Dienstag, 16. November 2021
Nebensächlicher Antisemitismus der Propalästinenser
Die Verehrung des 'palästinensischen Volkes' hat noch eine andere emotionale Quelle, die nicht direkte Folge des verschlungenen Antisemitismus ist, aber sehr synergetisch dazu anschließt. Wenn man sich die arabischen Länder anschaut, dann sind das Herrscherhäuser mit Untergebenen, so wie wir früher die beispielsweise Frankensteiner als untergebene Bevölkerung derer zu Frankenstein hatten. So gesehen gibt es nicht ein saudi-arabisches Volk oder ein vereinigtes-emiratisches Volk oder ein omanisches. Bei den Diktaturen kommt es dazu, dass plötzlich ein dem Diktator unterstelltes Volk als Landes- oder Staatsvolk erscheint.
Mangels Staat haben die 'Palästinenser' so was nicht und erscheinen uns zwar als fremdbesetztes, aber gerade dadurch eigenständiges Volk, ein potenziell freies Volk. So die Propaganda, die sich prima mit der Israelfeindlichkeit deckt.
Es ist aber gerade nicht die Freiheit, die auf Westlinke faszinierend wirkt, auch nicht die potenzielle, sondern das Volksame und die Unterlegenheit. Israel ist das erfolgreichere Volk. Das ertragen Westlinke nicht.
Hier fügt sich zusammen, was zusammengehört.

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Montag, 15. November 2021
Ständige Bemühung
Die CDU wird uns ja wohl doch noch weiter begleiten, darum sollten wir uns anschauen, was es zu verstehen gibt an dem Gang vor die Merkel und wie Merz zu agieren hätte.
Kohls Unverdienst war nicht, diese Person befördert zu haben. Man muss es Kohl anlasten, die Bedingungen geschaffen und die Vorbereitungen getroffen zu haben, unbeabsichtigt natürlich, dass die reine Machtfrage zum Parteigeschäft wird. Seine vierte Amtszeit endete zu Recht mit der Abwahl durch einen, der auf Problemanpacker machte.
Kaum mehr vorstellbar, dass Merkel mit dem Kirchhofschen Steuerkonzept in den Wahlkampf ging. Und dafür nicht gerade belohnt wurde. Warum also sollte sie sich für das Volk engagieren.
Noch nie in der erinnerbaren Geschichte waren die Personalien derart wenig auf Fachkompetenzen begründet und derart alleinig auf Loyalitätsschleim. Wenn es den Wählern nicht auf Fachkompetenz ankommt, warum sollte es dem Regierungschefenden?
Vielleicht wegen des Amtseides.
Merz müsste den Adenauer geben, und er müsste die Personalien allein von Fachkompetenzen abhängig machen.
Wie das, wo es gar keine mehr gibt?
Er hat jetzt Zeit, welche zu züchten.
Und das geht nur, wenn alles andere weggelassen wird. Wo eine Postenbesetzung mit etwas anderem begründet ist als mit Fachkompetenz, muss gestrichen werden.
Die Partei würde anfangen, sich Mühe zu geben.

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Sonntag, 14. November 2021
Bedeutungsprägung
Eine auffällig seltsame Überschrift auf WeLT.de:
'Überwiegend junge Migranten und auffällig wenige Familien mit Kindern'
heißt es, logischerweise geht es um die aktuelle Krise, aber die Bezeichnung Migranten als Typenbezeichnung ist wohl hier zum ersten Mal gesehen. Dem Wortsinne nach wären Familien mit Kindern auch Migranten, aber gemeint sind die typischen jungen Männer, wir stellen uns bestimmte Frisuren vor und Bekleidungsstile und Habitusse. Wie wir sie eben erleben und wie wir sie Migranten nennen sollen.
Da hat wohl mal wieder die Anschauung das Wort geprägt und nicht die politische Festlegung.

