Donnerstag, 11. November 2021
Wirkohnmächtige Gegenpropaganda
Versuche, der staatlichen Propaganda etwas entgegenzusetzen, sind meistens kläglich und funktionsuntüchtig. Wenn es auf einer Demonstration zu lesen gibt, 'wir wollen Freiheit und Kinderlachen', ist das wirkungslos, weil den Vorpropagandisierten dies nichts bedeutet außer 'aha, die nichts verstanden haben'. Man kann nicht neben das Plakat mit 'Ärmel hoch' plakatieren: 'Nein, lass den Ärmel unten!' Könnte man, nützt aber nichts.
Es reicht eben nicht, die Formen zu kopieren. Aber andere kennt man nicht.
Die offizielle Propaganda ist wohl mit voller Absicht so schlecht, eben darum; die Botschaft ist die Verhinderung der Meinungsbildung. Und die Machtdemonstration; 'wir können euch mit Dummheit in Schach halten, weil ihr so dumm seid'.
Eine Herabwürdigung des Einzelnen gewiss, niemand ist so dumm wie die Propaganda, aber in der Masse nimmt die wirksame Dummheit zu. Die Masse hält sich an die Macht. Die Propaganda suggeriert sowohl Masse als auch Macht. Das kann die Gegenpropaganda nicht.
Man muss sich wohl etwas anderes überlegen.

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Und dennoch ...
... hinterlasse ich regelmäßig meine großen und kleinen Kommentare in der Stadtlandschaft. Im Bewusstsein nichts zu bewirken. Aber alles andere wäre Niederknien ...

PS: Doch, manche Wirkung ist ja da. Abreißen, Übermalen oder Überkleben zeigen mir: Die Richtigen fühlen sich zurecht gemeint.
PPS: Das einzige, was mich wirklich aufregt, ist nicht die Propaganda und ihre Allgegenwart. Oder die eigene Ohnmacht. Es ist die Untätigkeit, die Bequemlichkeit Gleichgesinnter. Ein Plakat, ein Kommentar - keine Wirkungsmacht. Hundert Plakate - Aufmerksamkeit und Selbstachtung. Und das wäre überhaupt der erste Schritt.

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Oder...
es müssten sich lauter alte weiße Männer Freitags versammeln für eine "Fridays for welfare"-Bewegung!

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