Freitag, 18. Oktober 2024
Was dahintersteckt, nimmt Fahrt auf
Wir haben hier mal ausgeführt, dass das Gerede vom Verbot der Gegenpartei schon der harte Fakt in der Infosphäre ist. Der Anschein, es ginge um etwas, genügt, um vorauszusetzen, das es das gibt. Die Wissenschaft vom Gerede über Einhörner generiert Einhornexperten, die zu Einhörnern befragt werden. Die Wirkung des Geredes über das Verbotsverfahren ist die gleiche wie die eines solchen, Signale an Wähler, Beamte, Meinungsmacher und Neue Deutsche Meldestellen.

Die Zeitung kann schreiben, die Debatte nimmt Fahrt auf. Aber zeitungsdeutsch gesprochen ist inzwischen zu sagen: Es scheint mehr dahinterzustecken.

Vielleicht kennen die jemanden beim Gericht.

Wir können ausschließen, dass die Wanderwitze und Grünlinge einfach einreichen, was sie gegen die Gegenpartei empfinden, und die Entscheidung abwarten. Die Empfindungen sind für die Öffentlichkeit, damit die sich nicht wundert.
Der Dienst wird sich informiert haben, was das Gericht braucht. Das wird geliefert. Mit Eilantrag, weil ja Gefahr im Verzug liegt.

Dann werden die Parlamentsmandate doch noch gerecht verteilt.

Aber weil das so zeitungsdeutsch gedacht ist, kann es auch ganz anders sein.

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Donnerstag, 17. Oktober 2024
Aus der Kommerzkultur
Mal was aus dem Entertainment-Business, Joker 2 soll schlecht laufen, ein Fiasko sein. Der hat 150 Millionen Dollar eingespielt, was passabel klingt und eigentlich ist, müsste aber eine halbe Milliarde bringen, um kostendeckend zu sein. Das Problem sind also die Kosten, und irgendjemand muss falsch gerechnet haben.
Joker (1) hat 55 Millionen gekostet und 1,5 Milliarden eingespielt, da dachte man sich also, man kriegt noch einmal so viel, wenn man nur genug investiert, denn alle, die den ersten gesehen haben, gehen in den zweiten.
Aber so läuft es nicht.

Und das ist das Interessante; soweit wir sehen, hat noch nie ein Sequel einer überraschend erfolgreichen Billig- oder Nichtsoteuer-Produktion richtig funktioniert. Wir sagen mal, das liegt daran, dass die Bosse von dem einen fertigen Produkt ausgehen und nicht von seiner Entstehung.
Das Publikum würde aber gerade nicht eine Zweitverwertung von sich selbst brauchen. Die Regel für Fortsetzungen war früher, nur eine zu machen, wenn man beim ersten Mal nicht den Film machen konnte, den man gewollt hätte. Im vorliegenden Fall kann das nicht so gewesen sein, dass es hätte ein Musikfilm werden sollen, man das aber nicht geschafft hat.

Das alles ist schon unser Problem, weil der Kulturbetrieb nicht einmal im kommerziellen Bereich sich am Publikum orientiert, nicht an dem, das es wirklich ist, höchstens an dem, wie man es sich vorstellt.
Wir können schon froh sein, wenn die Medien nicht gegen Joker-Leugner Gesicht zeigen.

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Mittwoch, 16. Oktober 2024
Alltag heute
In der FAZ-online steht eine Anekdote, die ein Kameramann über Roger Moore erzählt; als Junge wollte er ein Autogramm von ihm und bemängelte, dass er mit falschem Namen, nicht mit James Bond, unterschrieben habe. Roger Moore erklärt ihm, er könne nicht mit James Bond unterschreiben, dann könnte Blofeld wissen, dass James Bond hier ist, und der Junge solle das bloß niemandem verraten.

Und warum interessiert uns das?
Weil das, was man früher einem kleinen Jungen erzählt hat, die herrschende Mentalität geworden ist. Die Falschen könnten etwas mitkriegen. Darum soll man nichts sagen. So was ist Alltag geworden.

Nicht unterhaltsamer oder cineastischer ist der Alltag geworden, sondern infantiler und geheimdienstlicher.

