verbrennungsmotoren oder nicht? Oder kommt doch noch die SPD und regiert mit Ursula von der Leyen?
Dazwischen passieren immer mal wieder Dinge, wie sie von 87 Prozent gewählt wurden, aber da machen wir weiter wie bisher.

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Donnerstag, 28. September 2017
Nahlesplan
Was an der Nahles-Lösung verwundern und beunruhigen sollte, ist: Das kann doch nicht alles sein? Die SPD glaubt doch nicht ernsthaft, auch wenn die Presse Nahles hochschreibt, dass mit ihr die SPD irgendwas erreicht, das als Gewinn gedeutet werden könnte?

Das heißt nun, weder Nahles noch die SPD werden sich darum scheren, beim Wahlvolk anzukommen. Um das geht es nicht mehr.
Worum dann, und wie soll es vollzogen werden?

Man wird dafür sorgen, die Machtgrundlage noch weniger auf Wahlergebnisse zu stellen.

Es wird in die Fresse geben.

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Mittwoch, 27. September 2017
Politmedialer Teufelskreis
Die wütenden ostdeutschen Männer werden als die Schuldigen ausgemacht (z.B. Bild), und ein allgemeines Zusammenstehen gegen die Nazis wird gefordert (z.B. Margagarete Stokokokowski). Der Dogmatismus gestattet es nicht, sich selbst zu reflektieren und zu bemerken, dass man genau das betreibt, was man den anderen unterstellt: Rassismus, Faschismus.
Eigentlich ist der Verlauf mechanisch; man produziert die Feindbilder, in die man die eigenen unbewussten Bösartigkeiten auslagert, und dann wundert man sich, wenn sie entstehen. Verstehen will man sie nicht, aber man braucht sie, um sich bestätigt zu fühlen. Das bewirkt nichts weiter als noch mehr Abscheu, die man als Wut aufgrund von Rassismus und Faschismus verstehen will.
Ein Teufelskreis, der aber läuft, weil die anderen die Teufel sind.

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Dienstag, 26. September 2017
Der Wolf hetzt die Meute
Als Kanzlerkandidat Scharping die Wahl verlor, sagte er als neuer Oppositionsführer an die Regierung Kohl gerichtet: „Wir werden Sie jagen!“
In der ZDF-Sendung Frontal nahm das der linke Kienzle auf und sagte zu Widerpartmoderator Hauser: „Ich werde Sie jagen, Hauser.“
Noch Fragen?

Natürlich stürzen sich alle auf die schlimme AfD, ihr hohes Wahlergebnis ist schließlich schuld an den Verlusten der anderen.
Keine Fehlerdiskussion, das war auch Ulbrichts Lehren aus dem 17. Juni.

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Montag, 25. September 2017
Rummsbild
Die Bild-Zeitung titelt „Rechts-Rumms“. Fehlt nur, dass sie den Bildzeitungs-Lesern die Schuld gibt, aber die sind ja nicht mehr die klassischen Bild-Leser, sondern bestens informiert über Willkommenskult und Abkanzlerin.
Es ist nicht zu erinnern, dass die Bild-Zeitung jemals eine Schlagzeile „Unrechts-Rumms“ gehabt hätte.

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Sonntag, 24. September 2017
Prognosetest
Heute wollen wir mal eine konkrete und schnell nachprüfbare Prognose abgeben, um unsere Analysefähigkeit zu testen.

Das Wahlergebnis wird erschreckend normal.

AfD bei 11 Prozent, Linkspartei 11,2 Prozent, FDP 7 Prozent, Grüne 6,8 Prozent.
Union 35,2 Prozent, SPD 21,8 Prozent, wird im Verlaufe des Abends 21,2 Prozent.
Denn die meisten Wähler interessieren sich nicht für Politik und wählen danach, wie die Partei heißt. Grün, das ist Umweltschutz. Die Kanzlerin macht es doch ganz gut. Schulz, na ja, aber sozialdemokratisch schon immer.

Von den bisherigen Nichtwählern wird die AfD viele an die Wahlurne locken, darunter aber auch eben viele, die gehört haben, dass man gegen die AfD wählen muss, weil sonst das Abendland nicht untergeht.

Damit lässt sich arbeiten.
Über die Zukunft ist entschieden.

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Samstag, 23. September 2017
Die Sprache des Grünen Reiches: Protestwähler
Wer sich zum Wählen einer Protestpartei entschließt, würde lieber etwas anderes wählen, ist aber aus Gründen, die bei eben jenen anderen zu suchen sind, davon abgehalten.
Aber so wird der Protestwähler nicht betrachtet, denn dann müssten die Betrachter sich selbst betrachten, und das wollen sie nicht, was einen Großteil des Problems ausmacht, das zu der Protestwahl geführt hat. Nein, stattdessen heißt es, „es gibt ein großes Protestpotential“, „die Leute sind nicht mehr zu erreichen“, vielleicht bestenfalls kombiniert mit einem „Warum“.
Erst ab einer gewissen Masse rückt man davon ab, die Leute als Protestler abzustempeln, aber dann ist es längst zu spät.
Also: Politiker, die von einem Protestergebnis sprechen, offenbaren, dass sie nicht geeignet sind, ein Mandat übertragen zu kriegen.

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Freitag, 22. September 2017
Umerziehungsratgeber
Die Süddeutsche Zeitung hat dies: „Der Feminismus wird heute mit denselben Worten verunglimpft wie einst der Kommunismus. Rechte Aktivisten haben so ein Feindbild geschaffen, das auch in der Mitte der Gesellschaft funktionieren soll.“
Das Verunglimpfen des Kommunismus hat ja zeitweise ganz gut funktioniert, aber jetzt wohl nicht mehr, wenn es als Bezug zum Verunglimpfen des Feminismus herangezogen wird.