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Samstag, 13. November 2021
Leichte Wende
Die FAZ hat einen leichten Versuch, vielleicht den Anfang, von Merkel2015 abzurücken, mit dem Argument, die Staatlichkeit sei beschädigt worden.
Stimmt, wurde sie, war so, hat der Verfasser recht, kommt nur sechs Jahre zu spät. Damals waren alle begeistert, die dafür bezahlt wurden. Und die Wahl 2017 hat es ratifiziert.
In sich konsequent und schlüssig agieren eigentlich derzeit nur die Schlepperhelfer, die die Rettungsschiffe nach Polen schicken mögen. Alle anderen sind in sich widerspruchhaft. Katrin Göring-Eckardt kann sich immer noch genauso freuen und die Kanzlerin könnte immer noch genauso sagen, sie wisse nicht, wieviele sich aufmachen. Aber man ist verhalten.
Es passt einfach nicht in die Koalitionsverhandlungen.
Danach schaffen wir das wieder. Wir erfahren bloß nichts davon.

Der FAZ-Beitrag ist schon hinter Bezahlmauer verschwunden.

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Freitag, 12. November 2021
Es hat sich ausgebürgert
Wolf Biermann kann an den Querdenkern keine Freude finden, die seien nicht quer, sondern verquer, so er im WeLT-Gespräch. Sich querstellen, das habe er auch gemacht, aber die passen nicht in sein Muster.
Da hat er das Problem richtig erkannt, aber falsch eingeordnet. Die Querdenker sind nicht gegen Hitler oder Stalin oder Ulbricht oder das System, das würde er vermutlich akzeptieren. Weil er es darunter nicht macht.
Gegen Drosten oder RKI oder Spahn zu sein, das ist nicht diskutabel. Oder gegen die Presse oder den Rundfunk, das kann nichts taugen.
Stimmt ja auch.
Wogegen sind sie eigentlich, gegen eine eingebildete Diktatur? Nichts für Biermann.
Vielleicht kommt nach dem Großen Reset jemand, gegen den auch Biermann wieder singt.

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Donnerstag, 11. November 2021
Wirkohnmächtige Gegenpropaganda
Versuche, der staatlichen Propaganda etwas entgegenzusetzen, sind meistens kläglich und funktionsuntüchtig. Wenn es auf einer Demonstration zu lesen gibt, 'wir wollen Freiheit und Kinderlachen', ist das wirkungslos, weil den Vorpropagandisierten dies nichts bedeutet außer 'aha, die nichts verstanden haben'. Man kann nicht neben das Plakat mit 'Ärmel hoch' plakatieren: 'Nein, lass den Ärmel unten!' Könnte man, nützt aber nichts.
Es reicht eben nicht, die Formen zu kopieren. Aber andere kennt man nicht.
Die offizielle Propaganda ist wohl mit voller Absicht so schlecht, eben darum; die Botschaft ist die Verhinderung der Meinungsbildung. Und die Machtdemonstration; 'wir können euch mit Dummheit in Schach halten, weil ihr so dumm seid'.
Eine Herabwürdigung des Einzelnen gewiss, niemand ist so dumm wie die Propaganda, aber in der Masse nimmt die wirksame Dummheit zu. Die Masse hält sich an die Macht. Die Propaganda suggeriert sowohl Masse als auch Macht. Das kann die Gegenpropaganda nicht.
Man muss sich wohl etwas anderes überlegen.

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Mittwoch, 10. November 2021
Das Richtungsdenken
Die Gesinnerei hat die Denkerei durchsetzt, und das bedeutet gedankentechnisch nicht eine Schlussfolgerung aus Prinzipien oder ein Beachten von Maßstäben, sondern eine vektorielle Begrifflichkeit, soll heißen, die Gedanken und Aussagen sind dadurch emotionalisiert, dass sie in eine emotional besetze Richtung assoziiert werden. Sie sagen nichts aus, sie verbinden mit einer Emotion, so einfach.
Wie etwa auf welt.de, wo ein Migrationsforscher sagt, die EU betreibe AfD-Politik. Völlig inhaltsleer, diese Formulierung, eigentlich gar keine Aussage, aber scheinbar eine Feststellung. Der Gedanke muss da zu Ende sein.
Ähnlich die nicht einmal falsche Aussage, afrikanische Stämme im Zoo zur Schau zu stellen, war rassistisch. Man macht es ja auch nicht mehr. Aber Rassismus zu rufen, sagt gar nichts, das wissen nur die Wenigsten. Wenn es Rassismus ist zu trommeln, was spricht dann gegen Rassismus?
Die Begriffe sind aus den Fördermittelanträgen abgeleitet. Es gibt Geld dafür oder dagegen.
Aber die Denkweise zu übernehmen, sollte man unterlassen, und nicht aus Gründen einer Assoziation mit einem negativ besetzten Wort.

