Montag, 8. April 2024
Sie durfte es doch sagen
Modellhaft anzusehen die Art, wie im Rundfunk mit unangenehmen Themen umgegangen wird, jetzt mit dem Meinungsvielfalt-Manifest. Die sehr linke Unterschreiberin Lukrezia Jochimsen, vormalige Chefredakteurin des Hessischen Rundfunks, darf ihre Sicht sagen, es kommt nur Tatort und keine Oper zur besten Sendezeit und in einem Talk wurde Stefan Aust von zwei anderen sofort unterbrochen und ihm heftig widersprochen.
Dagegen setzt man einen Journalismusfunktionär, alle können doch, das sei der Beweis, und Widerspruch müsse, und immer wieder diese Jammereien nerven und auch noch von solchen.

Er geht ein paar Niveaustufen nach unten und emotionalisiert. Man erfährt, dass man das nicht hören will.

Es kommt eben längst nicht mehr darauf an, eine Meinung artikulieren zu dürfen, sondern auf den Umgang damit in der angeblichen öffentlichen Debatte, die aber so inszeniert ist, dass sie nicht für den Zuschauer und Hörer gemacht ist, der sich anhand dessen eine Meinung bilden soll, sondern bei der einen Meinung tut es weh, genauer gesagt bei der anderen.

Und für den neutralen Moderator war das, was Frau Jochimsen vorgetragen hat, komplett neu, hat er noch nie gehört. Jetzt mal, weil sie es ja sagen durfte.
Beim nächsten Mal hat er wieder nie davon gehört, es wird wieder völlig neu und zusammenhanglos dahergeredet sein.

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Sonntag, 7. April 2024
Gegenszene
In der ehemaligen Bezirksstadt Gera soll es eine Demonstration von Reichsbürgern in vierstelliger Zahl gegeben haben.
Man kann dem regionalen Verfassungsschutz oder der Presse gratulieren, so viele Leute zu mobilisieren, wo kommen die denn alle her.
Man weiß gar nicht, was die Gegendemonstranten machen. Wenn die Gegendemonstranten nur der Form halber gegendemonstrieren, dann ist die Hauptdemo gesteuert. Je echter eine Demonstration, desto mehr Gegendemonstranten gibt es, so ist es heutzutage, eine Demonstration ohne Gegendemo ist komplett Fake. Eine Reichsbürgerdemo ohne zehntausend Linksprotestierer kommt in der Natur nicht vor.
Aber es gehen natürlich echte Leute aus dem Nicht-V-Bereich hin, und die sind die selbsterfüllten Prophezeiten. Je mehr die „Reichsbürgerszene“ als das große Feindbild aufgebaut wird, desto mehr erscheint es als die Gegenmacht, die man herbeisehnt. Der Wunsch nach etwas anderem, früher war es der Westen oder im Westen Mao, löst eine Motivation aus, sich der angeblichen Anderswelt zuzuneigen.
Einerseits braucht man sich auf Systemseite nicht zu wundern, andererseits hatte man das auch gar nicht vor. Da kommt die Bestätigung, dass man gegen die behauptete Gegenseite vorgehen muss.

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Samstag, 6. April 2024
Normativer Verfall
Die gewohnte morgendliche Entsetzlichkeit im Radio, heute besonders ungewohnt entsetzlich.
Die Ethikkommissarin wird angekündigt für das Interview der Woche am Sonntag, einige Sätze sollen zum Einschalten verlocken. Und da sagt sie, ja, einige Sachen hätte man anders machen können – hier würde normalerweise die ethische Frage beginnen.

Aber sie kommt mit Esoteriktheorie, „Wir müssen positive Signale aussenden, positiv sein, nicht negativ, das machen die anderen, wir sind positiv für alle, wir sollten auch witzig sein.“ So was tatsächlich.
Ein entsetzlicher Niveauabsturz. So was sagt eine hochrangige Ethikbonze, die hat Einfluss.

Aber der Niveauverfall ist repräsentativ und beispielhaft. Den hat man nämlich immerzu bei wertenden Klassifizierungen, aus denen die öffentliche Debatte nur noch besteht. „Das ist sexistisch-faschistische Kotkacke!“ ist ein paar Niveaustufen unter dem Angegriffenen, „Der Turm ist antikommunistisch“ (Titanic) schafft es nicht auf die Nulllinie, „Das ist gegenparteinah!“ erreicht nie und in keinem Fall die Ebene des Beblökten, aber wir nehmen das alles als ernstzunehmend hin, weil wir ja nicht elitär sein wollen.