Im Beitrag werden dann auch alle Parallelen gezogen, aber als Vorführen der Argumentationslinie, wie sie eben nicht verwendet werden soll, weil die Rechten es tun.
Und das wäre dann auch wieder das, wie dieser Artikel verunglimpft werden müsste; er zieht seine Berechtigung aus dem Feindbild, nicht aus eigener Kraft. Beim Kommunismus war es im Marx'schen Sinne noch schlüssig, den Widerspruch aus Arbeit und Kapital auf den Klassenantagonismus zu übertragen – der Feind des Arbeiters war demzufolge der Kapitalist und der Feind des kommunistischen Staates war jeder Abweichler, und hier hat sich der Feminismus jenseits berechtigter Anliegen fehlerhaft in der Methodik bedient; der antagonistische Widerspruch der Frau ist nicht der Mann, es sind auch nicht die Männer.

Aber die potentiellen Feinde dieses Artikels sind die Leser.

Nicht klicken:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/feminismus-die-angst-vor-der-grossen-umerziehung-1.3668933

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Donnerstag, 21. September 2017
Deutsche Kultur
Ein Mann, es war Otto Schily, noch als Bundesinnenminister wohl, sagte einmal, zu unserer Kultur gehöre die Möglichkeit, den Islam insgesamt für einen Irrtum zu halten.


Hierher kann man googeln, wenn man danach sucht, was die deutsche Kultur gewesen war.

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Mittwoch, 20. September 2017
Das Integrationsproblem
Das ist noch im Kabarett so und in der Zeitung, dass Provinzler eine Abneigung gegen dunkelfarbige Kinder haben und sich abfällig äußern, in der Realität ist aber im finstersten Ostsachsen niemand feindselig eingenommen gegen Kinder, im Gegenteil, man hat eine nie dagewesene Bereitschaft, in ihnen das Potenzial zu sehen und den Schulkindern alle Möglichkeiten zu wünschen, die ihnen entsprechen. Man denkt nicht „die gehören nicht zu uns“.
Das ist nur in einer im Sinne von Karl Popper offenen Gesellschaft so, die nicht in Clanstrukturen funktioniert und die das Individuum wertschätzt.
Und hier liegt das Integrationshindernis: Mit den Werten und Realitäten, auch den Anforderungen, einer solchen Gesellschaft werden die gar nicht konfrontiert. Sie erleben, dafür belohnt zu werden, einer patriarchalischen und auf Claninteressen bezogenen Kultur anzugehören.
So züchtet man Kopftuchmädchen und Gaunerrapper. Man nimmt den Kindern ihre Möglichkeiten, die sie individuell gehabt hätten. Man -- das sind die grünverblödeten Integrationsidioten.

Man löste das Invasionsproblem, indem man die vierzigtausend Salafisten und fünfzigtausend Grünen abschöbe. Mit den Wendehälsen in der Schuldirektion würde man fertig.

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Dienstag, 19. September 2017
Intellektuelle Unredlichkeit in der gängigen Vorwurfspraxis
Man täusche sich nicht -- wenn Personen bekämpft werden, die man glücklicherweise nicht man selbst ist, ist man trotzdem gemeint. Die Botschaft lautet: Das können wir auch mit dir machen.
Man sollte sich also angesprochen fühlen, wenn es gegen „Rassisten!“ oder „Nazis!“ geht, wenn also herrschaftlich bestimmt wird, gegen wen es gehen darf, weil das „Rechtsextreme!“ oder „Rassisten!“ wären, beides sind übrigens nicht justiziable Vorwürfe, gegen die man sich nicht wirksam vor Gericht wehren könnte.

Ja was, soll man jetzt Rassismus und Rechtsextremismus pflegen? Nein, das ist damit nicht gesagt, es wird nur leider kaum mehr verstanden. Man soll beachten, ob die, die Rassismus! sagen, dieses Urteil analytisch begründen, also „dieses an jener Aussage ist darum falsch“, oder ob sie intellektuell vereinfacht Rassismus! assoziieren, ihrem vorgefertigten Weltbild entsprechend, um jemanden zu überführen. Doch dazu müsste der Beschuldiger auseinandersetzen, was er unter Rassismus verstehe, und damit müsste er sich sehr weit selbst zur Debatte stellen.

Das heißt, man kann schon froh sein, wenn ein Vorwurf analytisch begründet wird.
Genauer, man könnte, wenn er würde.

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Montag, 18. September 2017
Opposition stabilisiert
Wenn manche sagen, unter Kohl wäre das Personal auch nicht besser gewesen, muss man einwenden: doch, es gab eine funktionierende Opposition. Und eine aufmerksame Presse.
Opposition und Presse sind wichtiger als die Regierung.

Wer die DDR oder die Sowjetunion hätte erhalten wollen, hätte eine Opposition zulassen müssen. Dann wäre es nicht mehr die DDR gewesen, die es war, oder die Sowjetunion, genau das ist der Punkt. Aber dann hätte ein Wechsel nicht das Ende bedeutet.

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Sonntag, 17. September 2017
Noch was aus der Logik
Die grünlichen Sozialschmarotzkraten haben als Argumentationsmuster die Sprachstanze, die das Thema vom Ordnungspolitischen auf das Individuelle verschiebt: „Niemand gibt gern/freiwillig sein Heimatland auf.“






Aber wir sollen das.

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