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Dienstag, 9. November 2021
Historische Notwendigkeit
Weil wieder an den Schabowskischen Freudschen Versprecher erinnert wird, der die Maueröffnung zur Folge gehabt hätte, sei hier die Gegendarstellung getätigt. Das hat er nicht. Höchstens den Zeitpunkt gegeben.
Man kann es sich ganz einfach gedankenexperimentell vorstellen: Ein Jahr früher eine solche Ankündigung, dann wären am nächsten Tag die Leute nach der Arbeit zur Polizei gegangen, um die Genehmigung zu beantragen, wie es ja gemeint war, und wären weggeschickt worden, weil es noch keine Anweisung gab. Wäre ein Jahr vorher aber auch gar nicht passiert.
Noch wenige Wochen vorher, da wären vielleicht auch einige zur Grenze gegangen, vielleicht sogar viele, aber die Grenzposten hätten gesagt: Leute, ihr wisst, wie es hier läuft.
Ein paar Tage später wären die Leute auch ohne Schabowski-Ansage losgegangen und durchgelassen worden.
Warum? Weil Wendeherbst war.

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Montag, 8. November 2021
Zweiter Marsch
Es gibt, etwa unter Studenten, durchaus einige, die meinen, durch einen neuen Marsch durch die Institutionen die 68er und Linksvergrünten zu ersetzen.
Nett, aber es wird nicht funktionieren, aus zwei Gründen.
Die Durchmarschierten wissen, wie es geht, und sorgen vor, dass es nicht noch einmal geht. Deswegen reagieren sie ja so hysterisch auf alles, was im Verdacht steht, ihre Methoden zu kopieren.
Der zweite Grund ist, dass das Zerstörerische des 68er Marsches übersehen wird. Der Apparat wurde aufgebläht, die Institutionen wurden vermehrt und pyramidenspielartig mit immer mehr Geld ausgestattet, aber die Kompetenz betraf immer das Negative, das Abschaffen, das Aussteigen. Das Bekämpfen des Gegners, auch sein Imaginieren. Damit sind die Institutionen unter den Marschierern zertrampelt und plattgetreten.
Es gibt gar nichts mehr, wohinein man marschieren könnte.

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Sonntag, 7. November 2021
Beauftragung
In Mecklenburg-Vorpommern hat die neue Koalition sich schon auf Erfolge geeinigt, nämlich die Vermehrung der Beauftragten.
So wird es einen Beauftragten für Verfassungsschutz geben.
Man könnte denken, den hätte die Regierung auch dringend nötig, aber ihr untersteht er ja. Er wird sich darum zu kümmern haben, dass nichts aufgebauscht wird.

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Samstag, 6. November 2021
Zwangssprache
War eine nebensächliche Meldung, ein Versandhaus 'rudert zurück' oder 'betreibt Schadensbegrenzung', offenbar hatten sich Kunden beschwert, weil sie in Schändersprache angesprochen wurden und nicht werden wollten, daraufhin beschied man ihnen, dann sollen sie eben woanders kaufen.
Klingt wie ein PR-Desaster, ist aber aus zweierlei Gründen keins, zum Desaster gehört die große Wirkung, und die bleibt ja nun aus bei diesem Thema, hauptsächlich aber ist so was, die Kundenverprellung, kein Nebeneffekt, sondern eine absichtlich erzielte Wirkung des Schänderns, es war nur mal zu Lasten des Geschäfts gegangen. Der Laden war noch nicht so weit.
Die Arroganz der Schänderei ist immanent, sie ist Zweck und Ziel, die Dienstleistung, die der Schänderer sich selbst erbringt. Er gehört zu seiner Masse und braucht die Überlegenheit über die Gegenmasse.
Schlecht, wenn die was kaufen soll, ohne zu müssen.