So züchten wir eine Elite der Niveaulosigkeit, so haben wir es vollzogen, und die Ethikkommissarin ist ein Produkt davon, das auf die Produktion zurückwirkt.

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Freitag, 5. April 2024
Anonyme altbekannte Wut gegen demokratische Rundfünke
Das Framing des www.Meinungsvielfalt.jetzt-Manifestes läuft, von Wutschreiben schreiben Zeitungen, im Radio geht man der Sache nach, was für welche das sind, und zwar so welche, die schon in der Corona-Zeit negativ aufgefallen sind, entlassen wurden und überhaupt aus Ecken kommen.
Schlimm daran ist, dass Leser und Hörer dem folgen und in den wenigsten Fällen sagen: na genau darum geht es doch.
Die Initiatoren sollten das vorausgesehen haben, wenn sie die Lage richtig einschätzen. Dann müssten sie jetzt damit als Material umgehen und es als Beweismaterial verwenden, sie müssten dramaturgisch die Szene so darstellen, dass die Herrschaft wieder nur zu ihren Herrschaftsmethoden greift. Das ist zwar der Fall, aber es kommt auf die Darstellung und auf die Vermittlung an.
Gucken wir mal, wie sie das machen, davon hängt ab, wie erfolgreich sie sein können.

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Donnerstag, 4. April 2024
Kriegsrhetorik
Die Nachrichten zitieren unsere Außenministerin, die Nato ist „der zentrale Anker für die Sicherheit".
So was ist viel schlimmer als die bekannten Klassiker, die ja als Kuriosität wahrgenommen werden. Was zum Teufel denkt da? Was sollen dann die peripheren Anker sein, und wo ist die Sicherheit vor Anker gegangen, oder ist der Anker gelichtet?
Es ist keineswegs leeres Gerede, kein heraussprudelndes Babygeschwätz, sondern die Benutzeroberfläche eines Betriebssystems. Die Metaphernwelt ist nicht widerlegbar, es ist nicht möglich zu widersprechen, „nein, der zentrale Anker ist etwas anderes und er wird woandershin geworfen“, obwohl Annalenachen auch das sagen könnte, nur eben als Statement, das auch nicht falsifiziert werden könnte.
Vor zwei Jahren sagte sie in dieser Manier, man werde einem Angriff auf die Ukraine „ein Preisschild umhängen“. Kommt einem „na los, mach!“ gleich. So was hat uns den Krieg eingehandelt.

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Mittwoch, 3. April 2024
Informationelle Kriegswirtschaft
So ganz stimmt es nicht überein, die Coronapropaganda wurde nicht einfach abgelöst durch die Kriegspropaganda.
Die einzige größere Gemeinsamkeit ist die Unfähigkeit unserer politischen Kaste.
Aber Krieg wäre viel zu real, als dass die mediale Pseudosphäre die steuernde Macht hätte, nicht auf Dauer, jedenfalls nicht im jetzigen Zustand. Die bisherige Propaganda aus Merkelei und Ampelei war letztlich auf den Machterhalt gerichtet und auf die Bekämpfung von Abweichlern. Die Diffamierung war Machtinstrument, man brauchte Diffamierte und zu Diffamierende, damit die Diffamierer was zu tun haben.
Ein bisschen geht das auch bei Krieg, bei einem kalten noch besser, und wir haben dies auch jetzt mit der aktuellen Lage zu beobachten, aber, noch, nebenbei. Die Bauern sind putingesteuert, so was, aber was soll das bringen. Man kann es nur nicht anders.
Momentan ist eher noch die Vergleichsepoche zur Anfangszeit der Pandemie, als sie noch nicht willkommen war, bis man merkte, wie sie nutzbar sein kann. Das Modell dafür war die vorherige Merkelkrise. Wer dagegen ist, ist schlecht.

Das soll jedenfalls den jetzigen Zustand der Infokratie beschreiben, die kann sich auch noch auf Kriegswirtschaft umstellen, das ist nicht auszuschließen.

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Dienstag, 2. April 2024
Halber Trick
Da hatten doch die Polizisten bei der Verhaftung der Terroristin Klette in Berlin sie erst noch auf die Toilette gehen lassen, wo sie dann einen Warnruf an die anderen RAFler absetzte. Das löste etwas Verwunderung aus, wieso die Polizei auf so was noch hereinfällt.
Die Polizei hatte aber ziemliches Glück gehabt. Die dürfen offenbar nicht „Der Pate“ gucken, da wird Al Pacino von dem anderen Mafia-Boss und dem korrupten Staatsanwalt in ein Café gebracht, Al Pacino bittet, auf die Toilette zu gehen, kommt mit der dort versteckten Pistole zurück und nun ja.
Mag ja sein, die Polizisten haben zuvor in die Toilette hineingeguckt, aber alle Verstecke haben sie auch dann wahrscheinlich nicht überprüfen können.
Nur gut, dass die RAF solche Filme auch nicht geguckt hat, die haben es mehr mit dem Revolutionären.