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Dienstag, 15. Oktober 2024
Preis und Geld
„Dieser Preis ist kein literarischer Preis“, hub vor vierzig Jahren der gewürdigte Schriftsteller in seiner Dankesrede zum Friedenspreis des Deutschen Buchhandels an. Damals war der Literaturbetrieb voller Geld, und wenn Schriftsteller sich so wichtig nehmen wollten, etwas Politisches beizutragen, geschah das im Kontrast zum Geschäftlichen, es war nicht dem Grunde nach korrupt, weil sie nicht für oder gegen Parteien auftraten, sondern in ihrem Verständnis und dem des Publikums ihren Status einsetzten, um für Bürger, Volk und Gesellschaft, für die Leute, die anderweitig beschäftigt sind, nach oben etwas zu sagen.

Was aber, wenn der Preis ein literarischer ist?
Die aktuelle Buchpreisträgerin der Frankfurter Buchmesse sagt in ihrer Rede, sie habe das Buch zusammen mit Menschen geschrieben, von denen die Partei, deren Namen sie nicht ausspricht, wolle, dass sie nicht in der Mitte der Gesellschaft stünden oder gar nicht da wären, wegen ihrer Hautfarbe oder weil sie kein Geschlecht haben.

Da hat sie also den Roman in Leipzig mit hautfarbigen und nonbinären Personen zusammen geschrieben, denen wird sie ja hoffentlich den Anteil am Preisgeld auszahlen.

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Montag, 14. Oktober 2024
Hinweis: Erschienen.


https://www.solibro.de/buecher/Frechheit

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Selbstdarsteller
Dem Kulturradio zufolge wurden am Tag des Mauerfalls in der DDR drei Kinder geboren. Jedenfalls kommen die, es gibt vielleicht noch mehr, in dem Programmhinweis vor zu der Dokumentation über Kinder, die am 9. November 1989 geboren wurden, was die sagen, machen und meinen.
Die drei geben einen O-Ton Satz, der die Hörer neugierig machen soll oder ihnen wenigstens das Gefühl geben, hier werden nicht sehr viele Rundfunkgelder vergeudet. Es ist nicht alles schlecht trotz vieler Probleme, sagt eine. Die Westdeutschen halten die Ostdeutschen pauschal für doof, umgekehrt aber genauso, meint eine andere. Der dritte sagt, braune und blaue Themen machen ihm Angst.
Und die sind erwachsen, werden demnächst 35.

Vor nicht allzu langer Zeit hätte man sicher sein können, dass das Schauspieler mit aufgesagten Rollentexten sind. Angst vor braunen und blauen Themen, das kommt in der Natur nicht vor. Man hat auch nicht Angst vor roten oder grünen Themen, man spürt die Folgen der rotgrünen Politik, man ist betroffen von den Verheerungen, die angerichtet werden. Aber dann sagt man das so.
Wäre früher so gewesen.

Inzwischen kann man glauben, dass diese Generation so redet und so denkt, das sind die Kids von vor zwanzig Jahren, die dann die Merkelei voll abgekriegt haben.
Die spielen sich selbst mit gängigen Texten.

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Sonntag, 13. Oktober 2024
Sprache des Grünen Reiches: Bürgerliches Lager
Zwar geht es auf den letzten Wahlkampf von Kohl zurück, er erklärte einen Lagerwahlkampf. Damit wollte er erreichen, dass sich eine Wählerschaft gegen das linke Lager bildet.
Jahrzehnte später ist das linke Lager bestens ausgestattet und finanziert und ausgerüstet.
Wer das bürgerliche Lager sein soll und wo es lagert, das sind allein Zuschreibungen, virtuelle Formierungen. Die Manipulation besteht in dem Bild von einer Art Gegenüberstellung oder Gegengewicht.
Ist nicht.
Und es klingt auch nicht so bunt und vielfältig wie das fortschrittliche Milieu, nicht einmal für die, die bunt und vielfältig nicht für die Basiswerte halten.
Es wird aber noch weiter gehen. Der Kampf gegen das bürgerliche Lager ist noch nicht formal ausgerufen, den gab es aber schon mal, und diesmal heißt er dann auch so, das ist in Vorbereitung.





Empfohlener Blogeintrag von Gunter Weissgerber:
https://www.weissgerber-freiheit.de/2024/10/12/schlechteste-regierung-oder-anti-regierung/

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Samstag, 12. Oktober 2024
Stadtgesellschaft
Wenn es um Wahlverhalten geht oder um Differenzen in politischen Auffassungen, kommt gewöhnlich der Unterschied zwischen Stadt und Land vor, wobei der Landbevölkerung traditionell die Rolle der aufholbedürftigen zukommt. Manchmal gibt es einen leicht ironischen Blick auf die selbstbezogene und selbstelitäre Stadtgesellschaft.

