Montag, 27. Oktober 2014
Schuldig bei Verdacht
"Das Netz diskutiert, wie weit Satire gehen darf", meint stern.de, Dieter Nuhr beeilt sich festzustellen, dass er nicht der Islamophobie das Wort redet. Er hat verloren, er ist in der defensiven Haltung. Ab jetzt ist die Frage: wie islamophob ist Dieter Nuhr, etwas, sehr oder ganz doll? Das sind Fragen, die Fernsehgremien gar nicht an sich heranlassen wollen.

Wenn man sich auf den Kampfbegriff Islamophobie einlässt, spielt man das Spiel der Herrschenden mit, und das lautet Herrschaft. Man kann die Rolle des kritischen Geistes spielen oder die des machtstützenden Kabarettisten. Beides unter Preisgabe des Eigensinns.
Das ist es, worum es den Machthabern geht. Darum sind sie islamaffin, ob als Islamvertreter oder als Islamvertreterversteher.

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Absetzbewegung
Ja, das hat mich auch enttäuscht, daß Nuhr gleich wieder beschäftigt war, Grenzen zu ziehen – und sich damit selbst eingrenzt, was opportun, gerade noch opportun oder gar nicht opportun ist. Statt einfach zu sagen: "Ich darf das!" Als Kabarettist. Als Bürger dieses Landes. Als Mensch im 21. Jahrhundert.

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, aber eben nicht
als öff-rechtl Gesicht.

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Auffallend
ist ja auch das beredte Schweigen der Herren (und Damen) Kollegen, die doch sonst schon bei der Diskriminierung von verbrannnten Fischstäbchen ganz oben auf der Barrikade stehen. Nichts. Fast nichts. Jedenfalls nichts im Vergleich zu dem, was passieren würde, käme die Anzeige von einem sechsfachen Familienvater von der schwäbischen Alb mit radikal-christlichem Hintergrund. Und das Handelsblatt vermeldet ja auch schon zufrieden und genüsslich: "Auch Nuhr hat Angst vor radikalen Mulimen". Was wohl so viel bedeuten soll wie: Wir schon lange ...

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Das ist ja gerade
das Trauerspiel in D; findet sich verständig erscheinende Kritik am I, wird primär nach links geguckt, ob der Linke noch wohlgefällig erscheint oder bereits verstimmt wirkt, erscheint dieser noch wohlgefällig, sonnt sich der bundesdeutsche I-Kritiker gerne in linkem Lob oder zumindest im Ausbleiben von diesbezüglichem Tadel.

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