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Montag, 1. April 2024
Sprache des Grünen Reiches: „Geschlechtersensible Gendersprache“
Die Benennung der Sprachverhunzung als geschlechtersensible Gendersprache war in den morgendlichen Nachrichten des DLF zu hören, Bayern verbietet das Gendern, es solle keine „geschlechtersensible Gendersprache“ in Behörden etc. verwendet werden.

Wenn man die Sprachverhunzung so nennt, ist die Nachricht des Verbotes völlig nachrangig. Die Prämisse ist gesetzt. Was mit Gerechtigkeit. Geschlechter. Und es heißt Gendersprache.
Ist das jetzt Meinung oder Fakt?
Nach früheren Maßstäben blanke Meinung, jemand hält die Sprachverhunzung für geschlechtergerecht und möchte, dass das als Gendersprache bezeichnet wird. Aber da die Machtverhältnisse die nämlichen sind, wird daraus propagandistisch eine Tatsache, eine ideologische Gegebenheit jenseits von Meinung oder Fakt.

Dann ist die Nachricht, dass Schülerverbände und Gewerkschaften gegen das Verbot protestieren, nur noch Beiwerk, Bestätigung der Vorgabe.

Man meint zu wissen, was man zu denken hat.

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Sonntag, 31. März 2024
Religiöse Differenzen
Weil gerade Ostern ist, hier noch ein Nebenaspekt aus dem Religionspsychologischen. Erzählt wird nicht nur das, was die wenigsten heute glauben, dass da einer aufersteht, so was kommt in der Natur nicht vor. Die Nebenfiguren haben alle einen psychischen Tiefgang, sie verhalten sich ihrer Persönlichkeit gemäß oder ändern ihr Temperament. Erzählt wird also vom Menschen, vom Menschlichen, das hat eine genauso große Wirkungsmacht gehabt wie die Sache mit dem Transzendenten oder das, nun ja, Kirchliche.
Dass Gott mit einer Sintflut die ganze Erde überschwemmt, glaubt niemand. Dass er es tut, weil er die Schöpfung zurücknehmen will, die so daneben geraten ist, verstehen alle.

Es gibt schon qualitative Klassenunterschiede bei den monotheistischen Kulten.

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Samstag, 30. März 2024
Gerederealität
Es häufen sich Regelungen, deren Einhaltung kaum je überprüft werden kann, Abstand zur Schule beim Cannabisrauchen, solche Dinge. Wer noch rechtsstaatlich denkt, wundert sich, was die sich dabei gedacht haben, wer das kontrollieren soll. Dabei ist die Willkür beabsichtigt, wenn auch nur als Nebeneffekt.
Der Haupteffekt ist auch nicht die Absicht einer Verbesserung, sondern allein, sich durch den Erlass der Regeln sozusagen zu entschuldigen. Umsetzungen fallen nicht mehr in den eigenen Amtsbereich der Politik.
Und das ist, worin sich die Abgehobenheit zeigt und erschöpft. Es geht nicht um Gestaltung, sondern Absicherung. Und auch das nur in Wörtern und Begriffen. Die Politik denkt in Parolen und Sprachstanzen. Die Politiker denken so, alle mit Politik Befassten. Darum erleben sie andere Wörter als die zugelassenen als Bedrohung. Man meint nichts anderes mehr als sich selbst, genauer gesagt das eigene Bild.
Wenn der Kanzler von gerechtem Frieden redet, meint er nichts. Gemessen daran, was er tut, hat er ein Interesse an einem stabilen Krieg. Man kann aber auf all den Gerede-Ebenen gar keinen Widerspruch vortragen, keinen sachlichen, weil Sachbezug gar nicht vorkommt. Daher kommt es, dass viele als Widerspruch gemeinte Entgegnungen sich auch in Parolen erschöpfen, das ist nichts.
Das Gerede hat mittlerweile feste Strukturen angenommen und ist zur Realität geworden.