Wichtiger und wirkungsvoller scheint aber der Unterschied zwischen Stadt heute und Stadt früher zu sein. Was war denn früher in der Stadt los? Da wurde gearbeitet. Fabriken und Werkstätten in den Straßen, die Hinterhöfe waren irgendwas Gewerbliches.
Das ist alles weg, und diese Entwicklung hat die Mentalität auch derjenigen Stadtbewohner beeinflusst, die das selbst gar nicht miterlebt haben. Befreiung von der Arbeit. Das ist der gelebte Zustand.

Das sind dann so die Leute, denen man mit grünem Kram kommen kann.

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Freitag, 11. Oktober 2024
Preis für Vielfalt
In Kulturradio läuft mehr Musik und schon darum weniger Anfeindung als im örtlich abgeschalteten DLF, so dass es weniger Stoff liefert.
Heute mal, da war die deutsche Verlegerin der Literaturnobelpreisträgerin am Telefon zum Interview.
Warum der bekannte Roman so gut ist, warum sie eine besondere Erzählerin ist, warum es ein Lesevergnügen ist, worin die Qualität der deutschen Übersetzung liegt und was von ihr noch erwartet werden könnte – all das hätte die Verlegerin ausführen können. Aber sie sagt was von Vielfalt und „Menschliches“ und solche alltäglich gehörten und nicht mehr registrierbaren Phrasen, die schon jegliches Interesse ins Bunte ziehen. Also noch ein Preiss für Vielfalt und Zivilcourage, so hört es sich an. Fehlte nur Globaler Süden.
Das ist eben die Sprache des Grünen Reiches; hätte die Verlegerin eine richtige Sprache, könnte sie auch etwas anderes sagen, und das ist nicht gewünscht.
Arme Verlage.

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Donnerstag, 10. Oktober 2024
Geschichtliche Einordnung
Ziemlich neu ist das Datum 9. Oktober als der Jahrestag der friedlichen Revolution in der DDR. Dass das so groß gefeiert und präsentiert würde, war bisher nicht so.
Ist ja alles nicht falsch und im Gegenteil sehr richtig, aber was sucht der Kanzler da und was ist die dahinterstehende Schwindelei?
Ein Tag ist auch wieder schnell herum. Siebzigtausend in Leipzig, die für Unseredemokratie auf die Straße gehen, das lässt sich darstellen.
Die Reihe „Chronik der Wende“, die jeden Tag von 1989 beleuchtet, ist auch schon Geschichte, oder lief die wieder auf Phoenix? Nein, oder? Nicht, dass noch jemand Parallelen zieht.
Dann kommt noch einen Monat später der Tag der offenen Grenze, da kann noch einmal einschlägig gefeiert werden.
Die Geschichte kann als eingeordnet betrachtet werden.

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Mittwoch, 9. Oktober 2024
Abwendung der Wende
Zeichendeuter sagen, die Bundestagsverwaltung bereite sich auf Neuwahlen im März vor.
Nehmen wir mal an, das wird der Fall sein. Es stellen sich zwei Fragen. Warum? Und: mit welchen Aussichten?
Die Aussichten für die Parteien hängen an der Deutungsmacht. Welche Deutungsmacht hat die FDP? Genau. Die hat sich bisher der Deutungsmacht gefügt oder wirklich geglaubt, das sei zweckdienlich oder sogar richtig, sich zu fügen.
Die Neuwahlen werden aus einem Grunde jedenfalls nicht stattfinden: um dem Souverän wieder die Entscheidung zu geben, eine handlungsfähige und so weiter.
Sondern die versprechen sich davon eine Verbesserung der Lage, zumindest gegenüber der Lage nach einer Wahl in erst einem Jahr.
Jetzt sitzt der Schock im Westen über die Ostwahlen tief genug, um nicht hochzukommen, soll heißen, der Lagerwahlkampf funktioniert noch und es gibt noch einmal ein Wahlergebnis, mit dem sich arbeiten lässt.
Das spielt ja auch eine Rolle, Friedrich Merz wird Kanzlerkandidat, das wäre nicht ganz so sicher im Sommer.
Die CDU nimmt den Platz der losgewordenen FDP ein, Friedrich Merz gibt Rotgrün das Gewünschte und handelt aus, Kanzler genannt zu werden.
Und dann ist erst einmal Ruhe.