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Freitag, 5. November 2021
Das mit dem Bürgerlichen
Bürgerlich, das ist so ein Begriff mit emotionaler Mehrfachbesetzung, eigentlich wäre er wertneutral und müsste es sein. Bürger des Staates, die Bürgerrechte haben und untereinander nicht nach Ständen unterschieden sind. Leute mit Privatangelegenheiten, Bürgerliches Gesetzbuch als Rechtsregelwerk.

Woher kommt der negativ besetzte Einschlag, Bourgeois und Bourgeoisie als leicht verfremdete Kampfbegriffe?
Ja nun, von den Linken, aus dem 19. Jahrhundert, den Frühkommunisten. Der Kommunismus ist ein Feudalsystem. Die Verbürgerlichung der Gesellschaft konnte den Kommunisten, deren Job es ist, an den Besitz anderer Leute heranzukommen, nicht behagen. Sie benötigten einen ideologischen Überbau als Handhabe gegen diese Bürger und die Bürgerlichkeit.
So erfand man unter maßgeblicher Beteiligung von Marx die Ausbeuterklasse, zu denen die Bürger als bourgeois zugerechnet wurden.
Das war alles und ist es immer noch.
Die hatten damals bloß noch kein Klima.

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Donnerstag, 4. November 2021
Zweimal magisches Denken
Im Frühstücksradio hat sich die Hamburger Gesundheitssenatorin verplappert; wenn nur wenige geimpft sind, schützen sie nur sich selbst. Das sagte sie. Ist ja auch so. Soll auch so sein. Da ist nichts mit Solidarität. Aber sie denkt von ganz weit oben her, in den Griff zu kriegen sei 'die Pandemie'.
Das Denken in Oberbegriffen und Kategorien kann ja machtdienlich sein, zweckdienlich ist es nicht. Die religiösen Züge sind folgerichtig, unausweichlich, hinter dem Framing kommt der Teufel.


Gleiches geschieht mit den NSU-Festspielen. Es wird impliziert, es gäbe eine Schlussstrichdebatte, in der Schlussstriche gezogen würden, wogegen man mit aller Kraft irgendwas zu stemmen habe. Die Journalisten feiern sich selbst, weil sie schon geahnt haben, was die Ermittler nicht wissen wollten.
Eigentlich geht es nicht schlussstrichiger, denn der Schlussstrich wird gezogen direkt vor dem eigenen Milieu. Die Frankfurter Rundschau hat es exemplarisch: 'Aber die rechten Terroristen haben seit 2011 unvermindert weiter gemordet: der Anschlag in Halle, der Anschlag in Hanau, der Mord an Walter Lübcke. Dazu unzählige rassistische Übergriffe, eine rechte Mobilmachung durch Pegida, die Neue Rechte und die AfD bis weit hinein in alle Teile der deutschen Gesellschaft, die weiter nicht wahrhaben will, wie tief sie von rassistischen Ansichten und Praxen geprägt ist', bilanziert die FRANKFURTER RUNDSCHAU laut DLF-Presseschau.
Ja klar, alles ist des Teufels, was nicht zur Partei gehört.
Blanke Verschwörungstheorie.
Magisches Denken ersetzt die Kausalität.
Was immer das sein soll, Aufarbeitung ist es nicht.
Nur verordnetes Wegschauen, wenn Linke noch mehr dürfen.

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Mittwoch, 3. November 2021
Erneuerte CDU
Auch wenn man meint, die CDU geht uns nichts an, betrifft es uns doch, wie die Krise behandelt und vermittelt wird.
Denken wir uns doch einmal, die Spitzenkandidatin wäre wieder Angela Merkel gewesen. Wäre dann das Ergebnis ein besseres geworden? Keinesfalls. Aber das ist, worüber nicht geredet wird.
Wäre Merkel die große Kanzlerin, als die sie ausgegeben wird, hätte jeder Nachfolgekandidat, ob Kramp-Karrenbauer oder Söder, sich als ihr Sachwalter ausgeben können und müssen und hätte damit ein gutes Ergebnis erreicht.
Es gäbe also einiges zu bereden.
Aber wie es schon die Lehre aus dem 17. Juni war: Keine Fehlerdiskussion!
Die CDU ist Partei neuen Typs.

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