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Freitag, 29. März 2024
Glaubensfrage
Unsere Religionslosen glauben trotzdem, dass das Heilige Land, namentlich Jerusalem, den drei Hauptreligionen gleichermaßen zustehe, ein bisschen weniger den Christen, weil das mit Weihnacht und Auferstehung ohnehin nicht stimmen könne, die Juden waren halt mal dort gewesen in grauer Vorzeit und sollen jetzt mal nicht außerhalb der Grenzen bauen, so die ganz weltliche Auffassung. Das setzt aber einen strengen Glauben voraus, nämlich den, dass der Prophet in der Nacht über den Himmel geritten ist zu der al-Aqsa-Moschee, denn darauf gründet sich der Anspruch unserer muslimischen Freunde, dass da sonst niemand zu sein berechtigt wäre.
Diese Glaubensfrage kann man denen ja mal stellen, die von sich behaupten, über den Religionen zu stehen, außer dass sie natürlich Respekt für einen Gott mit Migrationshintergrund haben.

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Donnerstag, 28. März 2024
Vorsicht bei der Aufarbeitung
Bei der Aufarbeitung, was alles richtig gemacht wurde in Coronazeiten, ist jetzt der Standardkonsens so was wie ja die Schulschließungen, die waren nicht nötig, man dachte halt, sie wären.
Was eigentlich aufzuarbeiten sein müsste, ist, was denn mit denen gemacht wurde, die vertreten haben, dass man es anders weiß, und wie man mit den Kindern umging und wie man das alles durchgedrückt hat. Das war nämlich auch falsch, erst recht falsch, das wird aber übergangen, denn was damals notwendig war, hatte eben auch notwendige Folgen. Man wusste so wenig, musste aber so tun, als wüsste man, um das Vertrauen zu erhalten, all das. Aber auch unter den Annahmen, so sie denn richtig gewesen wären, war der Umgang mit den Abgewichenen falsch, skandalös und höchst aufzuarbeiten.
Die Kommunikationslinie, man wäre eben für die Vorsicht gewesen, ist nicht haltbar, denn die Vorsicht hätte die Betrachtung der Folgen der Maßnahmen eingeschlossen. Gelenkte Vorsicht in Zeiten von Corona, sehr aufarbeitungsbedürftig.
Und noch etwas. Die Vorbereitungen auf die Schließung der Arbeitsplätze waren auch schon angeworfen. Die Presse schrieb, die Politik müsse den Mut haben, Fabriken zu schließen.
Und das kommt wieder; man hätte besser die Fabriken geschlossen als die Schulen, das sagen die Medienschaffenden schon.
Auf so was kommen die doch nicht selber.
Das ist das Programm für das nächste Mal.

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Mittwoch, 27. März 2024
Normale Norm
Manche Bundesländer machen Konzessionen an den normalen Menschen und schaffen das Deppinnensternchen ab im Amtsgebrauch, und das professionelle Gejammere kommt sogleich. Freiheit, so zu reden, wie man*X will, diese Argumentationsfühlung.
Das ist nicht einmal mehr das, womit man das Deppinnengesprech eingeführt hat, Geschlechter sichtbar machen, denn man sieht inzwischen, dass man nichts sieht. Hieß es zuvor über das normale Deutsch, Drittgeschlechter würden in der Sprache versteckt und Frauen ausgediskriminiert, war der offizielle Gebrauch gerade darauf gerichtet, zu vereinheitlichen und Geschlechter zu verbergen, alle gleichermaßen und gerecht.
Und das „alle sollen dürfen“ galt auch nur solange, wie man noch nicht die Macht hatte, es durchzudrücken, Da, wo die Macht gegeben war, wurde durchgedrückt. Jetzt auf einmal Freiheit für alles.
Man kann entgegnen: Ja, Sprache verändert sich nun mal, die Zeit der Verhunzung ist vorbei.

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Dienstag, 26. März 2024
Terrorvorschau
Olympische Spiele in Frankreich, Europameisterschaft in Zusammenland, das sind zwei Großereignisse für die Sicherheitslage. Es wären ja symbolträchtige Anschlagsziele mit hoher Effizienz.
Aber wie wir unsere Terroristen kennen, interessieren sie sich gar nicht so sehr für Sport. Konzerte sind für sie die größeren Hassobjekte, wir neigen nur dazu, uns nicht vorzustellen, dass kulturelle Bereicherer etwas gegen Kultur haben könnten.
Irgendeinen örtlichen Vorfall kann es schon geben, hinterher dankt man den Sicherheitsbehörden, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Die Events sind den Terrorislamisten dennoch dienlich für die Einreisen und Kontaktaufnahmen, Vorbereitungen für die Zeit, wenn weniger mit etwas gerechnet wird.

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