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Dienstag, 8. Oktober 2024
Gedenkaufgabe
In Funk und Presse wird an das Attentat von Halle erinnert. Das ist für sich genommen richtig, soll man machen. Soll nicht vergessen werden. Gemacht wird es selbstredend, weil der Täter passt.

Nicht ganz passt der Termin, das ist sehr nah am Jahrestag des Massakers der Hamas in Israel, daran wird in Funk und Presse auch erinnert, etwas bemühter und ambitionsloser, auf den Straßen umso mehr, da wird es gefeiert.

Der Attentäter in Halle hatte praktisch das machen wollen, wozu in Berlin aufgerufen wird.

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Montag, 7. Oktober 2024
Fakeshow
Wenn man mal einen Blick die amerikanische Latenightcomedy wirft, überrascht nicht, dass die Comedians für Kamala und gegen Trump sind, aber anders als bei uns machen sie doch richtige Gags. Die mögen einseitig gepolt sein, sind aber der Kategorie Comedy zuzurechnen und nicht der Kategorie Propaganda. Meistens.
Bei uns ganz anders. Unsere Comedians vermeiden Gags und führen Propaganda vor, als wäre sie unterhaltsam.
Auch das war früher anders. Dieter Hildebrandt steht vielleicht als Name für ein Haltungskabarett, das er selber aber gar nicht so praktiziert hat, er hat noch den gebührenden Wert auf eine funktionierende Szene oder Pointe gelegt oder die bekannte Auslassung.
Die heutigen Showleute geben nur noch vor, sie wären Showleute.
Das war früher anders, und es war besser.

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Sonntag, 6. Oktober 2024
Information
Das neue Senioren-Akrützel kann hier aufgeklickt werden -->
https://seniorenakruetzel.blogger.de/static/antville/seniorenakruetzel/files/senioren-akruetzel%2063.pdf

Senioren-Akrützel Oktoer 2024

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Wahnmethode
In der FAZ schreibt einer, es sei für ein Verbotsverfahren zu früh, man müsse noch abwarten und Material sammeln.
Jetzt ist es gut möglich, dass man es wieder so formuliert in der Art der Stellungnahme im SED-Staat, man ist grundsätzlich dafür und unterstützt die führende Rolle der herrschenden Partei, aber gerade darum würde eine bestimmte Handlung nur den Imperialisten und dem Klassenfeind nützen.
Hier fühlt man sich aber wohl eher zu Unrecht an die DDR erinnert, die meinen das heute alles so.
Und darum ist es ernstzunehmen. Es ist zu erwarten, dass der politmediale Komplex nicht nur enthemmt aggressiv wahnsinnig wird, sondern absichtlich, um sozusagen die Felder zu markieren. Wer dagegen ist, ist auf der anderen Seite. Muss weg. Greift den Parlamentarismus jetzt schon mittels Geschäftsordnung an.
Das hat eine innere Wirkung in den einzelnen Polit-Borg. Jeder, wirklich jeder von der Linie abweichende Gedanke, jede andere Perspektive, sagen wir ruhig alternative Sicht, wird als gefährlich empfunden und daher weggedrückt.
Lieber wahnsinnig als auf der falschen Seite.

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Samstag, 5. Oktober 2024
Gefühlte DDR
Mitunter wird eine Statistik vermeldet, wieviele ehemalige DDR-Bürger sich an die DDR erinnert fühlen. Viele.
Aber diese Meldung, diese Art der Meldung, ist ein Beispiel für Neototalitarismus. Statistik hat Zahlen. Zahlen über Gefühle. Gefühlte Erinnerung.
Das Zeitungsdeutsch verhindert eine klare Sicht. Gefühle sind relevant, wenn die Grünen welche haben. Gegengefühle sind anekdotische Emotion.

Auf der tatsächlichen Ebene gäbe es was zu erzählen. Die führende Rolle der Partei.
Und dass es jetzt zum Problem desjenigen erklärt wird, der das bekundet, sich an die DDR erinnert zu fühlen. Eine gewisse Zeit lang hätten Politiker alles daran gesetzt, so zu agieren, dass es ja nicht heißen kann, da könnte jemand kommen und sagen, hier wäre was wie DDR. Jetzt haben die das Problem nicht. Der Dumme ist der, dem nicht auffällt, dass es jetzt ganz anders ist, und der damit die führende Rolle der Parteienvielfalt und somit den ganzen Staat nicht ausreichend akzeptiert.
Das ist keine Sache des Gefühls.

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